Kochbuch Pruckmair, S. 186-187
ÖMV/86.240/s187
[Seite] 186.
Nº
Nacht stehen, und seüch die Marillen wieder ab
und setz den Zucker wieder auf eine Glut, laß ihn
sieden, bis er einen gesulzten Tropfen macht, her=
nach thue die Marillen wieder hinein, laß sieden,
bis sich der Saft wieder sulzt, hernach thu es in ei=
nen Weidling, und mach die Glässer warm, richts
schön hinein, gieß den Saft darauf, daß er neben
den Marillen geht, hernach laß 2: Tag stehen, und
sied den übergebliebenen Saft wiederum, und
gieß ihn darauf.
149. Dientl2164 einzumachen.
Man nihmt schöne Dientl, die nicht recht zeitig2165
sind, aber doch daß sie schon ein wenig lind2166 wer=
den wollen, und die in spaten2167 Herbst sind, die
fruh Zeitigen sind nichts nutz, hernach wasch die
Dientl aus, und 1: lb.2168 Zucker wäg, und 1. lb. Dien=
tel, gieß ein Seitl2169 Wasser darauf, und laß den
Zucker sieden, wann der Zucker versoden hat
so thue die Dientl darein, laß sieden bis sie lind
sind, hernach laß sie über Nacht in dem Weid=
ling2170 stehen, und seüch den Zucker wieder ab2171, und
sied die Suppen schön dick, thue die Dientl hinein
laß sieden, bis sie sich sulzen, und fülls in die
Glässer.
[Seite] 187.
Nº 150. Weinschärling2172 einzumachen
Man nimt ein halb Glaß, und richts mit schönen
ausgelößten Weinschärling ein, hernach nimt man
1. lb:2173 Zucker und gießt ein Seitl2174 Wasser darauf, laß
ihn sieden, bis der Zucker ein wenig dicklet wird,
hernach laß ihn kalt werden, und gieß ihn an die
Weinschärling, laß 8. Tag stehen, und wann der
Zucker wieder dünn ist worden, so thut man ihn
wieder aufseüchen2175, und einen Procken Zucker nach=
legen, und wieder sieden lassen, und kalt darauf
giessen, und ein Glaßscheiben darauf legen, und
ein Steinl2176, darauf.
151. Hötschen Bötschen2177
Man lößt die Hötschen Bötschen aus, und laßt es in
einem Weidling2178 über Nacht stehen, hernach wann
sie weich sind, richts in ein Glaß, und sied einen Zu=
cker, und gieß ihn kalt darauf, wie an die Wein=
schärling2179, hernach legs in ein Glaß, und eine Schei=
ben2180 und Steinl2181 darauf. Laß 8. Tag stehen, und
sied wieder einen Zucker nach.
152. Kitten2182 einzumachen
Man nihmt die Kitten, schäl sie, und schneid sie zu
4. Spalten, sied sie im Wasser, bis sie linde2183 sind,
hernach wieg 1. lb.2184 Kitten, und 1½. lb. Zucker, thu
es in ein Beck2185, und gieß 1½ Seitl2186 Wasser darauf,
Nº
Nacht stehen, und seüch die Marillen wieder ab
und setz den Zucker wieder auf eine Glut, laß ihn
sieden, bis er einen gesulzten Tropfen macht, her=
nach thue die Marillen wieder hinein, laß sieden,
bis sich der Saft wieder sulzt, hernach thu es in ei=
nen Weidling, und mach die Glässer warm, richts
schön hinein, gieß den Saft darauf, daß er neben
den Marillen geht, hernach laß 2: Tag stehen, und
sied den übergebliebenen Saft wiederum, und
gieß ihn darauf.
149. Dientl2164 einzumachen.
Man nihmt schöne Dientl, die nicht recht zeitig2165
sind, aber doch daß sie schon ein wenig lind2166 wer=
den wollen, und die in spaten2167 Herbst sind, die
fruh Zeitigen sind nichts nutz, hernach wasch die
Dientl aus, und 1: lb.2168 Zucker wäg, und 1. lb. Dien=
tel, gieß ein Seitl2169 Wasser darauf, und laß den
Zucker sieden, wann der Zucker versoden hat
so thue die Dientl darein, laß sieden bis sie lind
sind, hernach laß sie über Nacht in dem Weid=
ling2170 stehen, und seüch den Zucker wieder ab2171, und
sied die Suppen schön dick, thue die Dientl hinein
laß sieden, bis sie sich sulzen, und fülls in die
Glässer.
[Seite] 187.
Nº 150. Weinschärling2172 einzumachen
Man nimt ein halb Glaß, und richts mit schönen
ausgelößten Weinschärling ein, hernach nimt man
1. lb:2173 Zucker und gießt ein Seitl2174 Wasser darauf, laß
ihn sieden, bis der Zucker ein wenig dicklet wird,
hernach laß ihn kalt werden, und gieß ihn an die
Weinschärling, laß 8. Tag stehen, und wann der
Zucker wieder dünn ist worden, so thut man ihn
wieder aufseüchen2175, und einen Procken Zucker nach=
legen, und wieder sieden lassen, und kalt darauf
giessen, und ein Glaßscheiben darauf legen, und
ein Steinl2176, darauf.
151. Hötschen Bötschen2177
Man lößt die Hötschen Bötschen aus, und laßt es in
einem Weidling2178 über Nacht stehen, hernach wann
sie weich sind, richts in ein Glaß, und sied einen Zu=
cker, und gieß ihn kalt darauf, wie an die Wein=
schärling2179, hernach legs in ein Glaß, und eine Schei=
ben2180 und Steinl2181 darauf. Laß 8. Tag stehen, und
sied wieder einen Zucker nach.
152. Kitten2182 einzumachen
Man nihmt die Kitten, schäl sie, und schneid sie zu
4. Spalten, sied sie im Wasser, bis sie linde2183 sind,
hernach wieg 1. lb.2184 Kitten, und 1½. lb. Zucker, thu
es in ein Beck2185, und gieß 1½ Seitl2186 Wasser darauf,
H: 21,5 cm
B: 17 cm
B: 17 cm
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