Volkskundemuseum Wien
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Seit den Achtzigerjahren werden weltweit auf Flughäfen interreligiöse Gebetsräume eingerichtet. Von der Idee her sind dies Räume, die Gläubigen aller Konfessionen für ihre religiösen Praktiken, aber auch Konfessionslosen zur Verfügung gestellt werden. Sie wurden durch die zunehmende Migration und die steigende Mobilität notwendig. Für jene von uns, die zwischen nicht praktiziertem Christentum, Agnostizismus oder einem anderen lockeren Verhältnis zum Religiösen schweben, erscheinen diese Räume auf den ersten Blick nicht relevant. Für diejenigen aber, denen ihr Glauben viel bedeutet, gibt es ein starkes Bedürfnis nach solchen Räumen. Für sie gibt es die Möglichkeit, vor dem Abflug noch einen Reisesegen zu empfangen oder in Krisensituationen seelsorgerischen Beistand zu erhalten.
Der Künstler Andreas Duscha hat sich auf die Suche gemacht, um der Bedeutung dieser Gebetsräume nachzuspüren. Seine Methode ist allerdings nicht die zeitintensive Feldforschung von Ethnologen vor Ort, sondern die verdichtete künstlerische Präsentation über die Fotografie. Er hat 24 dieser Räume in Amerika, Asien und Europa besucht und davon Aufnahmen in der immer gleichen Art gemacht, die den Vergleich ermöglichen. Gibt es eine eigene Ästhetik neutraler spirituelle Orte? Tauchen nicht doch versteckt Zeichen der im jeweiligen Land vorherrschenden Religion auf, wie es die bisher untersuchten Räume nahe legen? Diese Räume stellen im Hochsicherheitszentrum Flughafen, auf exterritorialem Gebiet, den Versuch dar, eine religiöse Utopie umzusetzen. Die unterschiedlichen Nutzer- bzw. Betreuungsgruppen verweisen auf soziale, religiöse und politische Ambivalenzen und deren Konfliktpotenziale. Ob es sich um ein Miteinander oder eher um ein Nebeneinander handelt, bleibt im Moment unbeantwortet.
Zur Ausstellung erschien ein Katalog.
Kuratierung und Redaktion: Herbert Justnik
Der Künstler Andreas Duscha hat sich auf die Suche gemacht, um der Bedeutung dieser Gebetsräume nachzuspüren. Seine Methode ist allerdings nicht die zeitintensive Feldforschung von Ethnologen vor Ort, sondern die verdichtete künstlerische Präsentation über die Fotografie. Er hat 24 dieser Räume in Amerika, Asien und Europa besucht und davon Aufnahmen in der immer gleichen Art gemacht, die den Vergleich ermöglichen. Gibt es eine eigene Ästhetik neutraler spirituelle Orte? Tauchen nicht doch versteckt Zeichen der im jeweiligen Land vorherrschenden Religion auf, wie es die bisher untersuchten Räume nahe legen? Diese Räume stellen im Hochsicherheitszentrum Flughafen, auf exterritorialem Gebiet, den Versuch dar, eine religiöse Utopie umzusetzen. Die unterschiedlichen Nutzer- bzw. Betreuungsgruppen verweisen auf soziale, religiöse und politische Ambivalenzen und deren Konfliktpotenziale. Ob es sich um ein Miteinander oder eher um ein Nebeneinander handelt, bleibt im Moment unbeantwortet.
Zur Ausstellung erschien ein Katalog.
Kuratierung und Redaktion: Herbert Justnik