Spindel mit Wirtel und Haken "Rěcĭucĭală"


ÖMV/63.432
Gedrechselte und geschnitzte Spindel aus Kastanienholz mit Wirtel und Metallhaken am oberen Ende. Schaft oberhalb des Wirtels vierkantig, durch eine Ausnehmung schmal auslaufend, ein angenageltes und mit Schnurwicklung fixiertes Eisenblech endet in einem geschmiedeten Haken. Der schwere scheibenförmige Wirtel auf den Vierkantschaft aufgeschoben, Randfläche des Wirtels mit senkrechten Rillen, durch die der Faden läuft. Oberseite des Wirtels mit feinem Kerbschnitt verziert. Schaft unterhalb des Wirtels achtkantig und nach einer stark abgesetzten Verdickung in einem Rundstab endend.

Von der Hand Schuchardts am oberen Ende mit "Mehadiu" bezeichnet.

Mehadia liegt ganz in der Nähe von Herkulesbad (Baile Herculane), wo sich Schuchardt in den Jahren 1895, 1896, 1899 und 1900 zur Kur aufhielt. Er hat die Spindel selbst erworben und beschreibt in den Romanischen Etymologieen II (1899: 197-198), dass sie auf den rechten Schenkel aufgelegt und durch ein starkes Darüberstreichen der Hand in eine rasche Drehung versetzt wird, mit welcher sie langsam zu Boden sinkt.
Nach dem Tod Schuchardts 1927 kam die Spindel als Teil seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Graz und von dort 1959 als Schenkung an das Volkskundemuseum in Wien.
L: 34,5 cm
Schaft D max.: 1,7 cm
Wirtel D: 8 cm



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Spindel mit Wirtel und Haken "Rěcĭucĭală" - Bild 1

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