Dreschflegel


ÖMV/63.491
Dreschflegel, Stiel aus einem Holunderholzast, Schwengel aus einem Haselnussast; beide ungeschält, entastet und mit grob abgekanteten Enden. Die oberen Astenden sind zur Befestigung der Lederriemen mit Zungenkerben versehen. Das Mittelband besteht aus einem mehrfach gewundenen, durch Schnurumwicklung fixierten Lederring, der mittels gezwirnter und geknoteter Lederschlaufen an den Ästen befestigt ist.

Am Schwengel oberhalb der Mitte ein Papieretikett mit dem Aufdruck "Brioni 10" aufgeklebt.

Schuchardt erhielt diesen Dreschflegel von Anton Gnirs aus Brioni zugesandt. Dieser erwähnte auf dem Abschnitt einer Postsendung vom 30. November 1909, dass das Modell von einem Bauern aus Dignano angefertigt worden sei. Die einzelnen Teile bezeichnete Gnirs neben einer Skizze als: "le batte" (Dreschflegel), "manico (corniale)" (Stiel), "collaro" (Lederring) und "massa" (Schwengel).
Nach dem Tod Schuchardts 1927 kam der Dreschflegel als Teil seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Graz und von dort 1959 als Schenkung an das Volkskundemuseum in Wien.
Stiel L: 105,7 cm
Stiel D max.: 2,5 cm
Stielknopf L max.: 2,1 cm
Schwengel L: 92,4 cm
Schwengel D max.: 2,1 cm
Schwengelknopf L max.: 1,7 cm



Originalbild öffnen
Dreschflegel - Bild 1

Kommentare

Kommentieren Sie das Objekt - teilen Sie ihre Informationen mit uns
Elisabeth Egger
29.12.2016 - 01:53
Anton Gnirs begann 1899 mit Ausgrabungen auf Brioni. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden unter seiner Leitung vorrömische Siedlungsreste, römische Bauwerke wie die Herrschaftsvillen in Val Bandon und Val Catena oder ein Wirtschaftshof (Ölgut) auf der Anhöhe des Monte Collisi sowie frühmittelalterliche Kirchen freigelegt. Er scheint den Dreschflegel in Dignano (Vodnjan), das Brioni gegenüber am Festland liegt, besorgt und dann mit der Post von Brioni aus nach Graz geschickt zu haben.
Antworten