Fischnetz "Hosszúkecze"
ÖMV/63.554
Modell eines einwandigen Netzes, dessen Form fischähnlich anmutet, aus Hanf- oder Jutezwirn genetzt. Ein spitz zulaufender, trichterförmiger Netzsack, an dessen geschlossenem Ende ein kleiner Ziegel angebunden ist, weitet sich in Richtung Sacköffnung und ist am oberen verlängerten Drittel des Netzsackes mit Schnüren an einen Netzbogen aus zwei Holzstäben gebunden, die zum Netzsack hin ein V bilden. Am Schnittpunkt der beiden Holzstäbe, die mit Seilen aneinandergebunden sind, ist eine etwa 85 cm lange Halte- bzw. Zugschnur aus Baumwolle angebracht. Die Länge des Netzes beträgt 115 cm und die Breite ca. 37 cm. Jener Netzteil, der am Netzbogen befestigt ist, weist eine Maschenweite von 2 bis 3 cm auf, wobei sich die Maschenweite verlaufend zur Netzspitze hin auf 1,5 cm verringert. Außer der Ziegelbeschwerung am Sackende ist in der Mitte der unteren Sacköffnung ein kleines Bleigewicht angebracht.
Seiner Form entsprechend handelt es sich bei dem vorliegenden Netz um ein Schleppnetz, wobei die Maße eines entsprechenden Originalnetzes nicht bekannt sind. Schuchardt erwähnt in den Romanischen Etymologieen II (1899: 142-143), dass insbesondere an der Craszna, einem Nebenfluss der Theiß in Nordwest-Rumänien und Nordost-Ungarn, diese "Hosszúkecze" genannte lange Form des Schleppnetzes (ung. kecze) vorherrscht. Laut seinen Notizen zur ungarischen Fischerei wurde diese Netzform in Apatin dreiwandig ausgeführt.
Die Beschaffung des Netzes steht in Zusammenhang mit Schuchardts Reise nach Apatin (ehem. Südungarn, heute Serbien) im Herbst 1900, die ihm zum Zwecke der Fischerei-Forschung von Otto Herman in einem Brief vom 11. September 1900 empfohlen worden war. Laut Schuchardts Angaben in seinen Notizen zur ungarischen Fischerei (17.1.8.1. bzw. 17.1.4.1.) fertigte ihm dieses Modell ein Apatiner Fischer an.
Nach dem Tod Schuchardts 1927 kam das Netzmodell als Teil seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Graz und von dort 1959 als Schenkung an das Volkskundemuseum in Wien.
Seiner Form entsprechend handelt es sich bei dem vorliegenden Netz um ein Schleppnetz, wobei die Maße eines entsprechenden Originalnetzes nicht bekannt sind. Schuchardt erwähnt in den Romanischen Etymologieen II (1899: 142-143), dass insbesondere an der Craszna, einem Nebenfluss der Theiß in Nordwest-Rumänien und Nordost-Ungarn, diese "Hosszúkecze" genannte lange Form des Schleppnetzes (ung. kecze) vorherrscht. Laut seinen Notizen zur ungarischen Fischerei wurde diese Netzform in Apatin dreiwandig ausgeführt.
Die Beschaffung des Netzes steht in Zusammenhang mit Schuchardts Reise nach Apatin (ehem. Südungarn, heute Serbien) im Herbst 1900, die ihm zum Zwecke der Fischerei-Forschung von Otto Herman in einem Brief vom 11. September 1900 empfohlen worden war. Laut Schuchardts Angaben in seinen Notizen zur ungarischen Fischerei (17.1.8.1. bzw. 17.1.4.1.) fertigte ihm dieses Modell ein Apatiner Fischer an.
Nach dem Tod Schuchardts 1927 kam das Netzmodell als Teil seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Graz und von dort 1959 als Schenkung an das Volkskundemuseum in Wien.
L: 115 cm
H: 18 cm
B: 37 cm
H: 18 cm
B: 37 cm
Objektklasse
Hersteller/in
Beitragende/r
Herkunft
Objekt wird zitiert in
Manuskripte im Hugo-Schuchardt-Nachlass der Universitätsbibliothek Graz, Sondersammlungen:Mappe Fischfang Slowenien "5 Blatt Notizen", Signatur 17.1.4.1. (eigentlich zu Kladde Fischfang Ungarn "9 Blatt Notizen", Signatur 17.1.8.1., gehörend), S. 7.
Weiterführende Informationen
Korrespondenz im Hugo-Schuchardt-Archiv:Brief von Otto Herman an Hugo Schuchardt vom 11.09.1900 (Briefnummer 4623)
Brief von Otto Herman an Hugo Schuchardt vom 30.10.1900 (Briefnummer 4625)
Werke im Hugo-Schuchardt-Archiv:
Schuchardt, Hugo. 1899. Romanische Etymologieen II. In Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Wien 141: S. 1-222, hier S. 142-143.
Literatur:
Herman, Otto. 1887. A Magyar halászat könyve. Bd 1. Budapest: Kiadja a K. M. Természettudományi Társulat, S. 325-326.
Folgende Materialien des Hugo-Schuchardt-Archivs (HSA) stehen in Bezug zu diesem Objekt:
Hugo Schuchardt Otto Herman
Schuchardt, Hugo. 1899. Romanische Etymologieen II. In Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Wien 141: S. 1-222, hier S. 142-143.
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