Workshop

#Vaporfolk – Hortikultur und Spirituelle Diäten

Sa, 14.09.2019, 14:00 – 19:00
Als Workshops werden mit #Vaporfolk unterschiedliche Kapitel fiktiver Ethnologien aufgeschlagen, um den Besucher*innen eine sakrale Dimension des Spätkapitalismus zu eröffnen.
Im Volkskundemuseum Wien werden diesen Sommer diverse Nutz- und Heilpflanzen herangezogen, deren Essenzen in rituellen Workshops (unter Berücksichtigung möglicher Gesundheitsrisiken) technisiert und zum Teil einer globalen Erzählung werden. Hintergrundinformationen – zwischen Fiktion und Wahrheit – zu den Heilgeistern dieser Pflanzen, Unboxing und der performativ-archachischen Kunstform des Vapens werden im Zuge der bemerkenswerten Rituale vermittelt.

Eintritt frei
Anmeldung erbeten unter office@volkskundemuseum.at

Zu #Vaporfolk

Seit 2013 hat die Gruppe #Vaporfolk rituelle Aneignungen und subversive Imitationen von Technologie und Massenkonsumgütern gesammelt. In einer Gesellschaft, die von den Artefakten der ständigen technologischen Innovation überschwemmt ist, etabliert #Vaporfolk das tröstliche Handelsobjekt als ultimatives Symbol, als Symbol für Macht, Klasse und Lebensstil. Die Gruppe entwickelt eine spekulative Zukunft, in der elektronische Geräte zu Fossilien geworden sind, sich Marken zu Totems entwickelt haben und Konsumgüter zu zeremoniellen Zwecken nachgebildet werden. Unsere gegenwärtige Verwendung von Waren und Produkten spiegelt sich in diesem anthropozänischen Szenario wider, als ob unsere täglichen Erfahrungen mit der modernen Welt eher kultischer als rationaler Natur wären. Daraus entstand ein Kollektiv, das sich gegenseitig rituelle Workshops vorschlug.

Zu diesen Ritualen mit globalen Materialien gehörten: Herstellung archaischer Waffen aus Verpackungen, Selbstgebrautes Bio-Coca-Cola, Schnitzen von Smartphones aus Treibholz und Totems aus Reststoffen. Diese Manuals wurden von Künstlern weltweit als Rituale eingereicht und immer unter dem Hashtag #vaporfolk aufgeführt. Der Begriff „Vapor“ bezieht sich auf die globale Cloud-Sphäre, in die Ideen hochgeladen werden, um dann an verschiedensten Orten verwirklicht zu werden. Das Genre „Folk“ lokalisiert Artefakte dieses nebulösen Produktionsprozesses in einem lokalen und sozialen Gefüge. Die Manuals werden zu einer zeremoniellen Strategie gegen die zunehmende „Verdampfung“ der materiellen Welt und unsere Entfremdung von ihr.
 
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Künstler*innen: Lona Gaikis (D/CA), Peter Moosgaard (AT), Bernhard Garnicnig (AT)
 
Volkskundemuseum Wien
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Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien

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