Gemälde "Völkertafel"
ÖMV/30.905
Stereotyper Nationenvergleich
Gemälde mit dem Titel "Kurze Beschreibung der In Europa Befintlichen Völckern Und Ihren Aigenschafften"; genannt "Völkertafel" oder "Steirische Völkertafel"
Beschreibung:
Im oberen Drittel des Gemäldes sind zehn Männer in unterschiedlichen Kostümen in einer Reihe nebeneinander stehend dargestellt. Im Hintergrund ist eine hügelig bis bergige Landschaft mit Nadelbäumen, einem Fluss, einer Stadt und einer Festung zu erkennen.
Links daneben wurde der Titel der Darstellung aufgemalt: "Kurze Beschreibung der In Europa Befintlichen Völckern Und Ihren Aigenschafften".
Die unteren zwei Drittel des Bildes werden von einer Tabelle eingenommen: In Spalten und Reihen sind den dargestellten Typen Eigenschaften und Besonderheiten zugeschrieben.
Diese werden in der ersten Spalte bezeichnet, beginnend mit dem "Naṁen", gefolgt von "Sitten", "Natur Und Eigenschaft", "Verstand", "Anzeügung deren Eigenschaften" [Anführung ihrer Eigenschaften], "Wissen=schaft", "Tracht Der Klaidung", "Untugent", "Lieben", "Krankheiten", "Ihr Land", "Krigs Tugente" [Eigenschaft im Krieg], "Gottesdienst", "Erkennen für Ihren herrn" [Herrschaftsform], "Haben Überfluß", "die Zeit Vertreiben", "Vergleichung Mit denen Thiren" [Vergleich mit einem Tier] und schließlich "Ihr Leben Ende".
In den folgenden Spalten werden die betreffenden Angaben den dargestellten Figuren zugeordnet. Es beginnt links mit dem "Spanier", dann folgen "Frantzoß" [Franzose], "Wälisch" [Italiener], "Teutscher" [Deutscher], "Engerländer" [Engländer], "Schwöth" [Schwede], "Boläck" [Pole], "Unger" [Ungar], "Muskawith" [Russe] und "Tirk oder Griech" [Türke oder Grieche].
Die Schreibweise orientiert sich am mittelbayrischen Dialekt. Wörter mit stark abweichender Rechtschreibung und heute nicht mehr gebräuchliche Ausdrücke werden im folgenden in Klammern erläutert.
Spanier / Hochmüttig / Wunderbarlich [ wunderlich ] / Klug un Weiß [ klug und weise ] / Mänlich / schrifftgelehrt / Ehrbaar / Hoffärtig [ stolz ] / Ehrlob und Rum [ Ehre und Ruhm ] / Verstopfung / Ist fruchtbaar / Groß Müthig [ großmütig ] / Der aller beste / Einen Monarchen / An Früchten / Mit Spillen [ Spielen ] / Ein Elöfanthen [ Elefant ] / In Böth [ Im Bett ]
Frantzoß [ Franzose ] / Leichtsiṅig / Holdseelig Und gesprächig / Firsichtig [ scharfsinnig ]/ Kindisch / In Kriegssachen / Unbeständig / Betrügerisch / Den Krieg / An Eigner [ an der eigenen; „Franzosenkrankheit“=Syphilis ] / Wohlgearbeith / Arglistig / Gut / Eine König / An Waren / Mit betrügen / Ein Fuchsen / In Krieg
Wälisch [ Italiener ] / Hinderhaltig [ hinterhältig ] / Eifersichtig [ eifersüchtig ] / scharffsinig / Wie iederwill [ wie jeder will ] / In Geistlichen Rechte / Ehr sam / Geilsichtig [ sexuell begierig ] / Das Gold / An bösser seüch [ an einer bösen Seuche; Geschlechtskrankheit ] / Ergözlich Und Wohllistig [ angenehm ] / Firsichtig [ vorsichtig ] / Etwas besser / Einen Bäterärch [ Patriarch ] / An Wein / Mit schwätzen / Einen Luchsen / In Kloster
Teutscher [ Deutscher ] / Offenherzig / Ganz Gut / Wizig [ verständig, klug ] / Uber Allmit [ überall dabei ] / In Weltlichen Rechte / Macht alles Nach / Verschwenderisch / Den Trunck / An bodogrä [ Podagra=Gicht ] / Gut / Uniberwindlich / Noch Andächtiger [ als der Italiener ] / Einen Käiser [ Kaiser ] / An Geträid [ Getreide ] / Mit Trincken / Einen Löben [ Löwen ] / In Wein
Engerländer [ Engländer ] / Wohl Gestalt / Lieb=reich / Ammuthig [ anmutig ] / Weiblich / Welt Weis [ weltweise, weltgewandt ] / auf Französchischeart / Unruhig / Die Wohllust [ angenehmes Leben ] / An Der schwindsucht [ Tuberkulose ] / Fruchtbaar / Ein See Held / Verenderlich Wie der Mond / bald den balt jene [ mal den, mal jenen ] / An fich Weid [ Viehweiden ] / Mit Arbeiten / Einen Pferd / In Wasser
Schwöth [ Schwede ] / Stark und Groß / Graus=sam / Hartknäkig [ hartnäckig ] / Unerkendlich [ nicht zu erkennen ] / In Freuen Künsten [ die sieben freien Künste: Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie ] / Von Löder [ Leder ] / Aber Glauberisch [ abergläubisch ] / Köstlichespeisen / An Der Wassersucht [ Ödem ] / Bergig / Unverzackt [ unverzagt ] / EifriginGlauben [ eifrig im Glauben ] / Freüe Herrschaft [ freie Herrschaft ] / An Ärtz Kruben [ an Erzgruben ] / Mit Essen / Einen Ochsen / Auf der Erd
Boläck [ Pole ] / Bäürisch [ bäurisch, unfein ] / Nochwilder [ als der Schwede ] / Gering Achtent / Mittlmässig / In Underschidlichensprachen [ in unterschiedlichen Sprachen ] / Lang Röckig / Braller [ Prahler ] / Den Adl / An Dendurchbruch [ Leistenbruch ] / Waldich / Un Gestimt [ ungewöhnlich ] / Glaubt Allerleÿ / Einen Erwelden [ Erwählten ] / An Böltzwerch [ Pelzwerk ] / Mitt zancken [ Mit Streiten ] / Einen Bern [ Bär ] / Im stall
Unger [ Ungar ] / Untreÿ / AllerGraussambst / Nochweniger [ als der Pole ] / Bluthbegirig / In Ladeinischersprach / Viel Färbig [ bunt ] / Veräther / Die Aufruhe [ Der Aufruhr ] / An der freis [ Epilepsie ] / Frucht Und golt Reich / Aufriererisch [ aufrührerisch ] / Unmüessig [ eifrig ] / EinenUnbeliebigen [ nicht Wunschgemäßen ] / In Allen / Mit Miessigehen [ Müßiggang ] / Einen Wolffen [ Wolf ] / beÿm säwel [ durch den Säbel ]
Muskawith [ Russe ] / boßhafft / Gut Ungerisch [ ungarisch ] / Gar Nichts / Unentlichkrob [ unendlich grob ] / In Krichischersprache / Mit böltzen [ mit Pelzen ] / GarVerätherisch / Den Brügl [ Prügel ] / An Keichen [ Keuchhusten ] / Voller Eiß [ Eis ] / Miesamb [ mühsam ] / Ein Abtriniger [ Abtrünniger ] / Einen Freimiligen [ freimütig ] / An Immen [ Bienen ] / Mit schlaffen / Ein Esel / In schnee
Tirk oder Griech [ Türke oder Grieche ] / Wie das Abrilweter / Ein Lung Teüfel [ Lügenteufel; Lügner ] / Oben Auß [ arrogant ] / Zärt=lich / Ein Falscher Bolliticus [ ein unredlicher Staatswissenschaftler ] / Auf Weiber Art / noch Veräterischer [ als der Russe ] / Selbsteigne Lieb [ Eigenliebe ] / An Schwachheit / Ein Liebreiches / Gar faul / Eweneinsolchen [ eben ein solcher - wie der Russe ] / Ein Thiran [ Tyrann ] / an zart Undweichensachen [ an zarten und weichen Sachen ] / Mit Kränkeln / Einer Katz / In betrug.
Geschichte / Museum:
Das Bild wurde 1913 vom Volkskundemuseum im k. k. Versteigerungsamt Dorotheum gemeinsam mit weiteren Objekten angekauft. Der Kaufpreis für das gesamte Konvolut betrug 765 Kronen und 50 Heller. Berücksichtigt man die damalige Kaufkraft, so wären das heute in etwa 4.000 Euro. Auffallend ist, dass alle Objekte des Konvoluts - bis auf eine Maske aus Afrika, die bald darauf gegen ein anderes Objekt eingetauscht wurde - Typendarstellungen sind oder enthalten. Es befinden sich aus Holz geschnitzte Genrefiguren und Gliederpuppen darunter, aber auch drei Sessel, deren Arm- bzw. Rückenlehnen aus plastisch geschnitzten Figuren bestehen (Egerländer Hochzeitsstühle). Im Inventarbuch des Museums wurde unter der Nummer 30.905 das "Bild" mit seinem vollen Titel eingetragen, wobei jedoch die Rechtschreibung nicht genau derjenigen des Bildes entspricht: "Kurze Beschreibung der in Europa Befintlichen Völkern und ihren Aigenschaften". Außerdem ist vermerkt: "Angeblich von einem steirischen Meister gemalt".
Im Jahr 1915 inkludierte Museumsdirektor Michael Haberlandt das Bild in seine geschmacksbildende, periodische Publikation "Werke der Volkskunst". In einem zweiseitigen Text (Werke der Volkskunst II, S. 78-80) betont er das verstärkte Interesse an einer "Charakterisierung der europäischen Nationen" durch den aktuellen Krieg. Er stellt das Gemälde neben serielle Typendarstellungen der Volkskunst und rechtfertigt so seine Publikation in diesem Werk, obwohl er die von ihm festgelegten Kriterien für Volkskunst hier nicht erfüllt sieht. Auffallend ist, dass er die Angaben der Tafel, die er "derb" und "unverblümt" nennt, als Satire bezeichnet und damit entschärft.
In seiner 1960 erschienenen Institutionsgeschichte "Das österreichische Museum für Volkskunde. Werden und Wesen eines Wiener Museums" schreibt der damalige Direktor Leopold Schmidt, dass das Bild "heute noch ein Hauptanziehungspunkt unserer Schausammlung" ist. Seit wann und in welchem Zusammenhang es dort präsentiert wurde, ist leider unklar. Fest steht jedenfalls, dass das Gemälde seit 1994 in der Neuaufstellung der Dauerausstellung einen prominenten Platz einnimmt. Für den Themenbereich "Mensch und Geschichte" ist es ein Highlightobjekt im Raum "Völker und Bilder", in dem es um die Formung von Stereotypen und Imaginationen der europäischen Nationen vor dem Hintergrund realer Ereignisse wie Kriegswirren geht.
Das Gemälde wurde immer wieder als Leihgabe für Ausstellungen angefragt, die es jedes Mal bekannter machten und damit auch seine Erforschung ankurbelten. 1980 war das Bild in der Ausstellung "Maria Theresia und ihre Zeit" in Schloss Schönbrunn zu sehen, wo auch erstmals der sogenannte Leopold-Stich öffentlich gezeigt wurde, der als Vorbild für das Gemälde identifiziert werden konnte. Vermutlich in Vorbereitung der Ausstellung wurde das Gemälde restauriert. Leider ist der vorhandene Restaurierbericht nicht sehr genau, doch geht hervor, dass der Firnis getauscht und die Leinwand mit Kleister dupliert wurde.
1983 hing das Bild in der nächsten großen Wiener Ausstellung, nämlich in „Die Türken vor Wien" des Historischen Museums (heute: Wien Museum). Im Katalog der Stuttgarter Ausstellung "Exotische Welten. Europäische Phantasien" von 1987 ist eine große Abbildung des Ölbilds vorhanden, das Bild selbst reiste jedoch noch nicht nach Deutschland. Das geschah erst 1994, als es Teil der Eröffnungsausstellung des neuen Museums Europäischer Kulturen in Berlin-Dahlem wurde. 1996 war es dann in der Migrationsausstellung "Wir" im Historischen Museum Wien zu sehen, bevor es 2003 wieder nach Berlin ging, diesmal ins Deutsche Historische Museum zur ebenfalls viel beachteten Ausstellung "Idee Europa. Entwürfe zum 'Ewigen Frieden'". Als die University of Luxembourg 2012 um die Leihe ansuchte, beschloss das Volkskundemuseum eine Drucktafel in Originalgröße anfertigen zu lassen und diese in der Ausstellung "Identitäten in Luxemburg" zu präsentieren, um das Objekt zu schonen. Diese Drucktafel kam schließlich in der Dauerausstellung des Volkskundemuseums selbst zum Einsatz, weil das Gemälde von April bis Juni 2016 im Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck in der Ausstellung "Alles fremd. Alles Tirol" hing.
Die mit diesen Ausstellungen zusammenhängenden Publikationen sowie etliche andere Veröffentlichungen erhöhten den Bekanntheitsgrad der Völkertafel stetig und nachhaltig. So wurde sie beispielsweise in einem Flugblatt der Wiener Grünen von 1996 sowie in etlichen Schulbüchern abgebildet.
Ganz besonders trug die Anfertigung eines Posters zur Beliebtheit bei. Seit Mitte der 1980er Jahre wird es vom Wiener Kunstverlag Wolfrum gedruckt und ist in dessen Laden in der Augustinerstraße gegenüber der touristisch viel besuchten Albertina groß in der Auslage zu sehen. Auch im Shop des Volkskundemuseums werden das Poster und die Abbildung auf Postkarten in zwei verschiedenen Größen konstant nachgefragt.
Geschichte / Leben / Kontext:
Das Gemälde entstand, das kann anhand von Vergleichen mit ähnlichen Bildern und aufgrund einer kostümkundlichen Analyse gesagt werden, Mitte des 18. Jahrhunderts im steirischen Ausseerland. Der Maler (weniger wahrscheinlich eine Malerin) hat mehrere Exemplare hergestellt. Dem Volkskundemuseum sind vier Gemälde in Privatbesitz bekannt, von denen sich drei in Bad Aussee befinden. Zwei der Bilder waren bzw. sind in Gaststätten aufgehängt, was vermuten lässt, dass sie Reisenden Informationen über andere Länder bieten sollten. Welches Exemplar das erste war und welches die Kopien sind, wurde noch nicht untersucht. Es ist daher auch nicht klar, an welcher Stelle in der Produktionsreihe das Exemplar des Volkskundemuseums steht.
Als Vorlage diente ein Kupferstich des bekannten Augsburger Stechers Friedrich Leopold, den dieser zwischen 1719 und 1726 hergestellt hatte. Der Text lehnt sich stark an diesen sogenannten Leopold-Stich an, während die Darstellungen der Typen modernisiert, d.h. der damaligen Mode angepasst wurden und damit sogar mitunter in Widerspruch zum Text gerieten. So hat etwa der Schwede im Text einen langen, auf dem Bild aber einen kurzen Rock.
Die Auswahl der Zuschreibungskategorien mit ihrer Befüllung auf dem Leopold-Stich ist weder neu noch überraschend, sie lässt sich gut aus älteren Veröffentlichungen herleiten. Vermutlich wurden mehrere Quellen herangezogen, was bereits zu Widersprüchen führte. Diese stellen jedoch kein Problem dar, weil es sich bei Charaktertypendarstellungen wie dieser immer um Fiktionen handelt, die aufgrund ihrer Starrheit und Verallgemeinerung in der Realität ohnehin gar nicht einlösbar sind.
Ende der 1990er Jahre befasste sich eine interdisziplinäre Forschergruppe rund um den Anglisten und Komparatisten Franz K. Stanzel eingehend mit dem Gemälde und seiner ideengeschichtlichen Einordnung. Die daraus hervorgegangene Publikation "Europäischer Völkerspiegel", die von Stanzel herausgegeben 1999 in Heidelberg erschien, bietet unter anderem imagologische, sprachwissenschaftliche, literaturhistorische und kostümkundliche Untersuchungsergebnisse, bezieht den Leopold-Stich und eine weitere ähnliche Stichserie mit ein und bringt zu jedem Nationentyp eine gesonderte Analyse.
Dabei konnte gezeigt werden, dass das Buch "Ungewißheit und Eitelkeit aller Künste und Wissenschaften" von Cornelius Agrippa, das 1527 erschien und in viele Sprachen übersetzt höchst einflussreich war, sehr ähnlich im Aufbau und daher als direktes Vorbild für den Leopold-Stich denkbar ist. Im 16. und 17. Jahrhundert erschienen überhaupt viele ethnographische Schriften, die auf diverse Beschreibungen von Nationalcharakteren zurückgriffen und unhinterfragt Angaben aus älterer Literatur übernahmen. Schon in der Antike finden sich die meisten ethnographischen Topoi, die auf dem Ausseer Gemälde präsentiert werden. Ethnisch oder national definierte Charaktertypen waren schließlich lange bevor es das Nationalbewusstsein der Moderne gab in Gebrauch. Zu ihrer Formung wurden vorhandene Standes- und Verhaltenslehren, die Klimazonenlehre sowie die christlichen Tugend- und Sündentypologien eingesetzt. So wurden etwa die Todsünden den Bewohnern bestimmter Klimazonen zugeordnet, z.B. die Wolllust den Südländern. Auch die ebenfalls bereits aus der Antike stammende Temperamenten- und auch die Säftelehre trugen dazu bei. So wurde z.B. die Melancholie den Spaniern zugeschrieben und das Phlegma den Deutschen und Skandinaviern.
Die Beschreibungen und Darstellungen erfolgten bis ins 18. Jahrhundert entweder in lexikalischer Form, die typisch für ethnographische Werke ist, oder in Revue-Form, wo das Augenmerk auf den Vergleich gelegt wird. Durch die tabellarische Anordnung auf dem Ausseer Gemälde kommt es zu einer Kombination beider Formen. Der Sprachwissenschaftler Alois Eder bezeichnete solche tabellarische Darstellungen 1979 in einem Artikel der Österreichischen Zeitschrift für Volkskunde als "Völkertafel". Dieser eingängige Begriff, der später auch für den Leopold-Stich und ähnliche Blätter verwendet wurde, ist heute die gebräuchliche Bezeichnung für das Gemälde als Objekt im Volkskundemuseum.
Wie Franz K. Stanzel betonte, führt das Bedürfnis, fremde Nationen und Ethnien zu typisieren, meist dazu, sie schlechter zu machen als die des eigenen Bereichs. Nur sehr selten kommt es zu einer Idealisierung (z.B. "der edle Wilde"). Zwar ist es nicht möglich, auf der Völkertafel anhand der Eigenschaften eine Perspektive von einer einzelnen Nation aus festzustellen, aber es besteht durchaus ein allgemeines Gefälle vom linken zum rechten Rand mit immer negativeren Bewertungen, also ein West-Ost-Gefälle. Das betrifft jedoch nur die Zuschreibungen in der oberen Bildhälfte, in der unteren ist so ein Gefälle nicht auszumachen.
Als leicht erfassbares und ästhetisch ansprechendes Werk trug das Gemälde selbst dazu bei, die Stereotype weiter zu verbreiten und weiter zu festigen. Soweit feststellbar wurde es 1899 erstmals einem weiteren Rezipientenkreis zugänglich gemacht: Seine Beschreibung erschien in der "Deutschen Zeitung", die von 1871 bis 1907 in Wien herausgegeben wurde. Im Jahr darauf inkludierte Robert Franz Arnold das Gemälde in seine "Geschichte der deutschen Polenliteratur". Es wurde in der Folge immer wieder für Publikationen mit Polenbezug herangezogen. Darüber hinaus nahmen auch andere Veröffentlichungen darauf Bezug, nützten es affirmativ, als Illustration oder aber nahmen es zum Gegenstand einer kritischen Analyse. Ob die Autorinnen und Autoren dieser Werke durch die vorhandenen Publikationen auf das Gemälde aufmerksam geworden waren oder ob sie es aus dem Volkskundemuseum kannten, ist meist nicht mehr feststellbar.
Kathrin Pallestrang
Gemälde mit dem Titel "Kurze Beschreibung der In Europa Befintlichen Völckern Und Ihren Aigenschafften"; genannt "Völkertafel" oder "Steirische Völkertafel"
Beschreibung:
Im oberen Drittel des Gemäldes sind zehn Männer in unterschiedlichen Kostümen in einer Reihe nebeneinander stehend dargestellt. Im Hintergrund ist eine hügelig bis bergige Landschaft mit Nadelbäumen, einem Fluss, einer Stadt und einer Festung zu erkennen.
Links daneben wurde der Titel der Darstellung aufgemalt: "Kurze Beschreibung der In Europa Befintlichen Völckern Und Ihren Aigenschafften".
Die unteren zwei Drittel des Bildes werden von einer Tabelle eingenommen: In Spalten und Reihen sind den dargestellten Typen Eigenschaften und Besonderheiten zugeschrieben.
Diese werden in der ersten Spalte bezeichnet, beginnend mit dem "Naṁen", gefolgt von "Sitten", "Natur Und Eigenschaft", "Verstand", "Anzeügung deren Eigenschaften" [Anführung ihrer Eigenschaften], "Wissen=schaft", "Tracht Der Klaidung", "Untugent", "Lieben", "Krankheiten", "Ihr Land", "Krigs Tugente" [Eigenschaft im Krieg], "Gottesdienst", "Erkennen für Ihren herrn" [Herrschaftsform], "Haben Überfluß", "die Zeit Vertreiben", "Vergleichung Mit denen Thiren" [Vergleich mit einem Tier] und schließlich "Ihr Leben Ende".
In den folgenden Spalten werden die betreffenden Angaben den dargestellten Figuren zugeordnet. Es beginnt links mit dem "Spanier", dann folgen "Frantzoß" [Franzose], "Wälisch" [Italiener], "Teutscher" [Deutscher], "Engerländer" [Engländer], "Schwöth" [Schwede], "Boläck" [Pole], "Unger" [Ungar], "Muskawith" [Russe] und "Tirk oder Griech" [Türke oder Grieche].
Die Schreibweise orientiert sich am mittelbayrischen Dialekt. Wörter mit stark abweichender Rechtschreibung und heute nicht mehr gebräuchliche Ausdrücke werden im folgenden in Klammern erläutert.
Spanier / Hochmüttig / Wunderbarlich [ wunderlich ] / Klug un Weiß [ klug und weise ] / Mänlich / schrifftgelehrt / Ehrbaar / Hoffärtig [ stolz ] / Ehrlob und Rum [ Ehre und Ruhm ] / Verstopfung / Ist fruchtbaar / Groß Müthig [ großmütig ] / Der aller beste / Einen Monarchen / An Früchten / Mit Spillen [ Spielen ] / Ein Elöfanthen [ Elefant ] / In Böth [ Im Bett ]
Frantzoß [ Franzose ] / Leichtsiṅig / Holdseelig Und gesprächig / Firsichtig [ scharfsinnig ]/ Kindisch / In Kriegssachen / Unbeständig / Betrügerisch / Den Krieg / An Eigner [ an der eigenen; „Franzosenkrankheit“=Syphilis ] / Wohlgearbeith / Arglistig / Gut / Eine König / An Waren / Mit betrügen / Ein Fuchsen / In Krieg
Wälisch [ Italiener ] / Hinderhaltig [ hinterhältig ] / Eifersichtig [ eifersüchtig ] / scharffsinig / Wie iederwill [ wie jeder will ] / In Geistlichen Rechte / Ehr sam / Geilsichtig [ sexuell begierig ] / Das Gold / An bösser seüch [ an einer bösen Seuche; Geschlechtskrankheit ] / Ergözlich Und Wohllistig [ angenehm ] / Firsichtig [ vorsichtig ] / Etwas besser / Einen Bäterärch [ Patriarch ] / An Wein / Mit schwätzen / Einen Luchsen / In Kloster
Teutscher [ Deutscher ] / Offenherzig / Ganz Gut / Wizig [ verständig, klug ] / Uber Allmit [ überall dabei ] / In Weltlichen Rechte / Macht alles Nach / Verschwenderisch / Den Trunck / An bodogrä [ Podagra=Gicht ] / Gut / Uniberwindlich / Noch Andächtiger [ als der Italiener ] / Einen Käiser [ Kaiser ] / An Geträid [ Getreide ] / Mit Trincken / Einen Löben [ Löwen ] / In Wein
Engerländer [ Engländer ] / Wohl Gestalt / Lieb=reich / Ammuthig [ anmutig ] / Weiblich / Welt Weis [ weltweise, weltgewandt ] / auf Französchischeart / Unruhig / Die Wohllust [ angenehmes Leben ] / An Der schwindsucht [ Tuberkulose ] / Fruchtbaar / Ein See Held / Verenderlich Wie der Mond / bald den balt jene [ mal den, mal jenen ] / An fich Weid [ Viehweiden ] / Mit Arbeiten / Einen Pferd / In Wasser
Schwöth [ Schwede ] / Stark und Groß / Graus=sam / Hartknäkig [ hartnäckig ] / Unerkendlich [ nicht zu erkennen ] / In Freuen Künsten [ die sieben freien Künste: Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie ] / Von Löder [ Leder ] / Aber Glauberisch [ abergläubisch ] / Köstlichespeisen / An Der Wassersucht [ Ödem ] / Bergig / Unverzackt [ unverzagt ] / EifriginGlauben [ eifrig im Glauben ] / Freüe Herrschaft [ freie Herrschaft ] / An Ärtz Kruben [ an Erzgruben ] / Mit Essen / Einen Ochsen / Auf der Erd
Boläck [ Pole ] / Bäürisch [ bäurisch, unfein ] / Nochwilder [ als der Schwede ] / Gering Achtent / Mittlmässig / In Underschidlichensprachen [ in unterschiedlichen Sprachen ] / Lang Röckig / Braller [ Prahler ] / Den Adl / An Dendurchbruch [ Leistenbruch ] / Waldich / Un Gestimt [ ungewöhnlich ] / Glaubt Allerleÿ / Einen Erwelden [ Erwählten ] / An Böltzwerch [ Pelzwerk ] / Mitt zancken [ Mit Streiten ] / Einen Bern [ Bär ] / Im stall
Unger [ Ungar ] / Untreÿ / AllerGraussambst / Nochweniger [ als der Pole ] / Bluthbegirig / In Ladeinischersprach / Viel Färbig [ bunt ] / Veräther / Die Aufruhe [ Der Aufruhr ] / An der freis [ Epilepsie ] / Frucht Und golt Reich / Aufriererisch [ aufrührerisch ] / Unmüessig [ eifrig ] / EinenUnbeliebigen [ nicht Wunschgemäßen ] / In Allen / Mit Miessigehen [ Müßiggang ] / Einen Wolffen [ Wolf ] / beÿm säwel [ durch den Säbel ]
Muskawith [ Russe ] / boßhafft / Gut Ungerisch [ ungarisch ] / Gar Nichts / Unentlichkrob [ unendlich grob ] / In Krichischersprache / Mit böltzen [ mit Pelzen ] / GarVerätherisch / Den Brügl [ Prügel ] / An Keichen [ Keuchhusten ] / Voller Eiß [ Eis ] / Miesamb [ mühsam ] / Ein Abtriniger [ Abtrünniger ] / Einen Freimiligen [ freimütig ] / An Immen [ Bienen ] / Mit schlaffen / Ein Esel / In schnee
Tirk oder Griech [ Türke oder Grieche ] / Wie das Abrilweter / Ein Lung Teüfel [ Lügenteufel; Lügner ] / Oben Auß [ arrogant ] / Zärt=lich / Ein Falscher Bolliticus [ ein unredlicher Staatswissenschaftler ] / Auf Weiber Art / noch Veräterischer [ als der Russe ] / Selbsteigne Lieb [ Eigenliebe ] / An Schwachheit / Ein Liebreiches / Gar faul / Eweneinsolchen [ eben ein solcher - wie der Russe ] / Ein Thiran [ Tyrann ] / an zart Undweichensachen [ an zarten und weichen Sachen ] / Mit Kränkeln / Einer Katz / In betrug.
Geschichte / Museum:
Das Bild wurde 1913 vom Volkskundemuseum im k. k. Versteigerungsamt Dorotheum gemeinsam mit weiteren Objekten angekauft. Der Kaufpreis für das gesamte Konvolut betrug 765 Kronen und 50 Heller. Berücksichtigt man die damalige Kaufkraft, so wären das heute in etwa 4.000 Euro. Auffallend ist, dass alle Objekte des Konvoluts - bis auf eine Maske aus Afrika, die bald darauf gegen ein anderes Objekt eingetauscht wurde - Typendarstellungen sind oder enthalten. Es befinden sich aus Holz geschnitzte Genrefiguren und Gliederpuppen darunter, aber auch drei Sessel, deren Arm- bzw. Rückenlehnen aus plastisch geschnitzten Figuren bestehen (Egerländer Hochzeitsstühle). Im Inventarbuch des Museums wurde unter der Nummer 30.905 das "Bild" mit seinem vollen Titel eingetragen, wobei jedoch die Rechtschreibung nicht genau derjenigen des Bildes entspricht: "Kurze Beschreibung der in Europa Befintlichen Völkern und ihren Aigenschaften". Außerdem ist vermerkt: "Angeblich von einem steirischen Meister gemalt".
Im Jahr 1915 inkludierte Museumsdirektor Michael Haberlandt das Bild in seine geschmacksbildende, periodische Publikation "Werke der Volkskunst". In einem zweiseitigen Text (Werke der Volkskunst II, S. 78-80) betont er das verstärkte Interesse an einer "Charakterisierung der europäischen Nationen" durch den aktuellen Krieg. Er stellt das Gemälde neben serielle Typendarstellungen der Volkskunst und rechtfertigt so seine Publikation in diesem Werk, obwohl er die von ihm festgelegten Kriterien für Volkskunst hier nicht erfüllt sieht. Auffallend ist, dass er die Angaben der Tafel, die er "derb" und "unverblümt" nennt, als Satire bezeichnet und damit entschärft.
In seiner 1960 erschienenen Institutionsgeschichte "Das österreichische Museum für Volkskunde. Werden und Wesen eines Wiener Museums" schreibt der damalige Direktor Leopold Schmidt, dass das Bild "heute noch ein Hauptanziehungspunkt unserer Schausammlung" ist. Seit wann und in welchem Zusammenhang es dort präsentiert wurde, ist leider unklar. Fest steht jedenfalls, dass das Gemälde seit 1994 in der Neuaufstellung der Dauerausstellung einen prominenten Platz einnimmt. Für den Themenbereich "Mensch und Geschichte" ist es ein Highlightobjekt im Raum "Völker und Bilder", in dem es um die Formung von Stereotypen und Imaginationen der europäischen Nationen vor dem Hintergrund realer Ereignisse wie Kriegswirren geht.
Das Gemälde wurde immer wieder als Leihgabe für Ausstellungen angefragt, die es jedes Mal bekannter machten und damit auch seine Erforschung ankurbelten. 1980 war das Bild in der Ausstellung "Maria Theresia und ihre Zeit" in Schloss Schönbrunn zu sehen, wo auch erstmals der sogenannte Leopold-Stich öffentlich gezeigt wurde, der als Vorbild für das Gemälde identifiziert werden konnte. Vermutlich in Vorbereitung der Ausstellung wurde das Gemälde restauriert. Leider ist der vorhandene Restaurierbericht nicht sehr genau, doch geht hervor, dass der Firnis getauscht und die Leinwand mit Kleister dupliert wurde.
1983 hing das Bild in der nächsten großen Wiener Ausstellung, nämlich in „Die Türken vor Wien" des Historischen Museums (heute: Wien Museum). Im Katalog der Stuttgarter Ausstellung "Exotische Welten. Europäische Phantasien" von 1987 ist eine große Abbildung des Ölbilds vorhanden, das Bild selbst reiste jedoch noch nicht nach Deutschland. Das geschah erst 1994, als es Teil der Eröffnungsausstellung des neuen Museums Europäischer Kulturen in Berlin-Dahlem wurde. 1996 war es dann in der Migrationsausstellung "Wir" im Historischen Museum Wien zu sehen, bevor es 2003 wieder nach Berlin ging, diesmal ins Deutsche Historische Museum zur ebenfalls viel beachteten Ausstellung "Idee Europa. Entwürfe zum 'Ewigen Frieden'". Als die University of Luxembourg 2012 um die Leihe ansuchte, beschloss das Volkskundemuseum eine Drucktafel in Originalgröße anfertigen zu lassen und diese in der Ausstellung "Identitäten in Luxemburg" zu präsentieren, um das Objekt zu schonen. Diese Drucktafel kam schließlich in der Dauerausstellung des Volkskundemuseums selbst zum Einsatz, weil das Gemälde von April bis Juni 2016 im Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck in der Ausstellung "Alles fremd. Alles Tirol" hing.
Die mit diesen Ausstellungen zusammenhängenden Publikationen sowie etliche andere Veröffentlichungen erhöhten den Bekanntheitsgrad der Völkertafel stetig und nachhaltig. So wurde sie beispielsweise in einem Flugblatt der Wiener Grünen von 1996 sowie in etlichen Schulbüchern abgebildet.
Ganz besonders trug die Anfertigung eines Posters zur Beliebtheit bei. Seit Mitte der 1980er Jahre wird es vom Wiener Kunstverlag Wolfrum gedruckt und ist in dessen Laden in der Augustinerstraße gegenüber der touristisch viel besuchten Albertina groß in der Auslage zu sehen. Auch im Shop des Volkskundemuseums werden das Poster und die Abbildung auf Postkarten in zwei verschiedenen Größen konstant nachgefragt.
Geschichte / Leben / Kontext:
Das Gemälde entstand, das kann anhand von Vergleichen mit ähnlichen Bildern und aufgrund einer kostümkundlichen Analyse gesagt werden, Mitte des 18. Jahrhunderts im steirischen Ausseerland. Der Maler (weniger wahrscheinlich eine Malerin) hat mehrere Exemplare hergestellt. Dem Volkskundemuseum sind vier Gemälde in Privatbesitz bekannt, von denen sich drei in Bad Aussee befinden. Zwei der Bilder waren bzw. sind in Gaststätten aufgehängt, was vermuten lässt, dass sie Reisenden Informationen über andere Länder bieten sollten. Welches Exemplar das erste war und welches die Kopien sind, wurde noch nicht untersucht. Es ist daher auch nicht klar, an welcher Stelle in der Produktionsreihe das Exemplar des Volkskundemuseums steht.
Als Vorlage diente ein Kupferstich des bekannten Augsburger Stechers Friedrich Leopold, den dieser zwischen 1719 und 1726 hergestellt hatte. Der Text lehnt sich stark an diesen sogenannten Leopold-Stich an, während die Darstellungen der Typen modernisiert, d.h. der damaligen Mode angepasst wurden und damit sogar mitunter in Widerspruch zum Text gerieten. So hat etwa der Schwede im Text einen langen, auf dem Bild aber einen kurzen Rock.
Die Auswahl der Zuschreibungskategorien mit ihrer Befüllung auf dem Leopold-Stich ist weder neu noch überraschend, sie lässt sich gut aus älteren Veröffentlichungen herleiten. Vermutlich wurden mehrere Quellen herangezogen, was bereits zu Widersprüchen führte. Diese stellen jedoch kein Problem dar, weil es sich bei Charaktertypendarstellungen wie dieser immer um Fiktionen handelt, die aufgrund ihrer Starrheit und Verallgemeinerung in der Realität ohnehin gar nicht einlösbar sind.
Ende der 1990er Jahre befasste sich eine interdisziplinäre Forschergruppe rund um den Anglisten und Komparatisten Franz K. Stanzel eingehend mit dem Gemälde und seiner ideengeschichtlichen Einordnung. Die daraus hervorgegangene Publikation "Europäischer Völkerspiegel", die von Stanzel herausgegeben 1999 in Heidelberg erschien, bietet unter anderem imagologische, sprachwissenschaftliche, literaturhistorische und kostümkundliche Untersuchungsergebnisse, bezieht den Leopold-Stich und eine weitere ähnliche Stichserie mit ein und bringt zu jedem Nationentyp eine gesonderte Analyse.
Dabei konnte gezeigt werden, dass das Buch "Ungewißheit und Eitelkeit aller Künste und Wissenschaften" von Cornelius Agrippa, das 1527 erschien und in viele Sprachen übersetzt höchst einflussreich war, sehr ähnlich im Aufbau und daher als direktes Vorbild für den Leopold-Stich denkbar ist. Im 16. und 17. Jahrhundert erschienen überhaupt viele ethnographische Schriften, die auf diverse Beschreibungen von Nationalcharakteren zurückgriffen und unhinterfragt Angaben aus älterer Literatur übernahmen. Schon in der Antike finden sich die meisten ethnographischen Topoi, die auf dem Ausseer Gemälde präsentiert werden. Ethnisch oder national definierte Charaktertypen waren schließlich lange bevor es das Nationalbewusstsein der Moderne gab in Gebrauch. Zu ihrer Formung wurden vorhandene Standes- und Verhaltenslehren, die Klimazonenlehre sowie die christlichen Tugend- und Sündentypologien eingesetzt. So wurden etwa die Todsünden den Bewohnern bestimmter Klimazonen zugeordnet, z.B. die Wolllust den Südländern. Auch die ebenfalls bereits aus der Antike stammende Temperamenten- und auch die Säftelehre trugen dazu bei. So wurde z.B. die Melancholie den Spaniern zugeschrieben und das Phlegma den Deutschen und Skandinaviern.
Die Beschreibungen und Darstellungen erfolgten bis ins 18. Jahrhundert entweder in lexikalischer Form, die typisch für ethnographische Werke ist, oder in Revue-Form, wo das Augenmerk auf den Vergleich gelegt wird. Durch die tabellarische Anordnung auf dem Ausseer Gemälde kommt es zu einer Kombination beider Formen. Der Sprachwissenschaftler Alois Eder bezeichnete solche tabellarische Darstellungen 1979 in einem Artikel der Österreichischen Zeitschrift für Volkskunde als "Völkertafel". Dieser eingängige Begriff, der später auch für den Leopold-Stich und ähnliche Blätter verwendet wurde, ist heute die gebräuchliche Bezeichnung für das Gemälde als Objekt im Volkskundemuseum.
Wie Franz K. Stanzel betonte, führt das Bedürfnis, fremde Nationen und Ethnien zu typisieren, meist dazu, sie schlechter zu machen als die des eigenen Bereichs. Nur sehr selten kommt es zu einer Idealisierung (z.B. "der edle Wilde"). Zwar ist es nicht möglich, auf der Völkertafel anhand der Eigenschaften eine Perspektive von einer einzelnen Nation aus festzustellen, aber es besteht durchaus ein allgemeines Gefälle vom linken zum rechten Rand mit immer negativeren Bewertungen, also ein West-Ost-Gefälle. Das betrifft jedoch nur die Zuschreibungen in der oberen Bildhälfte, in der unteren ist so ein Gefälle nicht auszumachen.
Als leicht erfassbares und ästhetisch ansprechendes Werk trug das Gemälde selbst dazu bei, die Stereotype weiter zu verbreiten und weiter zu festigen. Soweit feststellbar wurde es 1899 erstmals einem weiteren Rezipientenkreis zugänglich gemacht: Seine Beschreibung erschien in der "Deutschen Zeitung", die von 1871 bis 1907 in Wien herausgegeben wurde. Im Jahr darauf inkludierte Robert Franz Arnold das Gemälde in seine "Geschichte der deutschen Polenliteratur". Es wurde in der Folge immer wieder für Publikationen mit Polenbezug herangezogen. Darüber hinaus nahmen auch andere Veröffentlichungen darauf Bezug, nützten es affirmativ, als Illustration oder aber nahmen es zum Gegenstand einer kritischen Analyse. Ob die Autorinnen und Autoren dieser Werke durch die vorhandenen Publikationen auf das Gemälde aufmerksam geworden waren oder ob sie es aus dem Volkskundemuseum kannten, ist meist nicht mehr feststellbar.
Kathrin Pallestrang
Mit Rahmen:
H: 104,4 cm
B: 126,5 cm
T: 6 cm
H: 104,4 cm
B: 126,5 cm
T: 6 cm
Objektklasse
Hersteller/in
Beitragende/r
Datierung
Technik
Abbildung
Sammlung
Objekt wird zitiert in
Alles Fremd. Alles Tirol. Innsbruck 2016, S. 13f. Arnold, R.F.: Geschichte der deutschen Polenliteratur von den Anfängen bis 1800. Halle an der Saale 1900.
Bagneris, Mia L.: Colouring the Caribbean. Race and the art of Agostino Brunias. Manchester 2018, S. 53.
Baldassarre, Antonio: The Politics of Images. Considerations on French Nineteenth-Century Orientalist Art (ca. 1800 - ca. 1880) as a Paradigm of Narration and Translation. In: Blume, Hermann; Leitgeb, Christoph; Rössner, Michael (Hg.): Narrated Communities - Narrated Realities. Narration as Cognitive Processing and Cultural Practice. Leiden, Boston 2015, S. 225.
Bausinger, Hermann: Von der Altertumsforschung zur Kulturanalyse (= Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen, Sonderband). Darmstadt 1987, S. 33.
Bernasconi, Gianenrico: Nationale Stereotype und interkulturelle Kommunikation. In: Kulturkontakte. Leben in Europa. Berlin 2011, S. 74.
Beugelsdijk, Sjoerd und Maseland, Robbert: Culture in Economics. History, Methodological Reflections, and Contemporary Applications. Cambridge 2011, S. 1.
Bourquin, Laurent und Wrede, Martin (Hg.): Adel und Nation in der Neuzeit. Hierarchie, Egalität und Loyalität 16.-20. Jahrhundert. Ostfildern 2016, Umschlag.
Brändli, Sabina; Davolio, Miryam Eser; Kistler, Karl (Hg.): Merken, was läuft. Rassismus im Visier. Zürich 2009, S. 93.
Brückner, Wolfgang: Die Wiener Völkertafel in Berlin. In: Bayerische Blätter für Volkskunde, Jg. 21, 1994, S. 292ff.
Der neue, alte Nationalismus. In: Wiener Zeitung, Lesezirkel, Nr. 1, 1992, S. 1.
Deutsche Zeitung, 22. Juni 1899, S. 1f.
Die Türken vor Wien. Europa und die Entscheidung an der Donau 1683. Wien 1983, S. 265.
Dülmen, Richard van: Historische Anthropologie. Entwicklung, Probleme, Aufgaben. Köln, Weimar, Wien 2000, S. 105.
Eder, Alois: "Lieben den Adel und erkennen für Ihren Herrn einen Erwählten". Zum Stereotyp des Polen auf einer österreichischen Völkertafel des frühen 18. Jahrhunderts. In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, Bd. 82, 1979, S. 233ff.
Freiraum für die Geisteswissenschaften. Bonn, Berlin 2007, S. 28.
Geschichtsunterricht heute. Seelze 1988, S. 10f.
Gesellschaftslehre an Gesamtschulen. Stuttgart 1997, S. 30.
Goody, Jack: The Domestication of the Savage Mind. Cambridge 1977.
Haberlandt, Michael: Werke der Volkskunst. 2. Bd., Wien [1915], S. 78ff.
Hirschfelder, Gunther: Pelmeni, Pizza, Pirogge. Determinanten kultureller Identität im Kontext europäischer Küchensysteme. In: Franz, Norbert (Hg.): Russische Küche und kulturelle Identität. Potsdam 2013, S. 31-50.
Hounshell, Eric: Von Wiener Typen zu multivariablen Typen. Versuche sozialer Typisierung im Mitteleuropa der Zwischenkriegszeit. In: AugenBlick. Konstanzer Hefte zur Medienwissenschaft, Heft 69/70, 2017, S. 136.
Kopelew, Lew: Fremdenbilder in Geschichte und Gegenwart. In: Keller, Mechthild (Hg.): Russen und Russland aus deutscher Sicht. München 1987, S. 26ff.
Koschatzky, Walter: Maria Theresia und ihre Zeit: zur 200. Wiederkehr des Todestages. Ausstellung, 13. Mai bis 26. Oktober 1980. Salzburg, Wien 1980.
lesen&verstehen 4. Wien 1988, S. 39.
Lesezeichen. Stuttgart 1997, S. 51.
Lück, Kurt: Der Mythos vom Deutschen in der polnischen Volksüberlieferung und Literatur. Leipzig 1938, S. 31.
Machalíková, Pavla: "Whence come these terrible images..." How 19th Century Bohemia Began to Show an Interest in Folk Art and Popular Imagery. In: Umìní Art. Journal of the Institute of Art History, Czech Academy of Sciences, Heft 6, Jg. LXIV/2016, Titelblatt.
Mezger, Werner: Altersfragen - Seitenblicke in die zeitliche Tiefendimension. In: Niem, Christina; Schneider, Thomas; Uhlig, Mirko (Hg.): Erfahren - Benennen - Verstehen. Den Alltag unter die Lupe nehmen. Festschrift für Michael Simon zum 60. Geburtstag (= Mainzer Beiträge zur Kulturanthropologie/Volkskunde, Bd. 12). Münster, New York 2016, S. 249-257.
Netzwerk Sprache 2. Deutsch für berufsbildende höhere Schulen. Wien 2011, S. 72f.
Nußbeck, Ulrich: Schottenrock und Lederhose. Europäische Nachbarn in Symbolen und Klischees (= Kleine Schriften der Freunde des Museums für Volkskunde, H. 14). Berlin 1994.
Österreichisches Museum für Volkskunde. Schausammlung zur historischen Volkskultur. Begleitbuch. Wien 1994, S. 71.
Plessen, Marie-Louise von (Hg.): Idee Europa. Entwürfe zum "Ewigen Frieden". Berlin 2003, S. 154.
Prisma. Latein Lektüre. München 1995.
Raab, Thomas Thaulov: Human. På sporet af det menneskelige. Kopenhagen 2018, S. 15.
Radłowski, Zygmunt: Jak narody widz¹ siebie nawzajem? Stereotypy narodowościowe w Europie na przykładzie Polski i Niemiec. Warschau 2018, S. 198.
Raue, Judith: Geschlecht und Körper. Stereotype über Polen und Russen im ethnogafischen Diskurs der Frühen Neuzeit. In: Riha, Ortrun (Hg.): Klischee - Karriere - Krieg. Beiträge von Judith Raue, Ron Hellfritzsch und Vera A. Sokolova zu Ausprägungsformen deutsch-russischer Beziehungen von der Frühen Neuzeit bis zum Ersten Weltkrieg (= Relationes. Schriftenreihe des Vorhabens "Wissenschaftsbeziehungen im 19. Jahrhundert zwischen Deutschland und Russland auf den Gebieten Chemie, Pharmazie und Medizin" bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Bd. 15). Aachen 2014, S. 1-155.
Riedel, Karl Veit: Warum wir so leben. Hannover 1970, S. 212f.
Schmidt, Leopold: Das österreichische Museum für Volkskunde. Werden und Wesen eines Wiener Museums. Wien 1960, S. 67.
Schöning-Kalender, Claudia: Türkisches gestern und heute: verschwindet die Exotik bei Anwesenheit der "Exoten"? In: Exotische Welten. Europäische Phantasien. Stuttgart 1987, S. 124.
Schubladendenken anno dazumal. In: NÖN Edition Geschiche: Das große Morden. Der Dreißigjährige Krieg. St. Pölten 2018, S. 71.
Sombart, Werner: Vom Menschen. Versuch einer geisteswissenschaftlichen Anthropologie. Berlin 1938.
Stanzel, Franz K.: Nationalcharakter in der englischen Literatur. In: Jahrbuch der Universität Graz, 1972, S. 89f.
Stanzel, Franz K.: Das Nationalitätenschema in der Literatur und seine Entstehung zu Beginn der Neuzeit. In: Blaicher, Günther (Hg.): Erstarrtes Denken. Studien zu Klischee, Stereotyp und Vorurteil in englischsprachiger Literatur. Tübingen 1987, S. 92ff.
Stanzel, Franz K.: Europäer. Ein imagologischer Essay. Heidelberg 1997.
Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999.
Steinacher, Roland: Ethnogenese/ethnische Identität. In: Historisches Lexikon Bayerns. München 2018.
Tarkiainen, Kari: Moskoviten. Sverige och Ryssland 1478-1721 (= Skrifter Utgivna av Svenska Litteratursällskapet i Finland, Nr. 818). Helsinki 2017, S. 402f.
Tostmann, Gexi (Hg.): Alte Hüte. Kopfbedeckungen von anno dazumal: Kopftücher, Hauben & Hüte. Wien 2009, S. 114.
Umsiedlung, Flucht und Vertreibung der Deutschen als internationales Problem. Zur Geschichte eines europäischen Irrwegs. Stuttgart 2009, S. 5.
Wacha, Georg: Natürliche Eigenheiten der Europäischen Völker: die Einschätzung des anderen in Berichten, Spott und Schimpfnamen. In: Transactions of the Sixth International Congress of the Enlightenment. Oxford 1983, S. 409ff.
Wakounig, Marija; Mueller, Wolfgang; Portmann, Michael (Hg.): Nation, Nationalitäten und Nationalismus im östlichen Europa. Festschrift für Arnold Suppan zum 65. Geburtstag. Wien 2010, Cover.
Watzka-Pauli, Elisabeth: Triumph der Barmherzigkeit. Die Befreiung christlicher Gefangener aus muslimisch dominierten Ländern durch den österreichischen Trinitarierorden 1690-1783 (= piFANIen Frühe Neuzeit interdisziplinär, Bd. 2). Göttingen 2016, S. 433.
Weissengruber, Thekla: Kleider der Heimat. In: Heimat? Ringvorlesung. Linz 2018, S. 87f.
Wir. Zur Geschichte und Gegenwart der Zuwanderung nach Wien. Wien 1996, S. 177.
Yearsley, David: Bach's Feet: The Organ Pedals in European Culture. Cambridge 2012, S. 256ff.
Weiterführende Informationen
Stanzel, Franz K.: Zur literarischen Imagologie. Eine Einführung. In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 9-39. Grieshofer, Franz: "Die Tracht der Kleidung". Bemerkungen zur Darstellung der europäischen Nationen auf der "Völkertafel". In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 45-60.
Tatzreiter, Herbert: Sprache und Schreibung der "Völkertafel". In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 61-74.
Rupnow, Dirk: Laconicum Europae Speculum. Stereotype ohne Schimpf und Vorurteil? In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S.75-95.
Weiler, Ingomar: Ethnographische Typisierungen im antiken und mittelalterlichen Vorfeld der "Völkertafel". In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 97-118.
Zacharasiewicz, Waldemar: Klimatheorie und Nationalcharakter auf der "Völkertafel". In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 119-137.
Schulz-Buschhaus, Ulrich: Der Völkervergleich in der Allegorie - Graciáns El Criticón und Boccalinis I Ragguagli di Parnaso. In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 139-153.
Hinterhäuser, Hans: Tugenden und Laster des Spaniers im Wandel der Jahrhunderte. In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 157-168.
Reichel, Edward: "Heimath der Schaulust, der Eitelkeit, der Moden und Novitäten" - Frankreich und der Franzose. In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 169-181.
Brückner, Wolfgang: Die Welschen. In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 183-194.
Stanzel, Franz K.: "Deutschland. Aber wo liegt es?". In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 195-209.
Zacharasiewicz, Waldemar: Charme à la Anglaise - Zum Bild des unruhigen Welt-Weisen aus England. In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 211-224.
Gschwantler, Otto: Stereotype, historische Erfahrungen und aktuelles Wissen im Schwedenbild der "Völkertafel". In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 225-249.
Orłowski, Hubert: Die Polen: Torso einer politischen Adelsnation. In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 251-264.
Ötvös, Peter: Aktualisierung alter Klischees: Die Ungarn auf der "Völkertafel". In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 265-282.
Eismann, Wolfgang: Der barbarische wilde Moskowit. Kontinuität und Wandel eines Stereotyps. In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 283-297.
Konstantinoviæ, Zoran: "Tirk oder Griech". Zur Kontamination ihrer Epitheta. In: Stanzel, Franz K. (Hg.): Europäischer Völkerspiegel. Imagologisch-ethnographische Studien zu den Völkertafeln des frühen 18. Jahrhunderts. Heidelberg 1999, S. 299-314.
Kommentare