Kochbuch Pruckmair, S. 126-127


ÖMV/86.240/s127
[Seite] 126.
Nº 30. Wie man den marben aufgegangenen
Teig1431 machet.
Nihm 1. lb.1432 Mehl, 1. lb. gesalzenen Butter, schneid ihn
Schnitzelweis1433 unter das Mehl, hernach nihm 3. ganze
Eyer, schlags darein, nihm weniger als ein halbes Seitl1434
Wein, mach den Teig an, der Butter aber muß schön
ganzer bleiben, hernach schlag ihn über 5: mahl, 3:
mahl doppelt, und 2: mahl einfach, mach also Torten
oder Pastetten davon.
31. Hünnel1435 in Blut zu machen.
Nihm ein Hünnel putz, und zergliedels, salze ein,
kehrs in Mehl um1436, und backs schön, nihm ein Rein=
del1437, leg allerley ganz Gewürz darein, und Lemo=
ni Schäler1438, leg das Hünnel darauf, und wenig But=
ter, alzeit also Lägweis1439, gieß ein wenig Wein, und
ein wenig Essig daran, decke es zu, laß dünsten
hernach gieß ein Rindsuppen daran nicht viel, es
muß ganz ein kurzes Süppel daran seyn, daß
fein dick wird, nihm runde Lemoni Bläter1440, schnei=
de es in der Mitten von einander, und ein we=
nig Lemoni Saft drucke auch in das Süppel, laß
also recht sieden, wann du das Hünnel abstichest,
so fang das Blut in ein wenig Wein, und wann das
Hünnel auf der Stell gesoden ist, so thue das Blut
in die Suppen rühren, daß nicht zusammen lauft,
es wird schön schwarz, richt es gleich an, ist gut.

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Nº 32. Die aufgestrichene Mandel Torten,
von harten Eyer Dötter.
Nihm 1. Vierting1441 Mandel, stoß klein, und ¼. lb: gefäh=
ten1442 Zucker, siede 8. Eyer hart, löß die Dötter heraus
laß kalt werden, thue ein wenig von gestossenen
Mandel in den Mörser, ein wenig Zucker darauf,
ein wenig Butter, Eyer Dötter, alzeit also unter
einander, und alles in den Mörser, auf ¼ lb. Man=
del ½. lb. Butter, aber einen süssen, stoss es unter
einander, hernach nihm ein Blatl1443, schmir es mit
Butter, thue das Gestossene heraus, laß ein Meßer
in der Glut heiß werden, streich es damit auf das
Blatl, schön in die Runde, daß es einer Tortengleich
sieht, mach einen Reif darum, back es schön kühl.
33. Milchram Krapfen zu ma=
chen.
Nihm ein Mehl auf das Bret nach Gedunken1444, salz,
und schlag 2: oder 3: Eyer Dötter daran, mach ihn
hernach mit lauter Milchram an, daß er recht wird
zum Auswalgen, walge ein Blatl aus, wie zum ge=
schnittenen Nudeln, ein wenig dicker, nihm ein
rundes Glaß, das nicht gar zu weit ist, drucke es
in den Teig, back das runde Fleckel, welches in
dem Glaß bleibt, aus dem Schmalz.
So sind sie fertig, und gut.
H: 21,5 cm
B: 17 cm



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Kochbuch Pruckmair, S. 126-127 - Bild 1
Weiterführende Informationen
Die im Kochbuch verwendeten küchentechnischen Ausdrücke können sie in diesem Glossar nachschlagen.
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