Was bedeutet den Schüler*innen der Islam auf einer persönlichen, emotionalen Ebene? Was erleben sie als die Schönheit ihrer Religion?
Der Islam wird von Nicht-Muslim*innen oft primär als „Gesetzesreligion“ wahrgenommen. Dem normativen Charakter des Islam steht aber, auch im Verhältnis zu den anderen abrahamitischen Religionen, eine radikal subjektive Seite der Religion gegenüber: die Möglichkeit des direkten, nicht institutionell oder priesterlich (sakramental) vermittelten Gottesbezuges. Auch theologisch steht der Norm die Wirkungsarmut der Normerfüllung gegenüber, wenn die Praxis nicht seelisch erfüllt wird. Menschen, die nicht mit der arabischen Sprache vertraut sind, ist außerdem die besondere poetische Schönheit des Koran kaum zugänglich, die doch einen essenziellen Teil seiner Wirkung ausmacht.Außerdem betonen die Schüler*innen handlungsethische Bedeutungen des Islam und die Wichtigkeit eines allgemeinen geistigen und menschlichen Strebens, das nicht „in der Moschee“, sondern überall mitten im Leben zu erfüllen ist.