Drehhaspel


ÖMV/63.475
Drehhaspel aus Buchenholz. Auf einer senkrechten Achse aus einem gedrechselten Rundstab sind zwei Holzscheiben, die untere verschiebbar, montiert. Diese dienen mittels Drahtschlaufen als Halterung für sechs Paare durch Drahtstifte scherengitterartig miteinander verbundene Stäbe, deren äußere Enden wiederum durch einen jeweils von rechts oben nach links unten verlaufend montierten Stab verbunden sind. Die Haspel ist zusammenklappbar, eine Schraubzwinge mit Halterung fehlt.
Vergleichsstück zu Haspel ÖMV/63.476.

Schuchardt unterscheidet in seiner Festschrift für Adolf Mussafia (Schuchardt 1905: 6-27) zwischen Haspel als ein Gerät, welches das Garn von der Spindel oder Spule ab- und als Strähne aufwickelt, und Garnwinde als ein Gerät, welches das Garn von der Strähne ab- und als Knäuel oder auf eine Spule aufwickelt. Seiner Kategorisierung folgend handelt es sich bei dieser Haspel um eine "moderne Garnwinde" (Schuchardt 1905: 21-22, Abb. 57). Schuchardt räumt ein, dass die Ausdrücke für Haspel und Garnwinde vielfach miteinander vermengt werden und in Deutschland im Gegensatz zum Süden, wo die Ausdrücke auseinandergehalten werden, sich die Haspel als der gemeinsame Ausdruck durchgesetzt hat (Schuchardt 1905: 24-25).

Auf welchem Weg diese Haspel in die Sammlung gelangte, konnte aufgrund fehlender Hinweise nicht geklärt werden.
Nach dem Tod Schuchardts 1927 kam sie als Teil seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Graz und von dort 1959 als Schenkung an das Volkskundemuseum in Wien.
H drehbarer Teil: 37,3 cm
H mit Stab: 46,3 cm
D zusammengeklappt.: 7,1 cm
D max.: 59 cm



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Drehhaspel - Bild 1

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