Votive - unedle Metalle
EMK/4/t017
Votivgaben werden in der Hoffnung gestiftet, die daran geknüpften Wünsche mögen in Erfüllung gehen (Bittvotiv). Sind diese bereits eingetroffen, wird das damit verknüpfte Gelübde durch das Darbringen eines Exvoto erfüllt (Dankvotiv). Theoretisch kann jeder Gegenstand als Votivgabe dargebracht werden. Durch die Votation werden Dinge des täglichen Lebens zur Weihgabe. Materiell vielleicht wertlos, spielen sie im Leben des Individuums eine besondere Rolle.
In Zypern ist das Darbringen von Alltagsgegenständen wie Hirtenstäben, Teilen des Webstuhls, Hochzeitskränzen, Kleidungsstücken, Schmuckstücken und vielen anderen bekannt. Speziell für eine Votation hergestellt werden Votive (el-cy: Sg. tama // tr-cy: Sg. adak hediyesi) aus Wachs und Edelmetallen, maschinell erzeugte werden aus Griechenland importiert. In den Votiven finden alle das Leben betreffenden Belange Niederschlag. Eine Gruppe stellt alles mit dem Menschen und dessen Gesundheit und Wohlbefinden in Zusammenhang Stehende dar: sämtliche Gliedmaßen und Organe des menschlichen Körpers, ganze Figuren vom Säugling bis zum Greis, auch Gebrechen wie beispielsweise Knochenbrüche. In einer weiteren Gruppe finden sich Gegenstände aus allen Lebensbereichen: Häuser, Tiere, Autos, Schiffe, Hochzeitskränze, Gewehre, Dolche etc. Bei Metallvotiven finden wir auch schriftliche Dankesbezeugungen, da sich diese hier materiell gut umsetzen lassen.
Die Weihgaben werden in die sakralen Stätten gebracht, wo sie an den die Ikonen verhängenden Tüchern festgesteckt, an für diesen Zweck gespannten Schnüren oder angebrachten Stangen aufgehängt oder einfach nur abgelegt werden. Dort verbleiben sie einen bestimmten Zeitraum und werden schließlich von den Kirchen zurück an Kerzenzieher und Gold- und Silberschmiede verkauft. Diese schmelzen die Weihgaben ein oder frischen sie auf und verkaufen sie neuerlich. Manche der Votive, das ist vor allem bei der Repräsentation innerer Organe zu beobachten, lassen kein eindeutiges Erkennen des ursprünglich Intendierten zu und so ist es dem Silberschmied und dem Kerzenzieher bzw. dem Käufer überlassen, wie sie diese interpretieren (z. B. EMK/5.201).
So wie viele Dinge des religiösen Lebens werden auch Votive aus Griechenland nach Zypern importiert. In der Sammlung Krpata sind dies die weit verbreiteten, maschinell hergestellten, viereckigen Blechplättchen mit einer reliefierten Darstellung auf uniform gestaltetem Hintergrund. Die gold- oder silberfarbenen Plättchen sind am oberen Rand durchlocht, um sie in der Kirche bei den Ikonen aufhängen zu können. Im Wesentlichen kommen die gleichen Repräsentationen wie bei den anderen Votivarten vor. Bemerkenswert ist die große Vielfalt an menschlichen Figuren, die es, beiderlei Geschlechts, in unterschiedlichen Altersstufen gibt. Immer mit einer Kirchenkerze in der Hand sind sie stereotyp dargestellt. Weihgaben dieser Art werden in Griechenland auch aus Gold und Silber produziert.
Heute werden maschinell hergestellte Votive über die Webshops einer Reihe griechischer Fachgeschäfte für Kirchenbedarf angeboten. Auffallend ist, dass die schon zum Zeitpunkt des Sammelns Anfang der 1990er-Jahre im Hinblick auf Kleidung und Haartracht als altmodisch zu bezeichnenden Darstellungen bis heute nach den gleichen Vorlagen produziert werden.
In Zypern ist das Darbringen von Alltagsgegenständen wie Hirtenstäben, Teilen des Webstuhls, Hochzeitskränzen, Kleidungsstücken, Schmuckstücken und vielen anderen bekannt. Speziell für eine Votation hergestellt werden Votive (el-cy: Sg. tama // tr-cy: Sg. adak hediyesi) aus Wachs und Edelmetallen, maschinell erzeugte werden aus Griechenland importiert. In den Votiven finden alle das Leben betreffenden Belange Niederschlag. Eine Gruppe stellt alles mit dem Menschen und dessen Gesundheit und Wohlbefinden in Zusammenhang Stehende dar: sämtliche Gliedmaßen und Organe des menschlichen Körpers, ganze Figuren vom Säugling bis zum Greis, auch Gebrechen wie beispielsweise Knochenbrüche. In einer weiteren Gruppe finden sich Gegenstände aus allen Lebensbereichen: Häuser, Tiere, Autos, Schiffe, Hochzeitskränze, Gewehre, Dolche etc. Bei Metallvotiven finden wir auch schriftliche Dankesbezeugungen, da sich diese hier materiell gut umsetzen lassen.
Die Weihgaben werden in die sakralen Stätten gebracht, wo sie an den die Ikonen verhängenden Tüchern festgesteckt, an für diesen Zweck gespannten Schnüren oder angebrachten Stangen aufgehängt oder einfach nur abgelegt werden. Dort verbleiben sie einen bestimmten Zeitraum und werden schließlich von den Kirchen zurück an Kerzenzieher und Gold- und Silberschmiede verkauft. Diese schmelzen die Weihgaben ein oder frischen sie auf und verkaufen sie neuerlich. Manche der Votive, das ist vor allem bei der Repräsentation innerer Organe zu beobachten, lassen kein eindeutiges Erkennen des ursprünglich Intendierten zu und so ist es dem Silberschmied und dem Kerzenzieher bzw. dem Käufer überlassen, wie sie diese interpretieren (z. B. EMK/5.201).
So wie viele Dinge des religiösen Lebens werden auch Votive aus Griechenland nach Zypern importiert. In der Sammlung Krpata sind dies die weit verbreiteten, maschinell hergestellten, viereckigen Blechplättchen mit einer reliefierten Darstellung auf uniform gestaltetem Hintergrund. Die gold- oder silberfarbenen Plättchen sind am oberen Rand durchlocht, um sie in der Kirche bei den Ikonen aufhängen zu können. Im Wesentlichen kommen die gleichen Repräsentationen wie bei den anderen Votivarten vor. Bemerkenswert ist die große Vielfalt an menschlichen Figuren, die es, beiderlei Geschlechts, in unterschiedlichen Altersstufen gibt. Immer mit einer Kirchenkerze in der Hand sind sie stereotyp dargestellt. Weihgaben dieser Art werden in Griechenland auch aus Gold und Silber produziert.
Heute werden maschinell hergestellte Votive über die Webshops einer Reihe griechischer Fachgeschäfte für Kirchenbedarf angeboten. Auffallend ist, dass die schon zum Zeitpunkt des Sammelns Anfang der 1990er-Jahre im Hinblick auf Kleidung und Haartracht als altmodisch zu bezeichnenden Darstellungen bis heute nach den gleichen Vorlagen produziert werden.
Abb. 1: Volkskundemuseum Wien
Abb. 2: Blick in die Marienkirche Panagia Chrysospiliotissa: Im Vitrinenschrank und an den Wänden hängen dargebrachte Votive, insbesondere Hochzeitskränze (stefana gamou), 1992. © George Hadjimenikou 1992, EDITIONS OMNI CARD, Limassol
Abb. 2: Blick in die Marienkirche Panagia Chrysospiliotissa: Im Vitrinenschrank und an den Wänden hängen dargebrachte Votive, insbesondere Hochzeitskränze (stefana gamou), 1992. © George Hadjimenikou 1992, EDITIONS OMNI CARD, Limassol
CC BY-NC-SA für alle Abbildungen Volkskundemuseum Wien; alle anderen Abbildungen siehe Copyright-Angabe oben
Weiterführende Informationen
Literatur klassisch Handaka, Sophia: Re-evaluating tamata: The Mikes Paidousis Collection of votive offerings. In: Μουσείο Μπενάκη [Mouseio Benaki] 2/2002, S. 147-165, hier S. 158.
Objekt nimmt Bezug auf
Zu dieser Gruppe gehören folgende Objekte: EMK/4.794 Votiv
EMK/4.795 Votiv
EMK/4.796 Votiv
EMK/4.948 Votiv
EMK/4.949 Votiv
EMK/4.950 Votiv
EMK/5.138 Votiv
EMK/5.139 Votiv
EMK/5.140 Votiv
EMK/5.141 Votiv
EMK/5.142 Votiv
EMK/5.143 Votiv
EMK/5.144 Votiv
EMK/5.145 Votiv
EMK/5.146 Votiv
EMK/5.147 Votiv
EMK/5.148 Votiv
EMK/5.149 Votiv
EMK/5.150 Votiv
EMK/5.151 Votiv
EMK/5.152 Votiv
EMK/5.153 Votiv
EMK/5.212 Votiv
EMK/5.220 Votiv
Vergleichbare Objekte in online zugänglichen Sammlungen
Außerhalb Zyperns
Berlin - Museum europäischer Kulturen: Votiv mit Darstellung einer Frau, Griechenland (N (51 G) 78/2010,a), vgl. EMK/5.139
Berlin - Museum europäischer Kulturen: Votiv mit Darstellung eines Mannes, Griechenland (N (51 G) 78/2010,b), vgl. EMK/5.144
Webshops
Athen - Nioras/Fachgeschäft für Kirchenbedarf: verschiedene maschinell hergestellte Votive aus unedlen Metallen
Athen/Warburg - Scent of Byzantium: große Auswahl an maschinell hergestellten Votiven aus unedlen Metallen
Petroupolis - Taxiarches Monastic Products: zahlreiche Metallvotive
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