Kultur und Religion – un/trennbar?

Die Unterscheidung von Kultur und Religion war eine der Interviewfragen, die die Schüler*innen am Beginn des Projekts für das Modul „Schüler*innen interviewen Schüler*innen“ entwickelten. Einen Projekttag lang diskutierten sie, welche Themen ihnen als Muslim*innen und Nicht-Muslim*innen wichtig waren: was sie voneinander wissen und worüber sie sich untereinander austauschen wollten.
Über die Unterscheidung von Kultur und Religion wollten muslimische Schüler*innen insbesondere andere Muslim*innen befragen. Die Schüler*innen beobachteten, dass im öffentlichen Diskurs in Österreich kulturell bedingte Verhaltensweisen, die ihrer Einschätzung nach nicht spezifisch mit der islamischen Religion zu tun haben, dieser zugeschrieben werden. Zugleich fragten sie sich, ob Muslim*innen selbst immer richtig zwischen Religion und Kultur unterscheiden könnten: Welche persönlichen oder kollektiven Ansprüche versuchen Muslim*innen fälschlicherweise mit dem Islam zu untermauern?

In diese Diskussion brachten die Schüler*innen ihre eigenen familiären Migrationsgeschichten ein und damit die Fähigkeit zu differenzieren, wie unterschiedlich der Islam in verschiedenen kulturellen Milieus gelebt wird. Besonders wichtig innerhalb dieser Differenzierung waren den Schüler*innen die Geschlechterrollen in Kultur und Religion.

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