Kochbuch Pruckmair, S. 20-21


ÖMV/86.240/s021
[Seite] 20.

den Rucken hinunter, und löse die Haut von
Fleisch, die Fliegel, und Füsserln, und den Kra=
gen laß daran an der Haut, du mußt aber Ob=
acht geben, daß du die Haut nicht zerreißt, her=
nach schneid das Brate208 von den Beinern, und ha=
cke es, nihm eine halbete Mundsemel, reib die
Rinten herunter, wacke209 es in der Milch und
drucke es aus, und hacke es auch darunter, nih=
me um 3. Xr210 March211, und hacks darunter, mach
von 2: Eyer ein Eingerührtes212, hacke es alles
schön klein, gewürz und salze es, schlag ein Ey
daran, rührs unter einander, und fühl es da=
rein in die Hünnel213, und näh es wieder zu, und
setze es eine Rindsuppen in eine Rein214 auf,
laß es sieden, hernach leg die Hünnel darein
auf dem Rucken, wann sie eine Weil gesoden
haben, so kehre sie um, gieb aber Obacht, daß
es nicht zerreißt, laß sie wieder sieden, bis ge=
soden genug sind, hernach legs auf ein Schüssel,
mache in einem Reindl eine gelbe Einbrenn
schiede215 ein Rindsuppen von derselben, wo die Hün=
nel darinn gesoden haben, dazu, leg ein Stückel
Butter daran, gewürz, laß sieden, und richts
über die Hünnel, oder du kannst statt der
Suppen ein Gemischtes darüber machen, oder

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ein Ragu216, du kannst die Hünnel auch mit Ragu
füllen, nihm von dem Brat, schneid es gewürflet und
dünste es nihm überbrennte Brüßeln217, und Eiterl218
schneid es auch gewürflet, auch Gugumucken219, pu=
tze sie sauber, und schneids schön klein, auch grün=
ne Erbsen, und einen guten Theil Krebs Schweifeln220,
schneids auch gewürflet, thue dieses alles in eine
Rein, und dünste es in Krebs Butter gewürz, und
salz´s, füll es in die Hünnel, und näh es zu, und
sieds in der Rindsuppen, wann dir etwas von
dem gedünsten überbleibt, so gieß ein Rind=
suppen daran, ein wenig, und richts auch darü=
ber, laß aufsieden, so sinds ferttig.
27. Duggaten221 Nudeln zu
machen.
Erstlich nihm 1: lb.222 Mehl in ein Weidling223, salz, und
nihm 3. Loth224 Butter, und 3. Loth Schmalz, laß zerschlei=
chen225, und gieß in ein Löfel, hernach schlag 6. Eyer
daran 2: ganze, und 4. Dötter, 2: Löffelvoll Germ
und ein halb Seidl226 lablete227 Milch, sprüdle’s228 durch=
einander ab, und schied es in das Mehl, mache
den Teig zusammen, und schlag ihn rechtschaffen229
ab, bis er sich von Löfel schält, hernach säe ein
Mehl auf ein Brett, und nihm den Teig heraus,
walge ihn Finger dick aus, und drucks mit einem
H: 21,5 cm
B: 17 cm



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Kochbuch Pruckmair, S. 20-21 - Bild 1
Weiterführende Informationen
Die im Kochbuch verwendeten küchentechnischen Ausdrücke können sie in diesem Glossar nachschlagen.
Hier gibt es das vollständige Kochbuch als Download.

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