Spindel
ÖMV/63.406
Wirtellose, gedrechselte Spindel aus Laubholz, die größte Dicke etwas unterhalb der Mitte. Das obere Ende sich ungleichmäßig stark verjüngend mit knotenförmig verdickter Spitze, von Schuchardt Kreiskerbe genannt. Das untere Ende sich gleichmäßig verjüngend mit 2,2 cm langer, abgesetzter, kegelförmig verstärkter Spitze.
Möglicherweise von der Hand Angela Nardo-Cibeles mehrfach bezeichnet: "Fuso fatto a Craut [?]" in der Mitte, "+ Sirela +" bzw. "Sirela" am unteren und oberen Ende, "Machi" horizontal unterhalb der Mitte. Die Ortsangabe könnte als friulanisch Crauì (historisch Craul) oder als Claut gelesen werden. In Claut wurde in den Wintermonaten hausindustrielle Drechslerei betrieben, die Produkte verkauften Frauen und Kinder der Gemeinde in den Sommermonaten hausierend in Italien, Österreich und Deutschland. Erzeugnisse, u.a. eine Spindel, sind in Scheuermeier (1956: 449, Abb. 450) abgebildet.
Hugo Schuchardt bekam diese Spindel möglicherweise von Angela Nardo-Cibele, die ihn zwischen 1902 und 1905 mit Informationen, Zeichnungen und Fotos zu Spindeln, Spinnrocken und Haspeln unterstützte. In einem Brief an Schuchardt vom 9. Juni 1904 schrieb sie über den Versuch, eine von Schuchardt gewünschte Spindelform in den bellunesischen Alpen zu finden.
Nach dem Tod Schuchardts 1927 kam diese Spindel als Teil seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Graz und von dort 1959 als Schenkung an das Volkskundemuseum in Wien.
Möglicherweise von der Hand Angela Nardo-Cibeles mehrfach bezeichnet: "Fuso fatto a Craut [?]" in der Mitte, "+ Sirela +" bzw. "Sirela" am unteren und oberen Ende, "Machi" horizontal unterhalb der Mitte. Die Ortsangabe könnte als friulanisch Crauì (historisch Craul) oder als Claut gelesen werden. In Claut wurde in den Wintermonaten hausindustrielle Drechslerei betrieben, die Produkte verkauften Frauen und Kinder der Gemeinde in den Sommermonaten hausierend in Italien, Österreich und Deutschland. Erzeugnisse, u.a. eine Spindel, sind in Scheuermeier (1956: 449, Abb. 450) abgebildet.
Hugo Schuchardt bekam diese Spindel möglicherweise von Angela Nardo-Cibele, die ihn zwischen 1902 und 1905 mit Informationen, Zeichnungen und Fotos zu Spindeln, Spinnrocken und Haspeln unterstützte. In einem Brief an Schuchardt vom 9. Juni 1904 schrieb sie über den Versuch, eine von Schuchardt gewünschte Spindelform in den bellunesischen Alpen zu finden.
Nach dem Tod Schuchardts 1927 kam diese Spindel als Teil seines Nachlasses an die Universitätsbibliothek Graz und von dort 1959 als Schenkung an das Volkskundemuseum in Wien.
L: 25 cm
D max.: 2,2 cm
D max.: 2,2 cm
Volkskundemuseum Wien / Foto: www.diekunstreproduzenten.com im Auftrag des Instituts für Sprachwissenschaft der Karl-Franzens-Universität Graz
Objektklasse
Hersteller/in
Beitragende/r
Datierung
Material
Technik
Weiterführende Informationen
Korrespondenz im Hugo-Schuchardt-Archiv:Brief von Angela Nardo-Cibele an Antonio Ive vom 01.02.1902 (Briefnummer 01-07706)
Brief von Angela Nardo-Cibele an Hugo Schuchardt vom 09.06.1904 (Briefnummer 05-07710)
Brief von Angela Nardo-Cibele an Hugo Schuchardt vom 22.12.1904 (Briefnummer 06-07711)
Brief von Angela Nardo-Cibele an Hugo Schuchardt vom 10.01.1905 (Briefnummer 07-07712)
Werke im Hugo-Schuchardt-Archiv:
Schuchardt, Hugo. 1899. Romanische Etymologieen II. In Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Wien 141: S. 1-222, hier S. 37-50 (Spindelkerbe).
Manuskripte im Hugo-Schuchadt-Nachlass der Universitätsbibliothek Graz, Sondersammlungen:
Mappe Sachwortforschung: Zeichnungen und Fotos: Spindel "11 Blatt Fotografien", Signatur 17.8.2.1., 3 Fotografien, bezeichnet "N.C.", Foto 1, Foto 2, Foto 3.
Mappe Sachwortforschung: Zeichnungen und Fotos: Spindel "43 Blatt Zeichnungen", Signatur 17.8.2.2., 1 Blatt mit kolorierten Zeichnungen von Rockenstäben "Rocca Chioggiotta", signiert "Nardo Cibele fece".
Literatur:
Scheuermeier, Paul. 1956. Bauernwerk in Italien, der italienischen und rätoromanischen Schweiz, Bd. 2. Bern: Stämpfli & Cie, S. 449 und Abb. 450.
Folgende Materialien des Hugo-Schuchardt-Archivs (HSA) stehen in Bezug zu diesem Objekt:
Angela Nardo-Cibele Nardo-Cibele | Ive | 1902-02-01 (Briefnummer 01-07706)
Nardo-Cibele | Schuchardt | 1904-06-09 (Briefnummer 05-07710)
Nardo-Cibele | Schuchardt | 1904-12-22 (Briefnummer 06-07711)
Nardo-Cibele | Schuchardt | 1905-01-10 (Briefnummer 07-07712)
Schuchardt, Hugo. 1899. Romanische Etymologieen II. In Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Wien 141: S. 1-222, hier S. 37-50 (Spindelkerbe).
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