: Schmuck aus den Sammlungen des Volkskundemuseum Wien. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
Schmuck aus den Sammlungen des Volkskundemuseum Wien. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
: Objekt aus der Metallsammlung. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
Objekt aus der Metallsammlung. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
: Spielfiguren aus den Sammlungen des Volkskundemuseum Wien. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
Spielfiguren aus den Sammlungen des Volkskundemuseum Wien. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
: Bratenwagen, NHM/53.793 © Volkskundemuseum Wien
Bratenwagen, NHM/53.793 © Volkskundemuseum Wien
: Die Metallsammlung im Museumsdepot. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
Die Metallsammlung im Museumsdepot. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
: Die Metallsammlung im Museumsdepot. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
Die Metallsammlung im Museumsdepot. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien

Schmuck | Metall

Metall ist ein Material mit vielen Unterarten wie z.B. Eisen, Messing, Kupfer, Zinn, Blech oder Silber. Oft mit Glas oder Holz kombiniert, sind die Objekte in diesem Sammlungsbereich sehr vielfältig. Neben Alltagsgegenständen wie Kessel, Besteck, Waagen oder Kaffeemaschinen finden sich im Depot auch Badewannen, Einkaufswagen, Votivtierchen, medizinische Aderlass-Messer oder Spielzeuge.
Themenbereiche: Spanhalter, Wachsstock- und Kerzenhalter, Feuerstahle, Lampenschirme, Schusterleuchten, Luster, Lampen und Leuchten
Regionale Ausdehnung: Mittel- und Südosteuropa
Zeitlicher Rahmen: 15.-20. Jh.
Umfang: rund 1.300 Objekte
Kontakt: Sammlungsbereich aktuell unbetreut, Anfragen bitte an sammlungen@volkskundemuseum.at


Die Sammlung Benesch wurde von Kaiser Joseph I. angekauft und später dem Volkskundemuseum Wien zur Aufbewahrung übergeben. Sie umfasst Beleuchtungskörper vom Mittelalter bis Mitte des 19. Jahrhunderts, und ist eine der größten Sammlungen dieser Art in Europa.

Ladislaus Benesch wurde 1845 in Austerlitz geboren und starb 1922 in Wien. Er war akademischer Maler und verbrachte 40 Jahre im Militärdienst, den er freiwillig und mit vielen Auszeichnungen versehen, verließ. Gemalt und gesammelt hat Benesch zunächst in Krain, wohin er versetzt worden war. Ein Teil seiner Werke findet sich im Band Kärnten und Krain des Kronprinzenwerkes „Die österreichische-ungarische Monarchie in Wort und Bild“. Seine militärische Laufbahn führte Benesch noch in die Steiermark, nach Galizien, Dalmatien, Venetien, Ungarn und Niederösterreich. An all diesen Orten sammelte er weiter unter dem Gesichtspunkt, dass die Beleuchtungsgeräte auf dem Boden der Monarchie hergestellt oder zumindest dort verwendet worden waren. Jedes einzelne Objekt wurde von ihm zeichnerisch festgehalten. Zu dieser beeindruckenden Sammlung erschien 1905 eine Publikation: „Das Beleuchtungswesen vom Mittelalter bis zur Mitte des XIX. Jahrhunderts, aus Österreich-Ungarn, insbesondere aus den Alpenländern und den angrenzenden Gebieten der Nachbarstaaten.“ Die Sammlung ist darin ausführlich beschrieben und ein Teil davon fotografisch festgehalten. Die Publikation befindet sich in der Bibliothek des Museums.

Vor der Erfindung der Schwefelhölzchen im 17. Jahrhundert, war „Feuer machen“ eine umständliche Angelegenheit, die großer Geschicklichkeit bedurfte. Dienstmädchen wurden unter anderem unter diesem Gesichtspunkt eingestellt. In einem feuerfesten Behältnis befanden sich Feuerstahl, Feuerstein und Zunder (Wollreste oder Zunderschwamm). Über dem Zunder wurde solange der Feuerstein gegen den Stahl geschlagen, bis einer der Funken auf den Zunder übergriff. In den zaghaft aufsteigenden Rauch wurde vorsichtig geblasen, und sobald sich tatsächlich Glut zeigte, ein Span daran entzündet, der dann das Feuer im Herd entfachen sollte. Die Glut im Zunder wurde ausgedämpft. Der Zunder nötigenfalls erneuert.

Ab 1800 wurde Gas als Leuchtmittel in Fabriken verwendet. In England setzte sich die Gasbeleuchtung rasch durch. Mit etwas Verzögerung trat das Gas auch in Europa seinen Siegeszug an. Der hohe Sauerstoffverbrauch und die Wärmeentwicklung, damit einhergehend Vergiftungs- und Brandgefahr, ebneten aber der elektrischen Beleuchtung den Weg. Wobei in Wien erst 1962 die letzte Gaslaterne erlosch! Theater trugen zur Verbreitung des elektrischen Lichts als Lichtquelle maßgeblich bei, da die Feuergefahr wesentlich geringer war.

Ohne Licht ist modernes Leben nicht vorstellbar. Es macht die Nacht zum Tage und verlängert dadurch die Produktionsphasen des Menschen. Die Sammlung des Volkskundemuseums weist nur wenige Leuchter auf, die elektrisch betrieben werden. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt im 19. Jahrhundert. Es ist nicht angedacht, die Sammlung bis zur LD-Leuchte zu vervollständigen. Das fällt in die Kompetenz technischer Museen.
Themenbereiche: Kochgeschirr, Kupfermodeln, Waagen, Küchenmaschinen, Kaffeemühlen, Kaffeeröstgeräte, Waffeleisen, Mörser, Dreibeine, Räucher- und Kohlebecken
Geografische Ausdehnung: Mittel- und Osteuropa
Zeitliche Einordnung: 17.-20. Jh.
Umfang: etwa 250 Töpfe, Pfannen, Deckel und sonstiges Kochgeschirr und Zubehör, 99 Kupfermodeln, 50 Waagen, 15 Küchenmaschinen (Mohnquetsche, Nussmühle, Faschiermaschinen), 30 Kaffeemühlen, 13 Kaffeeröstgeräte, 26 Waffeleisen, 32 Mörser, etwa 50 Dreibeine und weiteres Kochgerät für offenes Feuer, 47 Räucher- und Kohlebecken
Kontakt: Sammlungsbereich aktuell unbetreut, Anfragen bitte an sammlungen@volkskundemuseum.at


Vom Einsatz über offenem Feuer in der Rauchkuchel bis zur Verwendung am Sparherd spannt sich die Sammlung von Kochgeräten des Volkskundemuseums.

Die Dreibeine standen noch im offenen Feuer. Feuerböcke und Ahle halfen, dem Geschirr einen festen Stand zu geben oder den Kessel im richtigen Abstand über dem Feuer zu halten. Der Rauch zog in der Rauch- oder schwarzen Küche durch das Strohdach ab. Selten gab es eine Abzugsvorrichtung.

Der gemauerte Herd, für Koch- und Heizzwecke geeignet, mit gusseisernen Platten und einem Backrohr versehen, stellte eine große Entwicklung dar. Der Rauch war aus der Küche verschwunden und neues Geschirr wurde entwickelt. Auch die Zubereitung der Nahrung wurde differenzierter. Vom Eintopf und Mus ging die Entwicklung zu Braten und Backwerk. Immer abhängig von Rang und Stand der Bewohner. Die Mangelwirtschaft herrschte bis zur 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts vor, die ständige Verfügbarkeit aller Waren wurde erst mit der Überflussgesellschaft Wirklichkeit.

Die Sammlung an Kupfermodeln nimmt eine besondere Stellung innerhalb der Kochgeräte ein. Ein Großteil stammt aus der Patriotischen Kriegsmetallsammlung des ersten Weltkriegs. In schlechten Zeiten schien man sich von Modeln für feine Speisen leicht zu trennen. Zubereitet wurden darin neben Germgebäck auch pikante Speisen in Aspik. Die Formen zeigen neben dem ewig lächelnden Rundgesicht, Fische, Krebse und Schildkröten, was eine Vermutung hinsichtlich ihres Gebrauchs erlaubt. Kupfer ist wegen seiner Wärmeleitung für Kochgerät besonders beliebt. Spitzenköche benutzen Kupfergeschirr noch heute gerne.

Das Notwendigkeit des Zerkleinerns von Kochgut führte zur Erfindung zahlreicher Geräte, wovon sich eine kleine Auswahl im Volkskundemuseum findet. Mohnquetsche und die Sammlung an Kaffeemühlen, zeigen, dass dem Genuss durchaus auch in einfachen Haushalten Raum gegeben wurden. Die Kaffeeröstgeräte erinnern daran, dass Kaffeebohnen roh gekauft wurden, und die Röstung zu Hause über dem offenen Feuer erfolgte. Die schweren Mörser dienten dem Zerkleiner der kostbaren Gewürze und Kräuter.

Räucher- und Kohlebecken sind unter Küchengerät angeführt, weil sie die glühenden Kohlen aus dem Herd benötigten, und der einzig beheizte Raum oft die Küche war. In den Kohlebecken wurden die glühenden Kohlen über die Leintücher bewegt, und so versucht, das Bett zu erwärmen. Hände und Füße wurden über die Kohlebecken gehalten, um ein bisschen Wärme zu erhaschen.

Die Feuerstelle im Haus hatte im Mittelalter einen besonderen Rechtsstatus, neue Dienstboten wurden einmal ums Feuer geführt und so dem Haus verpflichtet, und bis heute darf der Herd nicht gepfändet werden. Die Lebensnotwendigkeit von Essen und Wärme drückt sich darin aus.
Themenbereiche: Fingerringe, Ketten, Armreifen, Ohrgehänge, Schmuck aus Haaren, Gürtel, Gürtelschnallen, Miederhaken, Knöpfe, Hutnadeln
Geografische Ausdehnung: Mittel- und Osteuropa
Zeitliche Eindordnung: 18. bis 20. Jh.
Umfang: rund 1.000 Objekte
Kontakt: Sammlungsbereich aktuell unbetreut, Anfragen bitte an sammlungen@volkskundemuseum.at


Der Mensch schmückt sich. Ob mit Narben, Tattoos, Federn und Knochen oder Schmuck aus Glas, Horn und Metall - der Drang zur Verzierung und der damit einhergehende Ausdruck an Kreativität macht offensichtlich Freude.

In der Sammlung des Volkskundemuseums nimmt der Filigranschmuck eine besondere Stellung ein. Dabei werden dünne Metallfäden gedreht und wieder gewalzt, sodass dünne Fäden entstehen. Diese wurden kunstvoll zu den verschiedensten Gebilden geformt. Die Anmutung feiner Handwerkskunst und die vergleichsweise preiswerte Herstellung machten Filigranschmuck sowohl bei Bürgern als auch im bäuerlichen Bereich als Trachtenschmuck beliebt. Besondere Kunstfertigkeit erwarben die Handwerker der Balkanländer in der Herstellung von Filigranschmuck und Gegenständen die mit Filigranarbeit verziert waren.

Ein Armreif aus Zelluloid ist ein weiteres Beispiel für die Verarbeitung von preisgünstigem Material, das ein edles kopiert – in diesem Falle Schildpatt. Die leichte Brennbarkeit von Zelluloid stand einer weiteren Verbreitung in der Schmuckherstellung allerdings entgegen.

Die Vielfalt der Objekte widersetzt sich einer allgemeingültigen Beschreibung dieser Sammlung. Wuchtige Bronzekreuze an massiven Ketten finden sich neben zierlichen Anstecknadeln. In jedem Fall dienten die Objekte der Zier, und es darf angenommen werden, dass sie ihren ehemaligen BesitzerInnen Freude bereiteten.
Themenbereiche: Tür-, Truhen-, Kasten- und Vorhangschlösser, Beschläge, Griffe, Türklopfer, Schlüssel, Ketten mit Schlössern
Geografische Ausdehnung: Mittel- und Osteuropa
Zeitliche Einordnung: 17.-20. Jh.
Umfang: ca. 360 Objekte
Kontakt: Sammlungsbereich aktuell unbetreut, Anfragen bitte an sammlungen@volkskundemuseum.at

Etwa 150 Schlösser, 200 Beschläge und Henkel sowie 10 Türklopfer und 60 Schlüssel zählt die Metallsammlung des Volkskundemuseums. Die Schlösser werden von einem Satz Dietriche ergänzt.

Neben Tür- und Vorhängeschlössern finden sich auch zahlreiche Truhen- und Kastenschlösser in der Sammlung. Das Bedürfnis, seinen Besitz zu schützen, ließ schon die alten Römer Schlösser erfinden. Die ältesten Exemplare im Volkskundemuseum stammen aus dem 17. Jahrhundert. Sogenannte „Katzenkopfschlösser“ sollten das Eigentum vor fremdem Zugriff schützen. Während die Mechanik der Vorhangschlösser unverziert im Inneren des Schlosses verborgen ist, lässt sie sich an Tür- und Truhenschlössern gut studieren, und ist zum Teil reich verziert.

Der Fantasie waren bei der Gestaltung von Beschlägen keine Grenzen gesetzt. Ob ornamental oder figürlich geformt, sie machten einen Teil des Reizes der Tür oder des Mobiliars aus.
Themenbereiche: Blankwaffen, Armbruste, Feuerwaffen, Windbüchsen, Raufwerkzeuge
Regionale Ausdehnung: Mittel- und Südosteuropa
Umfang: etwa 80 Stück
Zeitlicher Rahmen: 17.-20. Jh.
Kontakt: Sammlungsbereich aktuell unbetreut, Anfragen bitte an sammlungen@volkskundemuseum.at


Die Waffensammlung des Volkskundemuseums umfasst 80 Objekte aus drei Jahrhunderten. In dieser Zeit hat sich die Einstellung zur Waffe grundlegend geändert. Aus einem Alltagsgegenstand wurde ein Objekt, das mit Misstrauen betrachtet wird. Demgegenüber stehen technische Entwicklung und Handwerkskunst auf höchstem Niveau, die den Waffen eine gewisse Anziehung verleihen.

Was erzählen uns die Waffen? Geschichten von Wilderern, die Gewehre in drei Teile zerlegten oder Läufe kürzten. Geschichten von Sparsamkeit, da technische Neuerungen in vielen Fällen zum Umbau des Schlosses bei Gewehren und Pistolen führten, ein Neuankauf wäre viel zu teuer gewesen. Und Geschichten von hochentwickelter Handwerkskunst. Der Büchsenmacher setzte in Präzisionsarbeit Schaft, Schloss und Lauf zusammen, die jeweils von Spezialisten gefertigt worden waren. Die Verzierung oblag einem weiteren Fachmann. Schmiedekunst in höchster Vollendung kann an Schwertern und Säbeln abgelesen werden. Armbrust und Scheibengewehre evozieren Geschichten von Freizeitvergnügen und Schützengesellschaften, von gering entwickelten Konfliktbewältigungsstrategien hingegen erzählen die Raufwerkzeuge.

Die Sammlung ist europäisch in geografischem Sinne. Die Objekte stammen aus Albanien, Bosnien, Dalmatien, Österreich, Süddeutschland, Italien und Galizien (das historische Grenzland zwischen Polen und Russland). Gesammelt und von anderen Museen auf Dauer geliehen wurden Waffen bereits ab den Gründungsjahren des Volkskundemuseums, ausgestellt aber wurden sie nur in Einzelfällen.
Themenbereiche: Schraubgefäße, Kannen, Krüge, Humpen, Fußwaschungsbecher, Alltagsgeschirr, Eisformen, Zierteller, Zinngerät mit religiösen Motiven, Zunftgerät, Schmuck, Bilderzeugnisse, Zinnfiguren
Regionale Ausdehnung: Mittel- und Südosteuropa
Umfang: etwa 1.000 Objekte
Zinnfiguren: etwa 400 Objekte
Zeitlicher Rahmen: 16.-20. Jahrhundert
Kontakt: Sammlungsbereich aktuell unbetreut, Anfragen bitte an sammlungen@volkskundemuseum.at


Seit der Bronzezeit wird Zinn verhüttet und verarbeitet. Die Besonderheit des Zinns liegt im niedrigen Schmelzpunkt, der auch in Legierungen wirksam wird. Außerdem lässt es sich sehr gut verarbeiten. Sein matter Glanz machte es zum „Silber des armen Mannes“.

Der Bleigehalt im Zinn war lange Zeit ein Problem. Maria Theresia erließ 1770 ein Gesetz, das den erlaubten Bleigehalt festlegte, was durch eine Marke sichtbar war. Auch die Zünfte versuchten durch Kontrollen und Marken eine gewisse Sicherheit herzustellen, und Zinn mit zu hohem Bleigehalt von der Herstellung von Tafelgeschirr auszuschließen. All diese Vorschriften und Kontrollen machten Zinn teuer.

Wandernde Zinngießer aus dem Piemont unterliefen diese Vorschriften. Sie versorgten die einfache und arme Bevölkerung mit Zinngeräten. Auch in abgelegenen Tälern gingen sie von Hof zu Hof (auf Stör) und brachten so ihre Ware an den Mann. Die Zünfte versuchten diesen „Störern“, die die landesüblichen Preise unterboten, das Handwerk zu legen. Aber im Laufe der Zeit übernahmen einige von ihnen verlassene Zinnwerkstätten und ließen sich vor allem in der Steiermark nieder. Die wandernden Zinngießer führten kleine Gußformen und dünne Zinnplatten mit sich und fertigten vor Ort Löffel, Pitschen und Schraubflaschen.

Das Volkskundemuseum besitzt 28 Schraubflaschen aus Zinn. Die meisten davon sind ungemarkt, daher darf angenommen werden, dass sie von piemontesischen Wanderhandwerkern stammen. Oft wurde die Hl. Notburga auf diesen Flaschen verewigt, da in ihnen Most und andere Flüssigkeiten zur Arbeit auf die Felder mitgenommen wurde, und die Heilige die Patronin der Mägde und Knecht war.

Eine Besonderheit stellen die Fußwaschungsbecher dar. Zu Gründonnerstag wuschen Angehörige des Kaiserhofes 12 ausgewählten armen Frauen und Männern symbolisch die Füße. Neben Essen, Kleidung und Geld erhielten die solcherart Geehrten auch einen Becher aus Zinn zur Erinnerung, dessen Inschrift Auskunft darüber gibt, welches Mitglied des Kaiserhofes die Fußwaschung durchführte.

Das Volkskundemuseum besitzt Eismodeln in der Form von Muschel, Lamm, Wickelkind, Blumenkorb, Rose, Ananas und Apfel. Die Oberschichten genossen Speiseeis bereits im 18. Jahrhundert, ab 1800 beherrschten auch die Köchinnen der bürgerlichen Haushalte die Zubereitung von Gefrorenem. Arbeiter, Handwerker und Bauern kamen erst um 1900 in den Genuss dieser Waren. Auch hier waren es die „Gefrorenen Männer“ aus Italien und Welsch-Tirol, die mit Eis minderer Qualität hausierten.

Zinnsoldaten aber auch "Zinnindianer" ergänzen die Sammlung.
Themenbereiche: Allzweckmesser, Arbeitsmesser, Klappmesser, Bestecke, Jagdmesser, Souvenirstücke und Trachtenrequisiten
Geographische Ausdehnung: Schwerpunkt Alpenraum bzw. Zentraleuropa, Skandinavien, Südosteuropa, Spanien
Zeitliche Einordnung: 16.-21. Jh.
Umfang: etwa 900 Objekte
Kontakt: Sammlungsbereich aktuell unbetreut, Anfragen bitte an sammlungen@volkskundemuseum.at


Die Messersammlung des Volkskundemuseums ist aufgrund ihres Umfangs und ihrer Vielfalt eine der bedeutendsten Europas – sieht man von einschlägigen Spezialmuseen ab. Schnitzmesser, Küchenmesser, Fleischhauermesser, Tranchiermesser, Rebmesser, Rasiermesser  - um nur einige Beispiele aufzuzählen – finden sich unter der Bezeichnung „Arbeitsmesser“. Den Grundstock der Messersammlung bilden 258 Stück aus dem ehemaligen Besitz des Sammlers Franz Emmerich Graf von Lamberg, die dieser dem Museum schenkte bzw. die das Museum nach dessen Tod erwerben konnte.

Die Sammlung in ihrer Gesamtheit bildet den kulturhistorischen Wandel des Einsatzes von Messern und Besteck als alltägliche und unabkömmliche Geräte ab und zeigt, dass ihre Bedeutung über den Gebrauchswert hinaus geht, sie hohe Symbolfunktion haben. Die einzelnen Objekte sind außerdem handwerklich sorgfältig gearbeitet, haben wunderschöne Griffe oder großartig gestaltete Klingen wie die „Neunkreuzer-„ oder „Neunmondmesser“, die vor Verzauberung schützen sollten. Der gegenwärtige Sammlungsschwerpunkt liegt auf alltäglichen Objekten wie Picknickmessern aus Kunststoff oder Mehrzweckmessern, die Ausdruck eines bestimmten Lebensstils geworden sind.

BERICHTE UND GESCHICHTEN AUS DEN SAMMLUNGEN

Ein Waffeleisen, ÖMV/768, datiert 1556. Lieblingsobjekt. Von Dagmar Butterweck (Nachrichten. Volkskundemuseum Wien 5/2017, in den Online Publikationen lesen)


SAMMLUNGSBEREICHE IM FOKUS

Schlüssel im Palais. Von Reide, Dorn und Bart (2021)

Highlights aus der Schmucksammlung (2016)

Hieb. Stich. Schuss. Waffen in der Sammlung des Volkskundemuseums (2013)

Messerscharf. Reflexionen über einen Alltagsgegenstand (2003)

Reproduktionsanfragen

Elisabeth Egger
elisabeth.egger@volkskundemuseum.at
Wegen der anstehenden Sanierung des Museums können nur mehr Anfragen nach bereits bestehenden Digitalisaten bedient werden.