Kochbuch Pruckmair, S. 182-183 (+)
ÖMV/86.240/s183
[Seite] 182.
hernach gießt man den Zucker darauf, daß er
gleich neben den Agraß aufgeht, laß 3: Tag ste=
hen, hernach laß den übergebliebenen Zucker
sieden, und gieß ihn gar darauf.
NB: die grünen Weinbeer werden eben so
eingemacht, als wie die grünen Agraß.
144. Die grünen Nuß.
einzumachen. [siehe Speisenfoto]
Man nihmt hundert Nuß, und brock2132 sie um Jo=
hanni2133, als sie halbzeitig2134 sind, stupft2135 sie mit ei=
nem Gaberl etlichmal, hernach thu es in ein
frisches Wasser, laß 14. Täge wässern, gib alle
Tag zweymal frisch Wasser, hernach sied ein Was=
ser in einem kupfernen Beck2136, und thue die Nuß
hinein, und laß sieden, bis sie ein wenig lind2137
sind, hernach thu es wieder in ein frisch Wasser
und laß 2: Stund darin liegen, hernach wisch sie
mit einem Tuch ab, und bestecks mit Zimmet und
Nägel2138, und richt es in das Glaß, und sied 1: lb:2139 Zu=
cker mit 1: Seitl2140 Wasser nur bis er versoden hat,
hernach laß ihn kalt werden, und gieß ihn auf
die Nuß, laß 3: oder 4: Tag stehen, hernach seüch2141
den Zucker herab, und leg 1: Vierting2142 Zucker da=
rein, laß wieder sieden, und wieder kalt werden,
alsdann gieß wieder daran, und laß 8: Tag ste=
hen, hernach sied den Zucker wieder wie zuvor
[Seite] 183.
Nº
und leg ein Glaß Scheiben darauf, und schwer es
mit einem Stein.
145. Die Zwetschgen einzu=
machen
Man nimt die Zwetschgen, weil sie grün, und halb=
zeitig2143 sind, thue ein Schnittl mit einem Messer hin=
ein, durch das Häutl bis an den Stengel um die
Zwetschgen, hernach las ein Wasser in einem ku=
pfernen Beck2144 sieden, und wasch die Zwetschgen zu=
vor aus, und legs ins Wasser, damit aber das
Beck nicht verzinnt ist, wanns siedt, thue die Zwe=
tschgen hinein, laß sieden, bis gelb sind, hernach
thu es von Feüer, und setz ein frisch Wasser da=
rauf, decks zu, und laß über Nacht stehen, her=
nach thu die Zwetschgen heraus, und wieg 1: lb:2145
Zwetschgen, dazu nihmst 2: lb: Zucker, gieß 2: Sei=
tel2146 Wasser darauf, und laß sieden, sobald es
sied, so thue Zwetschgen hinein, und laß sieden
sobald es sied, und grün werden, so thu es in ei=
nen Weidling2147, laß über Nacht stehen, hernach seich
es ab2148, und setz den Zucker wieder auf die Glut
laß ihn sieden, thue die Zwetschgen darein, und
laß sieden, bis ein gesulzter Tropfen von Löfel
fallt, hernach thu es in einen Weidling, laß über
Nacht stehen, und thu es wieder heraus, und
laß den Zucker sieden, leg die Zwetschgen hin=
ein, bis sie warm werden, hernach thu es von feüer
hernach gießt man den Zucker darauf, daß er
gleich neben den Agraß aufgeht, laß 3: Tag ste=
hen, hernach laß den übergebliebenen Zucker
sieden, und gieß ihn gar darauf.
NB: die grünen Weinbeer werden eben so
eingemacht, als wie die grünen Agraß.
144. Die grünen Nuß.
einzumachen. [siehe Speisenfoto]
Man nihmt hundert Nuß, und brock2132 sie um Jo=
hanni2133, als sie halbzeitig2134 sind, stupft2135 sie mit ei=
nem Gaberl etlichmal, hernach thu es in ein
frisches Wasser, laß 14. Täge wässern, gib alle
Tag zweymal frisch Wasser, hernach sied ein Was=
ser in einem kupfernen Beck2136, und thue die Nuß
hinein, und laß sieden, bis sie ein wenig lind2137
sind, hernach thu es wieder in ein frisch Wasser
und laß 2: Stund darin liegen, hernach wisch sie
mit einem Tuch ab, und bestecks mit Zimmet und
Nägel2138, und richt es in das Glaß, und sied 1: lb:2139 Zu=
cker mit 1: Seitl2140 Wasser nur bis er versoden hat,
hernach laß ihn kalt werden, und gieß ihn auf
die Nuß, laß 3: oder 4: Tag stehen, hernach seüch2141
den Zucker herab, und leg 1: Vierting2142 Zucker da=
rein, laß wieder sieden, und wieder kalt werden,
alsdann gieß wieder daran, und laß 8: Tag ste=
hen, hernach sied den Zucker wieder wie zuvor
[Seite] 183.
Nº
und leg ein Glaß Scheiben darauf, und schwer es
mit einem Stein.
145. Die Zwetschgen einzu=
machen
Man nimt die Zwetschgen, weil sie grün, und halb=
zeitig2143 sind, thue ein Schnittl mit einem Messer hin=
ein, durch das Häutl bis an den Stengel um die
Zwetschgen, hernach las ein Wasser in einem ku=
pfernen Beck2144 sieden, und wasch die Zwetschgen zu=
vor aus, und legs ins Wasser, damit aber das
Beck nicht verzinnt ist, wanns siedt, thue die Zwe=
tschgen hinein, laß sieden, bis gelb sind, hernach
thu es von Feüer, und setz ein frisch Wasser da=
rauf, decks zu, und laß über Nacht stehen, her=
nach thu die Zwetschgen heraus, und wieg 1: lb:2145
Zwetschgen, dazu nihmst 2: lb: Zucker, gieß 2: Sei=
tel2146 Wasser darauf, und laß sieden, sobald es
sied, so thue Zwetschgen hinein, und laß sieden
sobald es sied, und grün werden, so thu es in ei=
nen Weidling2147, laß über Nacht stehen, hernach seich
es ab2148, und setz den Zucker wieder auf die Glut
laß ihn sieden, thue die Zwetschgen darein, und
laß sieden, bis ein gesulzter Tropfen von Löfel
fallt, hernach thu es in einen Weidling, laß über
Nacht stehen, und thu es wieder heraus, und
laß den Zucker sieden, leg die Zwetschgen hin=
ein, bis sie warm werden, hernach thu es von feüer
H: 21,5 cm
B: 17 cm
B: 17 cm
Volkskundemuseum Wien / Foto: Birgit&Peter Kainz, faksimile digital; Speisenfoto von Rezept 144. Die grünen Nuß einzumachen: Sabine Paukner
Objektklasse
Hersteller/in
Beitragende/r
Datierung
Material
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