Kochbuch Pruckmair, S. 166-167


ÖMV/86.240/s167
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Butter ab1926, rühr das Gehackte darein, gewürzs, pfe=
fers, salz, fülls in den Fisch, und speilen oben und
unten zu1927, braten in Spieß, bind ihn gut an, daß
er nicht herabfalt, begies ihn in Braten mit Butter, und
Lemoni Saft1928, wann er gebraten ist, so leg ihn auf ei=
ne Schiessel1929, und nihm Butter und Lemoni Saft dazu,
und Schälerl1930, oder mit Butter und Milchram, was
aber im Braten herabtropft in die Brat Pfann, nihmst
auch dazu. Du darfst den Hechten nicht auswa=
schen; wann du aber Leüt hast, so kannst auf den
Seiten um und um die Schiessel mit backenen
Grundeln1931, oder Schildkroten reguliern1932
NB: oben unter den Fasch1933 kanst auch Artoffeln1934 da=
runter hacken.
121. Den gefüllten Häring.
Wann du 3. Häring füllst, so nihm 2: Milchner1935 und
ein Rogner1936 laß 1. Tag in frischen Wasser liegen, her=
nach tröckern gut ab mit einem Tuch, nihm die
Beischel1937 heraus, nihm 1. Milch, und 1. Rogen, hacke es
klein von 2: Eyer ein Eingerührtes1938 ein wenig Se=
mel in der Milch geweickt1939, gut ausgedruckt, ein
Hapel Zwiebel1940, Lemoni Schäler1941, hacke alles unter
einander, treib einen Butter ab1942, rühr das Gehack=
te darein, und fülls in die Häring, und schneid
dünne Schnittl1943 Brod, solang als der Häring ofen ist,
legs darauf auf einen geschmirten Bogen Papier,
leg das Papier auf dem Rost, und brats schön ge=

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mach, wann sie zu trocken sind, so tropf einen But=
ter darauf, wann sie auf einer Seite gebraten
sind, so kehrs um, nihm die übrige Milch, hacks klein,
nihms auf eine Schiessel1944, nihm Butter, und Milchram
dazu, laß aufsieden, leg die gebratene Häring
darauf, laß noch aufsieden, so sind sie recht.
Das Brod thut man weg, Artofeln1945 kannst auch
oben darunter hacken.
122. Ein Laberdon1946 zu kochen
der nicht zuviel gewässert ist.
Setz ein Häffen1947 Wasser zum Feüer, laß sieden, wanns
sied, so steck den Laberdon darein, decks zu, setz ihn von
Feüer dannen, laß ihn 1. Stund stehen, hernach leg
ihn auf eine Sieb heraus, daß er gut abseucht, hernach
nihm ein gutes Stück Butter auf eine Schiessel1948, nihmst
einen Gesalzenen, so wasch ihn vorher gut aus, nihm
3. oder 4: Löfel frisch Wasser auf die Schiesel, ein
kleins wenig Safran, und Mußkatblühe1949, rührs un=
tereinander bis siedt, hernach richt den Laberdon
darauf, begieß ihn über sich mit der Suppen, las
ihn aufsieden, und gieb ihn auf die Tafel, kanst
ihn auch pfefern, wann du wilst, kanst zum Laber=
don ein Eyer Kraut geben, das machst so: schlag
8. Eyer in ein Häfen, rühr einen Löfel Mehl da=
rein, salz, und backs aus einer Fritata1950 Pfann, brei=
te düne Fleckel daraus, beeden Seiten schön gelb,
H: 21,5 cm
B: 17 cm



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Kochbuch Pruckmair, S. 166-167 - Bild 1
Weiterführende Informationen
Die im Kochbuch verwendeten küchentechnischen Ausdrücke können sie in diesem Glossar nachschlagen.
Hier gibt es das vollständige Kochbuch als Download.

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