Reißangelhaken
ÖMV/63.535
Reißangelhaken für den Störfang. Großer geschmiedeter Angelhaken, am flachen Ende mit verhärteten Resten einer angeknoteten Schnur. Die Hakenspitze hängt nach unten zeigend in einer Schnurschlaufe. Das andere, verknotete Ende dieser doppelt geführten Schnur ist in einer Ausnehmung des Schwimmers befestigt. Dieser besteht aus einem Korkstück, das in der Form eines dreiseitigen Prismas zugeschnitten und gepicht ist. Auf der Oberseite des Schwimmkorken klebt ein Stück Zeitungspapier mit deutsch- und ungarischsprachigem Text.
Reißangelhaken sind an einer langen, am Gewässergrund liegenden Leine (Grundleine) befestigt und werden durch die Schwimmer mit der Spitze nach unten (und ohne Verwendung eines Köders) in Schwebe gehalten. So bilden sie einen dichten Vorhang und die durchschwimmenden Fische haken sich an den scharfen Spitzen von selber fest.
Reißangeln wurden für den Fang von Fischen der Gattung Störe wie z.B. Hausen im Schwarzen und Kaspischen Meer und in den angrenzenden Flüssen bis in die nördliche Adria und den Oberlauf der Donau verwendet. Otto Herman (1885: 19) beschreibt die Funktionsweise so: "Die schwimmend erhaltene Angel, vornehmlich das Schwimmklötzchen lockt den Hausen an; der Fisch vermuthet etwas Essbares zu finden, täuscht sich aber. Nun aber ist es Natur des Fisches, dass er das, worin er sich getäuscht hat, mit dem Schwanze schlägt, dies geschieht auch hier, der Fisch schlägt die schwimmende Angel und bleibt hängen; das ist zugleich die Erklärung der merkwürdigen Erscheinung, dass die meisten Hausen am Schwanze angehakt erscheinen."
Auf welchem Weg dieser Angelhaken in die Sammlung gelangte, konnte nicht geklärt werden. Die Zeitungspapierreste weisen auf eine ungarische Provenienz hin, möglicherweise steht die Beschaffung so wie die des Ankers für eine Reißangel ÖMV/63.489 in Zusammenhang mit Otto Herman, mit dem Schuchardt in persönlichem und intensivem schriftlichen Kontakt stand und sich zu Fischereithemen austauschte.
Nach dem Tod Schuchardts 1927 kam der Reißangelhaken als Teil seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Graz und von dort 1959 als Schenkung an das Volkskundemuseum in Wien.
Reißangelhaken sind an einer langen, am Gewässergrund liegenden Leine (Grundleine) befestigt und werden durch die Schwimmer mit der Spitze nach unten (und ohne Verwendung eines Köders) in Schwebe gehalten. So bilden sie einen dichten Vorhang und die durchschwimmenden Fische haken sich an den scharfen Spitzen von selber fest.
Reißangeln wurden für den Fang von Fischen der Gattung Störe wie z.B. Hausen im Schwarzen und Kaspischen Meer und in den angrenzenden Flüssen bis in die nördliche Adria und den Oberlauf der Donau verwendet. Otto Herman (1885: 19) beschreibt die Funktionsweise so: "Die schwimmend erhaltene Angel, vornehmlich das Schwimmklötzchen lockt den Hausen an; der Fisch vermuthet etwas Essbares zu finden, täuscht sich aber. Nun aber ist es Natur des Fisches, dass er das, worin er sich getäuscht hat, mit dem Schwanze schlägt, dies geschieht auch hier, der Fisch schlägt die schwimmende Angel und bleibt hängen; das ist zugleich die Erklärung der merkwürdigen Erscheinung, dass die meisten Hausen am Schwanze angehakt erscheinen."
Auf welchem Weg dieser Angelhaken in die Sammlung gelangte, konnte nicht geklärt werden. Die Zeitungspapierreste weisen auf eine ungarische Provenienz hin, möglicherweise steht die Beschaffung so wie die des Ankers für eine Reißangel ÖMV/63.489 in Zusammenhang mit Otto Herman, mit dem Schuchardt in persönlichem und intensivem schriftlichen Kontakt stand und sich zu Fischereithemen austauschte.
Nach dem Tod Schuchardts 1927 kam der Reißangelhaken als Teil seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Graz und von dort 1959 als Schenkung an das Volkskundemuseum in Wien.
Haken H: 13,9 cm
Haken B: 5,5 cm
Schwimmer H: 8,2 cm
Schwimmer B max.: 10,7 cm
H gesamt: 36,5 cm
Haken B: 5,5 cm
Schwimmer H: 8,2 cm
Schwimmer B max.: 10,7 cm
H gesamt: 36,5 cm
Objektklasse
Hersteller/in
Beitragende/r
Herkunft
Weiterführende Informationen
Werke im Hugo-Schuchardt-Archiv:Schuchardt, Hugo. 1907. Lat. attilus, acupenser u. a. "Stör''. In Zeitschrift für romanische Philologie 31: S. 650-655.
Literatur:
Herman, Otto. 1885. Ungarische Landesausstellung, Gruppe IV. Urgeschichtliche Spuren in den Geräthen der ungarischen volksthümlichen Fischerei. Budapest: Franklin-Verein, S. 18 (Abb.), 19.
Folgende Materialien des Hugo-Schuchardt-Archivs (HSA) stehen in Bezug zu diesem Objekt:
Otto Herman Schuchardt, Hugo. 1907. Lat. attilus, acupenser u. a. "Stör''. In Zeitschrift für romanische Philologie 31: S. 650-655.
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