Steinschleuder


ÖMV/63.563
Steinschleuder aus Palmblattfaser. Die rechteckige, leicht gewölbte Tasche als Auflagefläche für das Geschoß durch Zwirnbinden gebildet, von jeder Schmalseite führen drei Schnüre zu einem Knoten als Ansatzstück für die Stränge. Alle Schnüre sind als Sechsfachzwirne ausgeführt. Der Haltelauf endet in einer Schlaufe, die partiell mit blauem Wollstoff umwickelt ist. Das Stoffband ist so verknotet, dass es die Schlaufe für den durchzusteckenden Finger der schleudernden Hand verkleinert. Der Schusslauf, der im Moment des Schusses losgelassen wird, verjüngt sich stark und endet in einem kleinen Knoten. Zwei zusätzliche angebrachte Knoten verkürzen die Länge dieses Strangs.
Ein identes Vergleichsstück im American Museum of Natural History in New York verweist auf eine afrikanische Herkunft.

Möglicherweise erwarb Schuchardt die Steinschleuder während seines Ägyptenaufenthalts 1903 im Zusammenhang mit seinen Studien zum Pulsen. In den Romanischen Etymologieen II (1899: 89-91) beschreibt er, wie Steine ins Wasser geworfen werden, um Fische aufzuscheuchen und in Richtung des Netzes zu treiben.
Nach dem Tod Schuchardts 1927 kam die Schleuder als Teil seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Graz und von dort 1959 als Schenkung an das Volkskundemuseum in Wien.
Haltelauf L: 96 cm
Schusslauf L: 112 cm
Tasche L: 7 cm
Tasche B: 6,5 cm




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Steinschleuder - Bild 1

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