Ein Museum – ein Objekt – eine Erzählung

Virtuelle Galerie zur NS-Provenienzforschung und Restitution in österreichischen Museen, Sammlungen und Bibliotheken

2023 jährt sich der Erlass des Kunstrückgabegesetzes (KRG) zum 25. Mal. Das Volkskundemuseum Wien trat mit allen anderen nach diesem Gesetz arbeitenden Museen, Sammlungen und Bibliotheken in Österreich in Kontakt und bietet ab 13. Jänner 2023 ein digitales Format an, das pointierte Einblicke in die NS-Provenienzforschungs- und Restitutionspraxis dieser Institutionen sowie des eigenen Museums gibt.
Hier geht es zur Virtuellen Galerie: www.vgprovenienzforschung.volkskundemuseum.at

Im Herbst 2021 hat sich das Projektteam an jene Institutionen des Bundes gewandt, die seit 1998 auf Grundlage des KRG gesetzlich dazu verpflichtet sind, Objekte aus ihren Beständen zu restituieren, die während der Herrschaftszeit des nationalsozialistischen Regimes unrechtmäßig erworben wurden sowie an jene Institutionen, die freiwillig mit der Kommission für Provenienzforschung zusammenarbeiten, NS-Provenienzforschung betreiben und unrechtmäßig erworbene Objekte zurückgeben. Anlässlich des 25jährigen Bestehens des KRG im kommenden Jahr wurden sie von der Direktion des Volkskundemuseum Wien eingeladen, sich mit einem Beitrag an diesem Projekt zu beteiligen.
 
In den Beiträgen werden sich die teilnehmenden Institutionen über die Präsentation eines Objektes oder eines Objektbestandes vorstellen und dabei auf die bisherigen Ergebnisse der eigenen NS-Provenienzforschung und Restitutionspraxis Bezug nehmen. Weiters wurden sie gebeten die Überlegungen, die zur Auswahl des Objektes oder des Bestandes geführt haben, in dem Beitrag zu erläutern. Den teilnehmenden Institutionen stand jede digital abbildbare Gestaltungsform für die Umsetzung offen.
 
Die Einladung hat sich an die Direktor*innen der folgenden Institutionen gerichtet:
 
  • Akademie der bildenden Künste Wien
  • Albertina
  • Heeresgeschichtliches Museum
  • Hofmobiliendepot – Möbel Museum Wien
  • Kunsthistorisches Museum Wien
  • Leopold Museum
  • Museum für angewandte Kunst
  • Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
  • Naturhistorisches Museum Wien
  • Österreichische Galerie Belvedere
  • Österreichische Nationalbibliothek
  • Technisches Museum Wien
  • Theatermuseum
  • Universitätsbibliothek Wien
  • Volkskundemuseum Wien
  • Weltmuseum Wien
 
Alle 16 Museen, Bibliotheken und Sammlungen sind der Einladung gefolgt und haben sowohl Audio-, Video- als auch bebilderte Textbeiträge für die Virtuelle Galerie erarbeitet und zur Verfügung gestellt.
 
Seit 13. Jänner 2023 ist die Virtuelle Galerie zur NS-Provenienzforschung und Restitution in Österreich online und ab 20. Jänner werden die eingebrachten Beiträge und abschließend ein eigener Beitrag des Volkskundemuseums in der Virtuellen Galerie präsentiert. Dadurch wird auf die NS-Provenienzforschungs- und Restitutionspraxis in Österreich aufmerksam gemacht und durch die digitale Plattform sichtbarer und nachvollziehbarer. Die virtuelle Galerie soll zudem zum Diskutieren, Nach- und Weiterdenken anregen, auch hinsichtlich gesellschaftlicher und kultureller Ziel- und Wertsetzungen.
 
Die Virtuelle Galerie ist Teil eines umfangreicheren Projekts zur NS-Provenienzforschung und Restitutionspraxis am Volkskundemuseum Wien. Im Zentrum steht die Ausstellung „Gesammelt um jeden Preis!“, die am 21. April 2023 eröffnen wird. Die Virtuelle Galerie wird in der Ausstellung integriert sein und dort durch eine eigene Medienstation in Erscheinung treten.


Projektteam
Maria Raid
Kathrin Pallestrang
Magdalena Puchberger
Claudia Spring

Grafik und Technik
Althaler + Oblasser
Büro für Grafik und Medien

Weiterlesen in den Nachrichten. Volkskundemuseum Wien 4/2022.

Zur Provenienzforschung am Volkskundemuseum Wien
Zur Kommission für Provenienzforschung

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