Buchpräsentation und Gespräch

Wie Bilder Dokumente wurden. Zur Genealogie dokumentarischer Darstellungspraktiken

Mi, 16.03.2016, 19:00
Mit Renate Wöhrer (Hg., Kunsthistorikerin), Christina Natlacen (Juniorprofessorin für Medien- und Kulturwissenschaften an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig) und Herbert Justnik (Kurator am Volkskundemuseum).
Die Bezeichnung „dokumentarisch“ für bestimmte visuelle Darstellungsformen erscheint uns heute selbstverständlich, sie ist aber erst seit den späten 1920er Jahren in Gebrauch. Schon zuvor wurden Bilder produziert, die aus gegenwärtiger Perspektive "dokumentarisch" genannt werden, ihre Zeitgenossen verwendeten den Begriff jedoch nicht. Dieser Band geht der Frage nach, wie es zu der Etablierung der Kategorie des Dokumentarischen für Bilder kam. Welche Traditionen und Brüche, welche Praktiken, Denkfiguren und Politiken haben zu dieser Kategorie geführt und sich folglich in sie eingelagert?

Untersucht werden sowohl Veränderungen von Leistungsversprechen und Funktionen von Bildern als auch Veränderungen in Formen, Gestaltungen und Funktionen von Dokumenten. Das Buch versammelt Studien dazu in verschiedenen Feldern, wie beispielsweise in den frühen Sozialwissenschaften, im Erkennungsdienst, vor Gericht und in Archiven. Des Weiteren wird das Verhältnis dieser Bild- und Dokumentationspraktiken zu künstlerischen Darstellungsweisen in den Blick genommen.

Mit Texten von Franziska Brons, Lena Christolova, Elizabeth Edwards, Tom Gunning, Herbert Justnik, Roland Meyer, Christina Natlacen, Stefan Nellen, Christine Schnaithmann, Anke te Heesen, Thomas Theye, Renate Wöhrer, Herta Wolf und Anja Zimmermann.


Kulturverlag Kadmos, Berlin 2015

Dr. Renate Wöhrer war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich 626 »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« an der Freien Universität Berlin. Sie studierte Kunstgeschichte in Wien und Hamburg und promovierte an der FU Berlin zu zeitgenössischen dokumentarischen Kunstprojekten, die sich mit den Veränderungen in der Arbeitswelt auseinandersetzen.

Dr. Christina Natlacen, Studium der Kunstgeschichte in Wien und Lausanne; 2006 Promotion zu den fotografischen Selbstinszenierungen von Arnulf Rainer; seit Oktober 2013 Juniorprofessorin für Medien- und Kulturwissenschaften am Institut für Theorie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.

Mag. Herbert Justnik ist Kurator und Leiter der Fotosammlung des Volkskundemuseum Wien. Er beschäftigt sich mit Fragen des Kuratorischen und Musealen, materieller Kultur und Fotografie aus kulturwissenschaftlicher Perspektive. Zuletzt: Gestellt. Fotografie als Werkzeug in der Habsburgermonarchie, Ausstellung und Katalog, Volkskundemuseum Wien 2014.



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