Fischnetz "Stummara"
ÖMV/63.553
Einwandiges Fischnetz aus Hanfzwirn genetzt mit einer Höhe von 550 cm und einer Breite von 75 cm. Das Netz wird an den zwei Schmalseiten und einer Langseite durch eine Führungsleine umfasst, wobei die Leine an den Netzkanten zu einer Art Halteschlaufen fortgeführt wird. Der äußere 18 cm breite Netzbereich entlang der Führungsschnur ist mit ca. 2,5 cm bis 3 cm weiten Maschen aus stärkerem Zwirn gefertigt und knüpft an den inneren Netzbereich aus feinem gefärbtem Zwirn in einer Maschenweite von 2,5 cm an. Am Obersimm sind zwei Korkscheiben aufgefädelt, der Untersimm ist mit zwei länglichen Bleigewichten versehen. Dieser Netzstreifen könnte Teil eines großflächigeren Netzes sein.
An beiden Enden des Netzes ist jeweils ein Kartonetikett angebunden, das eine von Schuchardt mit "Cataina [sic] Stumma[ra]" beschriftet, das andere möglicherweise von Gaetano Delogu mit "Catania stummara" sowie zusätzlich von anderer fremder Hand mit "stummara". Dieses kleine Etikett aus dunkelbraunem, festem Karton, dessen eine Seite mit hellem Papier kaschiert ist, ist ident mit den Etiketten der Fischnetze "Tratta" ÖMV/63.556, "Colestrico" ÖMV/63.570, "Palamidara" ÖMV/63.571, "Radolo" ÖMV/63.573 und "Bardassolo" ÖMV/63.574. Diese Netze, die alle aus Catania stammen, scheinen auch in einer von 1) bis 7) durchnummerierten Liste von Netzstücken "pezzi" auf, die Schuchardt in einer Kladde zu Fischfang in Italien (17.1.3.1.: 69-70) notiert hat.
Das Netz "Stummara" findet in Schuchardts Aufzeichnungen Erwähnung, kann allerdings auf Basis der Notizen keinem eindeutigen Netztyp zugeordnet werden. Einwandige Fischnetze werden oft als Stell- oder Treibnetze verwendet. Auffällig an diesem Netzteil ist die geringe Zahl der Bleigewichte zur Beschwerung des Netzes. Aufgrund der Maschengröße und der Verarbeitung von zwei Garnstärken und Maschenweiten, wobei die äußeren Maschenreihen eine Art Maschenband (ital. fascia) entlang der Führungsschnur bilden, ließe sich auch auf ein Zugnetz schließen.
Stellnetze bilden im Wasser durch fixe Befestigung oder Verankerung, Treibnetze durch das Treiben eine senkrechte Netzwand, in der sich die Fische verfangen. Zugnetze werden meist in Form eines Halbkreises ausgelegt und vom Boot oder Land aus langsam eingezogen. Die vom Netz eingeschlossenen Fische werden in sackähnlichen Ausbuchtungen des Fischnetzes aufgenommen und können so nicht mehr entweichen.
Der Erwerb dieses Netzes steht in Zusammenhang mit Schuchardts Aufenthalt in Catania im Juni 1901, möglicherweise hatte er es durch Vermittlung von Gaetano Delogu erhalten, der auf einer Karte vom 19. Juni 1901 die Beschaffung von Fischnetzen für Schuchardt thematisierte.
Nach dem Tod Schuchardts 1927 kam das Netz als Teil seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Graz und von dort 1959 als Schenkung an das Volkskundemuseum in Wien.
An beiden Enden des Netzes ist jeweils ein Kartonetikett angebunden, das eine von Schuchardt mit "Cataina [sic] Stumma[ra]" beschriftet, das andere möglicherweise von Gaetano Delogu mit "Catania stummara" sowie zusätzlich von anderer fremder Hand mit "stummara". Dieses kleine Etikett aus dunkelbraunem, festem Karton, dessen eine Seite mit hellem Papier kaschiert ist, ist ident mit den Etiketten der Fischnetze "Tratta" ÖMV/63.556, "Colestrico" ÖMV/63.570, "Palamidara" ÖMV/63.571, "Radolo" ÖMV/63.573 und "Bardassolo" ÖMV/63.574. Diese Netze, die alle aus Catania stammen, scheinen auch in einer von 1) bis 7) durchnummerierten Liste von Netzstücken "pezzi" auf, die Schuchardt in einer Kladde zu Fischfang in Italien (17.1.3.1.: 69-70) notiert hat.
Das Netz "Stummara" findet in Schuchardts Aufzeichnungen Erwähnung, kann allerdings auf Basis der Notizen keinem eindeutigen Netztyp zugeordnet werden. Einwandige Fischnetze werden oft als Stell- oder Treibnetze verwendet. Auffällig an diesem Netzteil ist die geringe Zahl der Bleigewichte zur Beschwerung des Netzes. Aufgrund der Maschengröße und der Verarbeitung von zwei Garnstärken und Maschenweiten, wobei die äußeren Maschenreihen eine Art Maschenband (ital. fascia) entlang der Führungsschnur bilden, ließe sich auch auf ein Zugnetz schließen.
Stellnetze bilden im Wasser durch fixe Befestigung oder Verankerung, Treibnetze durch das Treiben eine senkrechte Netzwand, in der sich die Fische verfangen. Zugnetze werden meist in Form eines Halbkreises ausgelegt und vom Boot oder Land aus langsam eingezogen. Die vom Netz eingeschlossenen Fische werden in sackähnlichen Ausbuchtungen des Fischnetzes aufgenommen und können so nicht mehr entweichen.
Der Erwerb dieses Netzes steht in Zusammenhang mit Schuchardts Aufenthalt in Catania im Juni 1901, möglicherweise hatte er es durch Vermittlung von Gaetano Delogu erhalten, der auf einer Karte vom 19. Juni 1901 die Beschaffung von Fischnetzen für Schuchardt thematisierte.
Nach dem Tod Schuchardts 1927 kam das Netz als Teil seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Graz und von dort 1959 als Schenkung an das Volkskundemuseum in Wien.
H: 550 cm
B: 75 cm
B: 75 cm
Objektklasse
Hersteller/in
Herkunft
Objekt wird zitiert in
Manuskripte im Hugo-Schuchardt-Nachlass der Universitätsbibliothek Graz, Sondersammlungen:Kladde Fischfang Italien "110 S.", Signatur 17.1.3.1., S. 69-70.
Weiterführende Informationen
Korrespondenz im Hugo-Schuchardt-Archiv:Karte von Gaetano Delogu an Hugo Schuchardt vom 19.06.1901 (Briefnummer 2-2276)
Manuskripte im Hugo-Schuchardt-Nachlass der Universitätsbibliothek Graz, Sondersammlungen:
Kladde Fischfang Italien "Catania", Signatur 17.1.3.11., S. 13, S. 39.
Folgende Materialien des Hugo-Schuchardt-Archivs (HSA) stehen in Bezug zu diesem Objekt:
Gaetano Delogu Delogu | Schuchardt | 1901-06-19 (Briefnummer 2-2276)
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