Volkskundemuseum Wien
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Der robust gebaute Schlitten ist für zwei Personen konstruiert, seine sportlichen Konturen erinnern an die Gestalt moderner Rennrodeln. Tatsächlich wurde die Rodel vom Sporthaus Ludwig Lazar im 9. Bezirk hergestellt.
Das Sporthaus Lazar war ein florierendes Unternehmen mit mehreren Verkaufsstellen in Wien sowie einer Geschäftsstelle beim Südbahnhotel am Semmering. Der Inhaber, Ludwig Lazar, starb 1916 im Alter von 52 Jahren. Seine Frau führte die Firma nach seinem Tod als Alleininhaberin weiter. Leontine Lazar war eine tüchtige Geschäftsfrau, auf ihren Namen waren gleich mehrere Gewerbe angemeldet, so jenes für Bespannung und Reparatur von Tennisschläger, Montage von Skibindungen, Skikanten und Schlittschuhen".
Das Unternehmen beschäftigte durchschnittlich etwa 18 Angestellte, 1938, im Jahr des Anschlusses", bestand die Firma Lazar beinahe seit 50 Jahren. Im Sommer 1939, als Leontine Lazar die Ausreise aus Österreich glückte, war ihr Unternehmen mit dem letzten Standort Kolingasse 13 bereits arisiert". Nach dem Krieg versuchte die Familie Ansprüche entsprechend den Restitutionsgesetzen geltend zu machen, der Verkaufserlös der Firma aus dem Arisierungsverfahren" wurde jedoch nicht restituiert.
Von wem, wo und wie die Rodel verwendet wurde, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren. Zeichen individualisierter Produktaneignung finden sich aber auf der Sitzfläche professionell eingeprägt.
Neben dem Schlitten dürfte Helmut P. Fielhauer noch weitere Objekte von dem pensionierten Beamten für sein Museumsprojekt erhalten haben. Die Rodel wird nun vom Museum für Volkskunde verwahrt. Wir können sie heute lesen als materielle Erinnerung an eine nicht realisierte Idee.
Das Sporthaus Lazar war ein florierendes Unternehmen mit mehreren Verkaufsstellen in Wien sowie einer Geschäftsstelle beim Südbahnhotel am Semmering. Der Inhaber, Ludwig Lazar, starb 1916 im Alter von 52 Jahren. Seine Frau führte die Firma nach seinem Tod als Alleininhaberin weiter. Leontine Lazar war eine tüchtige Geschäftsfrau, auf ihren Namen waren gleich mehrere Gewerbe angemeldet, so jenes für Bespannung und Reparatur von Tennisschläger, Montage von Skibindungen, Skikanten und Schlittschuhen".
Das Unternehmen beschäftigte durchschnittlich etwa 18 Angestellte, 1938, im Jahr des Anschlusses", bestand die Firma Lazar beinahe seit 50 Jahren. Im Sommer 1939, als Leontine Lazar die Ausreise aus Österreich glückte, war ihr Unternehmen mit dem letzten Standort Kolingasse 13 bereits arisiert". Nach dem Krieg versuchte die Familie Ansprüche entsprechend den Restitutionsgesetzen geltend zu machen, der Verkaufserlös der Firma aus dem Arisierungsverfahren" wurde jedoch nicht restituiert.
Von wem, wo und wie die Rodel verwendet wurde, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren. Zeichen individualisierter Produktaneignung finden sich aber auf der Sitzfläche professionell eingeprägt.
Neben dem Schlitten dürfte Helmut P. Fielhauer noch weitere Objekte von dem pensionierten Beamten für sein Museumsprojekt erhalten haben. Die Rodel wird nun vom Museum für Volkskunde verwahrt. Wir können sie heute lesen als materielle Erinnerung an eine nicht realisierte Idee.