Während Erdölingenieure und Spekulanten Galizien und die Bukowina in die Moderne katapultierten, suchten Ethnografen bei den in den schwer zugänglichen östlichen Karpaten lebenden Menschen nach den Resten einer vermeintlichen Ursprünglichkeit, nach ungebrochenen Traditionen in Kleidung oder Kunsthandwerk, Bräuchen oder Hausbau. Doch das auf den ersten Blick rein wissenschaftliche Interesse an den „Huzulen“ spiegelte die wachsenden politischen Spannungen, die mit den radikalen gesellschaftlichen Umbrüchen einhergingen. Ukrainische, polnische, rumänische und deutschsprachige Eliten versuchten, „Land und Leute“ für ihre jeweiligen Ziele einzuspannen.
Gemeinsam war diesen Akteuren, dass sie trotz konträrer Standpunkte immer wieder auf dieselben Bilder des in Kolomea/Galizien ansässigen kommerziellen Fotografen Julius Dutkiewicz zurückgriffen. Seine Industrieaufnahmen dienten in Ausstellungen und Publikationen zur Darstellung wirtschaftlicher Prosperität des Landes, seine weit verbreiteten „Typenfotos“ wiederum festigten die Vorstellung von den „Huzulen“ als einer Völkerschaft, die anderswo in Europa längst abgelegte Sitten bewahrt hätte.
Eine Kooperation zwischen dem Volkskundemuseum Wien und dem Photoinstitut Bonartes, Wien.
Zur Ausstellung
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Kurator*innen
Monika Faber, Martin Keckeis (Photoinstitut Bonartes)
Herbert Justnik (Volkskundemuseum Wien)
Wissenschaftliche Beratung
Martin Rohde
Sammlungsmanagement und wissenschaftliche Aufarbeitung
Astrid Hammer, Katharina Zwerger-Peleska
Mitarbeit: Tamara Hauer
Ausstellungsgestaltung
Walter Kirpicsenko
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