Spindel mit Wirtel, Haken und Hanfgarn
ÖMV/63.436
Geschnitzte und gedrechselte Spindel aus Kastanienholz mit Wirtel und Drahthaken am oberen Ende und aufgewickeltem Hanfgarn. Schaft konisch, die größte Dicke im oberen Viertel, darüber sich verjüngend. Das untere Schaftende gerundet, das obere Ende gespalten, ein Haken aus Eisendraht eingesetzt. Kalottenförmiger Wirtel mit breitem geradem Rand aufgesteckt.
Von der Hand Schuchardts unterhalb der Schaftmitte mit "prov. di Sassari" bezeichnet. Am Wirtel ein Papieretikett mit der Beschriftung "prov. die Sassari (Sard.)" aufgeklebt. Diese ist mit Bleistift durchgestrichen, daneben steht "Susak". Aufschrift und Duktus sind völlig ident mit jenen der Spindel ÖMV/63.434 sowie der Spinnrockenstäbe ÖMV/63.472 bzw. ÖMV/63.474, diese vier Objekte könnten also aus einer Zusendung stammen.
Diese Spindel könnte von Gaetano Delogus Verwandten in Sardinien entweder direkt oder über Vermittlung von ihm an Hugo Schuchardt geschickt worden sein. Eine Briefstelle in einem Schreiben Delogus an Schuchardt vom 28. Jänner 1901 legt dies nahe.
Falls die Spindel hingegen aus Susak stammen würde, erhielt Schuchardt sie möglicherweise von Antonio Ive, der ihm aus Istrien außer Gerätschaften für die Garnherstellung auch Fischnetze beschaffte. Er könnte sie aber auch selbst besorgt haben, da er sich im Oktober 1900 in Rijeka und Opatija aufhielt.
Nach dem Tod Schuchardts 1927 kam die Spindel als Teil seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Graz und von dort 1959 als Schenkung an das Volkskundemuseum in Wien.
Von der Hand Schuchardts unterhalb der Schaftmitte mit "prov. di Sassari" bezeichnet. Am Wirtel ein Papieretikett mit der Beschriftung "prov. die Sassari (Sard.)" aufgeklebt. Diese ist mit Bleistift durchgestrichen, daneben steht "Susak". Aufschrift und Duktus sind völlig ident mit jenen der Spindel ÖMV/63.434 sowie der Spinnrockenstäbe ÖMV/63.472 bzw. ÖMV/63.474, diese vier Objekte könnten also aus einer Zusendung stammen.
Diese Spindel könnte von Gaetano Delogus Verwandten in Sardinien entweder direkt oder über Vermittlung von ihm an Hugo Schuchardt geschickt worden sein. Eine Briefstelle in einem Schreiben Delogus an Schuchardt vom 28. Jänner 1901 legt dies nahe.
Falls die Spindel hingegen aus Susak stammen würde, erhielt Schuchardt sie möglicherweise von Antonio Ive, der ihm aus Istrien außer Gerätschaften für die Garnherstellung auch Fischnetze beschaffte. Er könnte sie aber auch selbst besorgt haben, da er sich im Oktober 1900 in Rijeka und Opatija aufhielt.
Nach dem Tod Schuchardts 1927 kam die Spindel als Teil seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Graz und von dort 1959 als Schenkung an das Volkskundemuseum in Wien.
L: 21,6 cm
Schaft D max. mit Garn: 1,8 cm
Wirtel D: 4,3 cm
Schaft D max. mit Garn: 1,8 cm
Wirtel D: 4,3 cm
Volkskundemuseum Wien / Foto: www.diekunstreproduzenten.com im Auftrag des Instituts für Sprachwissenschaft der Karl-Franzens-Universität Graz
Objektklasse
Hersteller/in
Beitragende/r
Datierung
Material
Weiterführende Informationen
Korrespondenz im Hugo-Schuchardt-Archiv:Brief von Gaetano Delogu an Hugo Schuchardt vom 28.01.1901 (Briefnummer 1-2275)
Brief von Antonio Ive an Hugo Schuchardt vom 05.10.1898 (Briefnummer 08-04935)
Ansichtskarte von Antonio Ive an Hugo Schuchardt vom 28.03.1902 (Briefnummer 11-04944)
Werke im Hugo-Schuchardt-Archiv:
Schuchardt, Hugo. 1899. Romanische Etymologieen II. In Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Wien 141: S. 1-222, hier S. 37-50 (Spindelkerbe).
Folgende Materialien des Hugo-Schuchardt-Archivs (HSA) stehen in Bezug zu diesem Objekt:
Gaetano Delogu Antonio Ive
Hugo Schuchardt
Delogu | Schuchardt | 1901-01-28 (Briefnummer 1-2275)
Ive | Schuchardt | 1898-10-05 (Briefnummer 08-04935)
Ive | Schuchardt | 1902-03-28 (Briefnummer 11-04944)
Schuchardt, Hugo. 1899. Romanische Etymologieen II. In Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Wien 141: S. 1-222, hier S. 37-50 (Spindelkerbe).
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