Volkskundemuseum Wien
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Di, ab 17 Uhr
Zum letzten Mal: 29.10.
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Vor fast zwei Jahrhunderten wurde ein winziger Stängel einer weiblichen Pflanze aus Asien nach Europa gebracht. Obwohl sich die Pflanze nicht ohne ein Männchen, sondern nur mit ihren Wurzeln ausbreiten kann, bedeckt sie nun riesige Arien. Wie kam es dazu? Sie wurde überall als modische Gartenpflanze angepflanzt, später auch versehentlich (z. B. mit großen Mähmaschinen entlang von Straßen und Kanälen). In einigen Fällen verursacht sie Schäden an der Infrastruktur und überwuchert einheimische Pflanzen. In der Berichterstattung wurde die Pflanze als Eindringling, Auswanderer, Terrorist, Monster und Riesenweibchen personifiziert. Und es wurde mit der Vernichtung der Pflanze begonnen, mit Gift und Elektrifizierung. Für die meisten Kolonien bedeutet das eine jahrzehntelange Folter.
Vor fast zwei Jahrhunderten wurde ein winziger Stängel einer weiblichen Pflanze aus Asien nach Europa gebracht. Obwohl sich die Pflanze nicht ohne ein Männchen, sondern nur mit ihren Wurzeln ausbreiten kann, bedeckt sie nun riesige Arien. Wie kam es dazu? Sie wurde überall als modische Gartenpflanze angepflanzt, später auch versehentlich (z. B. mit großen Mähmaschinen entlang von Straßen und Kanälen). In einigen Fällen verursacht sie Schäden an der Infrastruktur und überwuchert einheimische Pflanzen. In der Berichterstattung wurde die Pflanze als Eindringling, Auswanderer, Terrorist, Monster und Riesenweibchen personifiziert. Und es wurde mit der Vernichtung der Pflanze begonnen, mit Gift und Elektrifizierung. Für die meisten Kolonien bedeutet das eine jahrzehntelange Folter.
Wir sehen diese Pflanzengeschichte als einen offensichtlichen Fall von Schuldzuweisung für die vom Menschen verursachte Umweltkrise. Und ein wirklich erschreckendes Beispiel dafür, was passieren kann, wenn ein Lebewesen keine unveräußerlichen Rechte hat, oder in diesem Fall überhaupt keine Rechte.
Wir werden mit einer japanischen Knöterich-Figur marschieren, die aus getöteten Pflanzen hergestellt wurde, und wir werden sie mit Flöten, Percussion und Schildern begleiten, die aus der Pflanze hergestellt wurden. Am Ende werden wir sie verbrennen.
Dauer: 1 Stunden
--- ENGLISH ---
Join us to make a funeral to a plant that was killed as a straw person for our better climate conscience.
In this march, or procession we want to introduce you to the fable of the Japanese knotweed. Almost two centuries ago a tiny stem of a female plant was brought to Europe from Asia. Despite the plant can’t spread without a male, just with its roots, now it is covering huge arias. How did it happen? It was planted everywhere as a fashionable garden plant, and later accidentally (for example with huge mowers along roads and channels). In some cases, it causes damage to infrastructure, and overgrows native plants. In the coverage of the story the plant was personified as an invader, an emigrant, a terrorist, a monster, a giant female. And an annihilation of the plant was started, with poison and electrification. For the most colonies it means a decade long torture.
We see this plant story as an obvious case of sifting the blame of the human-made environmental crisis. And a truly horrifying example what could happen if a living being don't have inalienable rights, or in this case any rights at all.
We will march with a Japanese knotweed figure, made from killed plants, and we will escort it with flutes, percussion, and signs, made out of the plant.
And in the end, we will burn it.
Im Rahmen von before it gets better ...