Volkskundemuseum Wien
Otto Wagner Areal, Pavillon 1
Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien
Öffnungszeiten:
Di-Fr: 10-17 Uhr
Sa: 14-17 Uhr
So: 11-17 Uhr
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Laudongasse 15-19, 1080 Wien
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Dienstags, 17 Uhr
Olja Alvir: Das Unmögliche üben oder: Unwahrscheinliche Übereinkünfte wagen
Antifaschismus und Antikapitalismus sind die alltägliche Ausübung des Unmöglichen. Doch wie kommt man an das Unmögliche heran? Auf dem unsteten Terrain der Poesie, natürlich. Wir schmieden Worte für das Unvorstellbare. Dabei dehnen wir nicht nur die individuelle Vorstellungskompetenz, sondern wir testen auch unrealistische Arten der Zusammenarbeit aus. Olja Alvir stellt in ihrem Workshop Techniken für poetisches Schaffen vor und zieht anhand der Prozesse der Poesie Parallelen zum politischen Handeln. Dabei entsteht ein Umweltlabor für waghalsige Wortschöpfungen; ein Krafttrainingszentrum für Sprachutopien. Es gilt nach Frank Ruda: »Inventing a new ink means to speak in an impossible language words that articulate an impossible proposal.«
Sofia Bempeza (in Englisch): POETRY as PRACTICE of LOVE and CONTAMINATION
Poesie ist kein Luxus, sondern »eine lebenswichtige Notwendigkeit«, die dem Unbenannten und noch nicht Gedachten Leben und Stimme verleiht und so die gesellschaftlichen Kräfte überwindet, die die Erfahrungen (schwarzer) Frauen zum Schweigen bringen. Inspiriert von Audre Lordes Standpunkt werden wir* uns im poetischen Schreiben üben, um miteinander in Beziehung zu treten, um un/mögliche Geschichten zu erzählen und uns politisch zu engagieren. Für die Teilnahme sind keine poetischen oder sprachlichen Vorkenntnisse erforderlich – wir* vertrauen auf die Verbindungen zwischen unserer irdischen Umgebung, den polyphonen Geschichten und den Beziehungen zu menschlichen und nicht-menschlichen Freund*innen, unseren Geliebten, den Orten, an denen Leben, Arbeit, Bewegung, Kämpfe etc. stattfinden.
Yosi Wanunu (in Englisch): Are you talking to me?
»Im Gespräch gibt es keine 'Wahrheit' zu entdecken, keinen Satz zu beweisen, keine Schlussfolgerung zu suchen. Was zählt, ist der Fluss der Spekulation.« (Michael Oakeshott) An einem bestimmten Punkt haben wir aufgehört zu reden. Ja, wir haben gechattet, gepostet, geschrien und unsere Meinungen von allen Dächern und sozialen Netzwerken kundgetan, aber wir haben uns nicht mehr unterhalten. Wir haben aufgehört, Gespräche auf die altmodische Art und Weise zu führen: Auge in Auge, zuhören, die Sichtweise der anderen Person zulassen und Zeit und Raum geben. Was wird geschehen, wenn wir das Gespräch beibehalten, aber die Debatte unterbinden? Was wäre, wenn wir ein Treffen auf einem öffentliche Platz veranstalten würden, anstatt vor Gericht zu sitzen? Was wäre, wenn die Menschen nicht über ihre unterschiedlichen Versionen eines Ereignisses oder einer sozialen Frage streiten, sondern sich auf dramatische Weise über Ideen unterhalten und versuchen würden, eine gemeinsame Basis zu finden?
Kübra Atasoy: Rassismuskritik im Spannungsfeld von Recht und Politik
In diesem Workshop wird mit den Teilnehmer:innen tiefer in Rassismuskritik im Spannungsfeld von Recht und Politik eingestiegen, wobei den Teilnehmer:innen hier eine Flexibilität eingeräumt wird, ob der Schwerpunkt in der Praxis oder in der Theorie liegen darf. Praxis: juristisches Werkzeug für politische Arbeit – wer Asyl erkämpft, kann auch Delogierungen verhindern. Theorie: race als Erscheinungsform von class – die komplexe Beziehung zwischen race und class am Beispiel Haitis. Besonderen Raum soll die Frage erhalten, wovor wir die Augen verschließen, wenn wir vom Rassismus sprechen.
Zum Tagesprogramm
Veranstaltet von SCHOOL OF POLITICAL HOPE & Volkskundemuseum Wien
Mikrofestival im Rahmen des Programms Through the Dark