Volkskundemuseum Wien
Otto Wagner Areal, Pavillon 1
Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien
Öffnungszeiten:
Di-Fr: 10-17 Uhr
Sa: 14-17 Uhr
So: 11-17 Uhr
Anfahrt
Postanschrift:
Laudongasse 15-19, 1080 Wien
T: +43 1 406 89 05
F: +43 1 406 89 05.88
E: office@volkskundemuseum.at
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Mostothek
ab 1.5. @ OWA
Mit der Philosophin Olga Shparaga fragen wir, was diese weibliche Dimension der Revolutionen des 21. Jhdt. sein könnte und wie unterschiedliche Formen von Care in diesen Bewegungen zu einem zentralen Moment geworden ist.
Gemeinsam lesen wir "Miteinander politisch sein" von Andemos (2023), in dem Frauen* aus der DDR über ihre Protestpraktiken berichten, und Bahar Oghalais und María do Mar Castro Varelas "Freund*innenschaft: Dreiklang einer politischen Praxis" (2023), um uns einen Überblick über verschiedene Praktiken von Sorge und Solidarität zu verschaffen.
Wir fragen: Was sind Gemeinsamkeiten jüngerer Revolten? Welche Rolle spielt die Geschlechterfrage? Wie können Freund*innschaften zum Raum der gegenseitigen Abhängigkeit, der Zusammenarbeit, der Horizontalität und der Kreativität werden? Was bedeutet "Care" - ist das auch nur ein neuer Mode-Begriff zum Pinkwashen, oder zur Neoliberalisierung à la "Resilienz und Selfcare"? Oder genau das Gegenteil? Mit diesen Fragen wollen wir erkunden, wie widerständige Praktiken der Sorge uns in autoritären Zeiten Handlungsmöglichkeiten eröffnen können.
Der dreistündige Workshop (inkl. 15-minütiger Pause) bietet Raum für gemeinsames Lesen und Diskutieren inspirierender Texte, Gefühle und Gedanken. Ziel ist es, Freund:innenschaft als widerständige Beziehungsweise zu erkunden und zu verstehen.
Wo: Volkskundemuseum Wien, Otto Wagner Areal, Pavillon 1, Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien
Dauer: 17.00 bis 20.00 Uhr
Anmeldung erbeten
Eintritt frei
Deep Readings - Workshopreihe von Joel Souza Cabrera im Rahmen des Programms Through the Dark
Olga Shparaga, PhD (geb. 1974 in Minsk) ist Philosophin im Exil, Gastwissenschaftlerin am Institut für Philosophie der FernUniversität in Hagen und assoziierte Forscherin am RECET (Wien). Ihr drittes Buch Das Gesicht der Revolution ist weiblich. Der Fall Belarus erschien 2021 auf Deutsch bei Suhrkamp. Dieses Buch wurde auch in Vilnius auf Russisch und Litauisch veröffentlicht und erhielt den „Ales-Adamovič-Preis“ 2021 des Internationalen PEN Belarus. Im Jahr 2024 wurde Olga Shparaga außerdem mit dem „Voltaire-Preis für Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor Unterschieden“ der Universität Potsdam ausgezeichnet. Im Wintersemester 2024/25 war sie Käthe-Leichter-Gastprofessorin an der Universität Wien.
Joel Souza Cabrera studierte transdisziplinär Publizistik- und Kommunikationswissenschaften sowie Zeitgeschichte- und Medienwissenschaften an der Universität Wien. In seiner Masterarbeit befasste er sich mit postmigrantischer Freundschaft aus einer französisch-poststrukturalistischen Perspektive. Derzeit bereitet er eine Promotion im Fachbereich Ästhetik vor, mit Fokus auf das Werk von Hélène Cixous. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen ethische und ästhetische Fragen von Freund_innenschaft, postmigrantische Gesellschaften und feministische Erinnerungskulturen. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit arbeitet er ehrenamtlich am Museum der Migration in Wien und war zuvor als Tutor, Schreibmentor und in verschiedenen redaktionellen Positionen tätig.
In unseren Freund:innenschaften erfahren wir, dass ein anderes Zusammenleben möglich ist – als gesellschaftliche Utopie im Kleinen. In diesem Workshop untersuchen wir die revolutionäre Kraft der Freund:innenschaft.
Während totalitäre Systeme auf Kontrolle, Misstrauen und Isolation setzen, basieren unsere Freund:innenschaften auf Vertrauen, gegenseitiger Fürsorge und dem Mut zur Verletzlichkeit. Gemeinsam erkunden wir, wie diese Form der Beziehung nicht nur dem Faschismus widersteht, sondern auch aktiv zu seiner Überwindung beitragen kann. Wir fragen: Wie können wir diese widerständigen Qualitäten unserer Freund:innenschaften stärken und politisch wirksam machen?
Während totalitäre Systeme auf Kontrolle, Misstrauen und Isolation setzen, basieren unsere Freund:innenschaften auf Vertrauen, gegenseitiger Fürsorge und dem Mut zur Verletzlichkeit. Gemeinsam erkunden wir, wie diese Form der Beziehung nicht nur dem Faschismus widersteht, sondern auch aktiv zu seiner Überwindung beitragen kann. Wir fragen: Wie können wir diese widerständigen Qualitäten unserer Freund:innenschaften stärken und politisch wirksam machen?