Teller
NHM/53.840
Krapfenteller
Großer Teller
Form:
Flacher Boden; steil ansteigender Fuß; flach ausladende Wandung; Wulstrand mit Unterkante, außen durch eine flache Kehlung profiliert.
Flacher Spiegel; niedrige, senkrechte Wandung; kantiger Fahnenabsatz; flach ausladende Fahne; senkrechte, einziehende Randinnenseite mit Innenkante.
Dekor:
Dunkelbraune Engobe über Innenflächen und Rand (Schokoladenbraun RAL 8017); Malhorndekor in Weiß, Hellgelb und Grün (Hellelfenbein RAL 1015, helles Ginstergelb RAL 1032, Smaragdgrün RAL 6001); farblose Glasur.
Am Randabschluss weiße Linie; auf der Fahne grünes Band, weiße, leicht gewellte Linie, grünes Band, gelbes Wellenband; im Spiegel grünes Streifenband, schmales gelbes Band, mittig weiße Aufschrift (Kurrent) "Gebratene / Vögel, Hüner / und Vureln, / eßen gern die / Hafnergeseln".
Orangebrauner Scherben.
Zustand:
Konzentrische Abdrehrillen am Boden.
Die Aufschrift ist kaum lesbar, die Buchstabenlinien teils miteinander, teils mit dem braunen Untergrund verlaufen.
Engobe- und Glasurrinnspuren auf der Außenwandung.
Dünner brauner Belag auf den Außenflächen.
Alte Reparatur: Ein langer Riss ist mit einer Drahtklammer gesichert. Um den Fuß gelegte Drahtbindung.
Auf der Außenwandung kaum lesbare handschriftliche Inventarnummer.
Bemerkungen:
Eintrag im Inventarbuch des damaligen k.k. naturhistorischen Hofmuseums als "Fleischschüssel, aus gebranntem Thon, mit concentrischen Streifen in Braun, Grün und Gelb verziert, im Mittelfelde mit Inschrift auf braunem Grund.", "Volkskundliche Gegenstände aus Ungarn, Steiermark und Kärnten. Aufgesammelt und gegen Ersatz der Selbstkosten abgegeben von Herrn Lehrer ["Herrn Lehrer" nachträglich mit Bleistift durchgestrichen] J. R. Bünker in Ödenburg. // 3. Kärnten: Trebesing, bei Gmünd, und Umgebung: // Die Nummern 53821-53866 stammen von der Wirthin Barbara Zlattinger, Wirthin in Trebesing."
Seit 1901 Dauerleihgabe im Volkskundemuseum.
Teller und Schüsseln mit längeren Aufschriften sind im Tiroler Raum selten. Dazu gehören auch die Teller aus dem Bayerischen Nationalmuseum Inv.-Nr. BNM 71/343 und 63 01 21 (Privatsammlung Paul Stieber, München). Letzterer trägt die Aufschrift "An Gottes Segen ist Alles Gelegen 1918". Hafnermeister Julius Kuntner, Bruneck, bezeichnete ihn als "typisch" und gab an, man habe "Sprüche hie und da" gemacht (Interview Paul Stieber am 20.07.1964).
Der Spruch ist in ähnlicher Form auf einem südfränkischen Teller belegt (Heidecker Heimatmuseum, "Fische und Vorellen eßen gern die Hafnersgesellen. 1861") und auf zwei fast identischen, 1786 und "March 20 1810" datierten Tellern deutscher Auswanderer im Upper Hanover Township in Pennsylvania, USA (Philadelphia Museum of Art, Inv.-Nr. 1921-46-31 und 1945-42-2, "Fische Vögel und Forellen essen gern die Haffner Gsellen").
Großer Teller
Form:
Flacher Boden; steil ansteigender Fuß; flach ausladende Wandung; Wulstrand mit Unterkante, außen durch eine flache Kehlung profiliert.
Flacher Spiegel; niedrige, senkrechte Wandung; kantiger Fahnenabsatz; flach ausladende Fahne; senkrechte, einziehende Randinnenseite mit Innenkante.
Dekor:
Dunkelbraune Engobe über Innenflächen und Rand (Schokoladenbraun RAL 8017); Malhorndekor in Weiß, Hellgelb und Grün (Hellelfenbein RAL 1015, helles Ginstergelb RAL 1032, Smaragdgrün RAL 6001); farblose Glasur.
Am Randabschluss weiße Linie; auf der Fahne grünes Band, weiße, leicht gewellte Linie, grünes Band, gelbes Wellenband; im Spiegel grünes Streifenband, schmales gelbes Band, mittig weiße Aufschrift (Kurrent) "Gebratene / Vögel, Hüner / und Vureln, / eßen gern die / Hafnergeseln".
Orangebrauner Scherben.
Zustand:
Konzentrische Abdrehrillen am Boden.
Die Aufschrift ist kaum lesbar, die Buchstabenlinien teils miteinander, teils mit dem braunen Untergrund verlaufen.
Engobe- und Glasurrinnspuren auf der Außenwandung.
Dünner brauner Belag auf den Außenflächen.
Alte Reparatur: Ein langer Riss ist mit einer Drahtklammer gesichert. Um den Fuß gelegte Drahtbindung.
Auf der Außenwandung kaum lesbare handschriftliche Inventarnummer.
Bemerkungen:
Eintrag im Inventarbuch des damaligen k.k. naturhistorischen Hofmuseums als "Fleischschüssel, aus gebranntem Thon, mit concentrischen Streifen in Braun, Grün und Gelb verziert, im Mittelfelde mit Inschrift auf braunem Grund.", "Volkskundliche Gegenstände aus Ungarn, Steiermark und Kärnten. Aufgesammelt und gegen Ersatz der Selbstkosten abgegeben von Herrn Lehrer ["Herrn Lehrer" nachträglich mit Bleistift durchgestrichen] J. R. Bünker in Ödenburg. // 3. Kärnten: Trebesing, bei Gmünd, und Umgebung: // Die Nummern 53821-53866 stammen von der Wirthin Barbara Zlattinger, Wirthin in Trebesing."
Seit 1901 Dauerleihgabe im Volkskundemuseum.
Teller und Schüsseln mit längeren Aufschriften sind im Tiroler Raum selten. Dazu gehören auch die Teller aus dem Bayerischen Nationalmuseum Inv.-Nr. BNM 71/343 und 63 01 21 (Privatsammlung Paul Stieber, München). Letzterer trägt die Aufschrift "An Gottes Segen ist Alles Gelegen 1918". Hafnermeister Julius Kuntner, Bruneck, bezeichnete ihn als "typisch" und gab an, man habe "Sprüche hie und da" gemacht (Interview Paul Stieber am 20.07.1964).
Der Spruch ist in ähnlicher Form auf einem südfränkischen Teller belegt (Heidecker Heimatmuseum, "Fische und Vorellen eßen gern die Hafnersgesellen. 1861") und auf zwei fast identischen, 1786 und "March 20 1810" datierten Tellern deutscher Auswanderer im Upper Hanover Township in Pennsylvania, USA (Philadelphia Museum of Art, Inv.-Nr. 1921-46-31 und 1945-42-2, "Fische Vögel und Forellen essen gern die Haffner Gsellen").
Höhe: 50 mm
Durchmesser Rand: 348 mm
Durchmesser Boden: 240 mm
Durchmesser Rand: 348 mm
Durchmesser Boden: 240 mm
Objektklasse
Hersteller/in
Beitragende/r
Objekt wird zitiert in
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde, Dietenheim & Institut für Archäologien, Universität Innsbruck (Hg.): Hafnergeschirr aus dem Pustertal. Formen und Dekore des 18. bis 20. Jahrhunderts. Dietenheim/Bruneck 2017 (= Nearchos 22), S. 210. Weiterführende Informationen
Barber, Edwin Atlee: Tulip ware of the Pennsylvania-German potters. An historical sketch of the art of slip-decoration in the United States. Philadelphia 1903, S. 210. Ring, Heinrich: Datierte Hafnerkeramik aus Südfranken im Heidecker Heimatmuseum. Heideck o.J. [2013], Kat.-Nr. 72.
Stieber-Karteikarten Südtirol, Deutsches Hafnerarchiv, BNM Bayerisches Nationalmuseum München.
Rund ums Hafnergeschirr:
Sonderausstellung "Krapfenteller und Knödelschüssel. Hafnergeschirr aus dem Pustertal im Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde vom 26. Mai 2017 bis 31. Oktober 2018. Publikation zur Sonderausstellung:
Hafnergeschirr aus dem Pustertal. Formen und Dekore des 18. bis 20. Jahrhunderts.
Hg.: Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde, Dietenheim, und Institut für Archäologien, Universität Innsbruck
Nearchos 22 / 2017
Hardcover; 552 Seiten; illustriert.
Mehr Objekte aus Südtirol finden sie in der Datenbank "Kulturgüter in Südtirol".
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