Wiener Vorlesungen

1918 und danach. Vom Vielvölkerreich zu Vielvölker-Staaten

Di, 03.07.2018, 19:00
Vortrag von Pieter M. Judson, Historiker an der Universität Florenz, zur Eröffnung der Internationalen Sommerakademie des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs
Die Eröffnung der Internationalen Sommerakademie des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs findet heuer in Kooperation mit den Wiener Vorlesungen statt. Der Vortrag des lange in den USA lehrenden Historikers Pieter M. Judson nimmt seinen Ausgangspunkt Ende 1918, als neue Staaten das Habsburgerreich ablösten und einige alte Staaten auf Kosten des Reiches ihr Territorium vergrößerten. Nationalisten verkündeten in Mitteleuropa den Beginn der Ära des Nationalstaates, den sie – zum Groll von Siegern und Unterlegenen über unerfüllte Versprechen – als die Verkörperung einer demokratischen und modernen Zukunft bejubelten. Überraschender war jedoch, dass 1918 ein neues Zeitalter des Imperiums in Zentraleuropa einläutete, das so radikal, brutal und extrem war wie das Zeitalter des totalen Krieges, das es hervorgebracht hatte.

Begrüßung:
Daniel Löcker, MA 7 - Kulturabteilung der Stadt Wien
Vortrag in Deutsch:
Pieter M. Judson, Historiker, Universität Florenz
Anschließendes Gespräch mit:
Pieter M. Judson,
Heidemarie Uhl, Historikerin am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften,
und Gerald Lamprecht, Leiter des Centrums für Jüdische Studien der Karl-Franzens-Universität Graz
Moderation:
Martha Keil, Direktorin des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs und Senior Scientist am Institut für Österreichische Geschichtsforschung der Universität Wien

Zur Anmeldung
Zu den Wiener Vorlesungen
Zur 28. Internationalen Sommerakademie des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs Verwischte Grenzen. Jüdische Identitäten in Zentraleuropa nach 1918

Pieter M. Judson ist Professor für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts am European University Institute in Florenz und leitet dort das Department of History and Civilization. Zuletzt erschien sein viel diskutiertes Buch „Habsburg. Geschichte eines Imperiums 1740 – 1918“ (2017).
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