Museum und Ethik

Tagung

Fr, 16.10.2015, 09:00 – 19:00
Geht es um Fragen der Museumsethik, kreist die Debatte meist um den Umgang mit menschlichen Überresten oder Kulturgütern, die im Rahmen von Gewaltregimen unrechtmäßig angeeignet wurden. Genauso relevant ist jedoch die Frage, wie sensible Sammlungsbestände in Ausstellungen präsentiert werden können.
Vor dem Hintergrund der musealen Privilegierung des Blicks stellt sich für die KuratorInnen das Problem: Wie entkommen Museen dem Dilemma, zeigen zu müssen, worüber sie sprechen, ohne dabei den Gewaltakt in den Repräsentationen gleichsam zu wiederholen?

Im Rahmen der Tagung soll neben den evidenten Formen der Gewalt auch die von Museen ausgeübte epistemische Gewalt, die sich in hegemonialen Formen musealer Wissensproduktion manifestiert, zur Debatte stehen. Ethische Überlegungen setzen nicht erst bei der Unterwerfung von Körpern und der Aneignung von Objekten ein, sondern bereits bei den wissenschaftlichen und ideologischen Konzepten, auf denen die Institution Museum gründet und die die alltäglichen Museumspraktiken durchdringen.


Freitag, 16.10.2015
9.00–9.30 Uhr
Begrüßung und Eröffnung
Matthias BEITL Volkskundemuseum, Wien
Regina WONISCH Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

9.30–10.30 Uhr
Right, Wrong and the In-Between: The New Museum Ethics
Janet MARSTINE University of Leicester, UK

11.00–12.00 Uhr
Sensible Sammlungen. Wege aus dem Depot
Margit BERNER Naturhistorisches Museum Wien
Britta LANGE Humboldt-Universität zu Berlin

12.00–13.00 Uhr
Ethische Herausforderungen in der ethnographischen
Museumswelt
Barbara PLANKENSTEINER Yale University Art Gallery, New Haven, USA

14.30–15.30 Uhr  
Collaborative Museology and the Ethnographic Archive:
An Ethical Imperative
Paul BASU University of London


15.30–16.30 Uhr
Das Unerträgliche denken
Felicitas HEIMANN-JELINEK xhibit, Wien

17.00–19.00 Uhr
Ethische Fragen im Umgang mit Fotografien in Sammlungen und Ausstellungen
Museumslabor mit HERBERT JUSTNIK Volkskundemuseum, Wien


Samstag, 17.10.2015 
10.00–11.00 Uhr
Angst und Tod im Museum
Karl-Josef PAZZINI Universität Hamburg

11.00–12.00 Uhr
Tote ausstellen? Vom Leben der Toten zwischen den
Disziplinen
Liselotte HERMES DA FONSECA Universität Lüneburg

13.30–14.30 Uhr
Aufsammeln – aufdecken – auflösen? Die anthropologische und pathologisch-anatomische Sammlung des NHM Wien als Informationsträger mit Anmutung
Maria TESCHLER-NICOLA Naturhistorisches Museum, Wien

14.30–15.30 Uhr
Dead Images – An Arts-based Research on Sensitive
Collections, Their Handling, Exhibiting and Negotiating
Tal ADLER, Anna SZÖKE Akademie der bildenden Künste, Wien

Weitere Informationen: www.iwk.ac.at

Konzept und Koordination: Regina Wonisch

Eine Kooperation von: Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung der Universität Klagenfurt, Institution für Wissenschaft und Kunst (IWK), Forschungszentrum für historische Minderheiten (FZHM), Volkskundemuseum, Wien

VERANSTALTUNGSFLYER

Volkskundemuseum Wien
Otto Wagner Areal, Pavillon 1
Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien

Postanschrift:
Laudongasse 15-19, 1080 Wien

T: +43 1 406 89 05
F: +43 1 406 89 05.88
E: office@volkskundemuseum.at

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