Volkskundemuseum Wien
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Bibliothek
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Mostothek
Di, ab 17 Uhr
Zum letzten Mal: 29.10.
Bis ins Spätmittelalter tauchte man den Federkiel zumeist in ein mit Tinte gefülltes Horn, das der Schreiber in der Hand hielt. Mit dem Beginn der Neuzeit blieb die Beherrschung der Schrift nicht mehr allein ein Privileg der Kirchengelehrten. Schreibzeuge gesellten sich zur Produktionspalette von Kunsthandwerkern unterschiedlicher Sparten. Aus einem einzelnen Tintengefäß entwickelte sich im Verlauf des 16. Jahrhunderts ein vorrangig kastenförmiger Kombinationsbehälter für das Tintenfass und die Lösch- bzw. Streusandbüchse, versehen mit einem Ablagefach für die Federkiele und das Federmesser.
In den nachfolgenden Jahrhunderten erfreuten sich diese Behälter aus unterschiedlichen Materialien zunehmender Beliebtheit. Keramische Schreibzeuge wurden zunächst in Hafnerwerkstätten und später auch in Fayencemanufakturen zahlreich hergestellt. Sie zierten vielgestaltig die Tische der schreibkundigen Bevölkerung in Stadt und Land. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Schreibgarnitur aus Porzellan zu einem Attribut nicht nur adeliger sondern auch bürgerlicher Lebenswelten.
Die Innovation und industrielle Herstellung des Füllfederhalters - in Deutschland beispielsweise seit 1871 in der Fabrik des Friedrich Soennecken (1848-1919) - ließen die Schreibzeuge langsam vom Markt verschwinden. Mit der massenhaften Verbreitung des Kugelschreibers in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war diese keramische Gefäßform endgültig passé.
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Kuratorin: Claudia Peschel-Wacha
Claudia Peschel-Wacha: Mit Federkiel, Tinte und Streusand. Keramische Schreibzeuge aus drei Jahrhunderten. In: Sabine Felgenhauer-Schmiedt et al. (Hg.): Keramik und Technik. Internationale Fachtagung der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie, Mautern an der Donau, 20. bis 25. September 2010. (pdf lesen)
In den nachfolgenden Jahrhunderten erfreuten sich diese Behälter aus unterschiedlichen Materialien zunehmender Beliebtheit. Keramische Schreibzeuge wurden zunächst in Hafnerwerkstätten und später auch in Fayencemanufakturen zahlreich hergestellt. Sie zierten vielgestaltig die Tische der schreibkundigen Bevölkerung in Stadt und Land. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Schreibgarnitur aus Porzellan zu einem Attribut nicht nur adeliger sondern auch bürgerlicher Lebenswelten.
Die Innovation und industrielle Herstellung des Füllfederhalters - in Deutschland beispielsweise seit 1871 in der Fabrik des Friedrich Soennecken (1848-1919) - ließen die Schreibzeuge langsam vom Markt verschwinden. Mit der massenhaften Verbreitung des Kugelschreibers in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war diese keramische Gefäßform endgültig passé.
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Kuratorin: Claudia Peschel-Wacha
Claudia Peschel-Wacha: Mit Federkiel, Tinte und Streusand. Keramische Schreibzeuge aus drei Jahrhunderten. In: Sabine Felgenhauer-Schmiedt et al. (Hg.): Keramik und Technik. Internationale Fachtagung der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie, Mautern an der Donau, 20. bis 25. September 2010. (pdf lesen)