Kochbuch Pruckmair, S. 184-185


ÖMV/86.240/s185
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und mach das Glas warm, und fülle die Zwetsch=
gen hinein, bis das Glas voll ist, hernach gieß den
Zucker darauf, daß er neben den Zwetschgen
hergeht, laß 2: Tag stehen, und las den übrigen
Saft wieder sieden, und gieß ihn darauf.
146. Die grünen Feigen
einzumachen
Nihm grüne Feigen; /: wie besser sie sind:/ die
nicht halbzeitig2149 sind, je grüner, desto besser, schnei=
de sie in der Mitten, und doch nicht gar von ein
ander, und überbrenn sie in einem siedenden
Wasser wohl, daß mans ein wenig greifen kan,
wann sie überbrent sind, so leg sie in ein frisch
Wasser in 3 oder 4: bald nach einander, in den
letzten läst mans eine ganze Stund liegen, legs
auf ein saubers Tuch, tröckners ab, leiter2150 einen
Zucker, leg die Feigen darein, laß sieden, solang
ein paar Eyer sied, hernach schied den Zucker
und die Feigen in einen Weidling2151, laß Tag und
Nacht stehen, seüch den Zucker wieder ab2152, thue die
Feigen in ein Glaß, und laß den Zucker sieden,
gieß ihn kalter darauf, sie werden gesoden wie
die Citroni, allein daß auf die letzt der Zucker
dick seyn muß, als wie ein dicker Julipp2153; der
Zucker muß viermal darauf gesoden werden.

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Das roth Eingemachte
Die Himbbeer einzumachen
Nihm schöne große Himbbeer, die nicht gar zu zeitig2154
sind, und wasch aus, wäg 1. lb.2155 Himbbeer, und 1: lb :
Zucker, gieß auf den Zucker 1: Seitl2156 Wasser, und
laß ihn sieden, bis er dick ist, hernach thue die Im=
beer darein, und laß ein zwey Waller2157 aufsieden,
hernach thu es in den Weidling, und laß über Nacht
stehen, und den andern Tag klaubt man die Himb=
beer alle mit einer Nadel auf ein Reitterl2158, und
seücht den Zucker durch ein Tuch, und thue ihn in das
Beck2159, setz ihn auf eine Glut, laß ihn sieden, bis er
einen gesulzten Tropfen macht, hernach thue die
Himbbeer darein, und laß 3. Waller aufthuen,
alsdann fülls in das Glaß, so sind sie fertig.
148. Marillen einzumachen
Man nihmt Marillen und schälts, und wieg 1: lb:2160 und
laß ein Wasser in einem kupfenen Beck2161 sieden, und
thue die Marillen hinein, laß sieden, bis sie ein we=
nig weich sind, hernach seücht mans auf ein Sieb ab2162,
und nihmt auf 1: lb: Marillen, anderthalb lb Zu=
cker, gieß anderthalb Seitl Wasser darauf, laß ihn
sieden, wann der Zucker versoden hat, so thue die
Marillen hinein, laß sieden, bis schön durchsichtig
sind hernach thu es in einen Weidling2163, laß über
H: 21,5 cm
B: 17 cm



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Kochbuch Pruckmair, S. 184-185 - Bild 1
Weiterführende Informationen
Die im Kochbuch verwendeten küchentechnischen Ausdrücke können sie in diesem Glossar nachschlagen.
Hier gibt es das vollständige Kochbuch als Download.

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