: Blick in die Aufbewahrungsbox eines Flinserlkostüms für den Fasching in Bad Aussee, Oberösterreich, dat. 1823, Inv.Nr. ÖMV/43.413-15. Foto: Monika Maislinger © Volkskundemuseum Wien
Blick in die Aufbewahrungsbox eines Flinserlkostüms für den Fasching in Bad Aussee, Oberösterreich, dat. 1823, Inv.Nr. ÖMV/43.413-15. Foto: Monika Maislinger © Volkskundemuseum Wien
: Lagerung eines Pelzmantels aus einer Landlergemeinde, Siebenbürgen, Rumänien, 20. Jahrhundert, Inv.Nr. ÖMV/76.373. Foto: Monika Maislinger © Volkskundemuseum Wien
Lagerung eines Pelzmantels aus einer Landlergemeinde, Siebenbürgen, Rumänien, 20. Jahrhundert, Inv.Nr. ÖMV/76.373. Foto: Monika Maislinger © Volkskundemuseum Wien
: Depotlade mit einem Teil der Goldhauben-Sammlung im Linzer Typus, spätes 19./frühes 20. Jahrhundert. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
Depotlade mit einem Teil der Goldhauben-Sammlung im Linzer Typus, spätes 19./frühes 20. Jahrhundert. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
: Aufbewahrung der Gilets aus Südosteuropa, spätes 19./frühes 20. Jahrhundert. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
Aufbewahrung der Gilets aus Südosteuropa, spätes 19./frühes 20. Jahrhundert. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
: Arbeiten mit den Ensemble-Boxen im Textildepot. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
Arbeiten mit den Ensemble-Boxen im Textildepot. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
: Einblick in einen Kasten im Textildepot: modische Alltagschuhe, 20. Jahrhundert. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien
Einblick in einen Kasten im Textildepot: modische Alltagschuhe, 20. Jahrhundert. Foto: Barbara Varga © Volkskundemuseum Wien

Bekleidung | Textilien

Seit Museumsgründung wurde ein Sammlungsschwerpunkt auf Kleidungsstücke und Textilien gelegt. Der Bereich umfasst rund 25.000 Objekte. Er enthält weniger das, was Menschen auf dem Land früher getragen haben, als vielmehr Vorstellungen und Konstrukte von Trachten als Teil von Volkskultur.

Themenbereiche: Einzelbekleidung,  Ensembles, Accessoires, Gebrauchstextilien,  Handarbeitsmuster, Trachtenpüppchen

Geographische Ausdehnung: Nahezu ganz Europa mit Schwerpunkten in Zentral- und Südosteuropa: Österreich, Böhmen, Mähren, Schlesien, Polen, Slowakei, Galizien, Slowenien, Rumänien, Istrien, Dalmatien, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Mazedonien, Norditalien, Süddeutschland, Bretagne, Baskenland, Russland, Griechenland etc.
Zeitliche Einordnung: 17.-21. Jh. (Schwerpunkt 19. und 20. Jh.)
Umfang: rund 25.000 Objekte
Kustodin: Kathrin Pallestrang (kathrin.pallestrang@volkskundemuseum.at)

Hier finden sich  Hemden, Blusen, Röcke, Hosen, Jacken, Mäntel, Unterwäsche, Strümpfe, Trachten, Kopfbedeckungen, Schuhe, Gürtel, Taschen aber auch Wandbehänge, Tisch- und Bettwäsche, Fahnenbänder, Teppiche und noch einiges mehr. Auf Textilien wurde von der Gründung des Museums 1895 an einer der Sammlungsschwerpunkte gelegt. Die Bestrebung damals war es, anhand von Kleidungsstücken, aber auch von Verzierungstechniken wie Stickmustern und von Accessoires wie Hauben oder Schuhen das für eine Region oder Ethnie Typische festzuhalten. Ob es sich bei den oftmals in Serien gesammelten Stücken um Produkte von Nationalisierungsprozessen handelte oder um Alltagskleidung ohne bewussten regionalen Kontext, ist heute meist nur mehr schwer festzustellen, wobei die Grenzen hier ohnehin fließend sind und oftmals beides zutrifft. Heute sind Trachten Kleidungsstücke, die eine regionale Zugehörigkeit bewusst und absichtlich anzeigen sollen. Der Fokus des Sammelns für das Volkskundemuseum Wien liegt daher heute auf diesen Folkloreobjekten, auf Bekleidung, die Identität stiften soll, auf textilen Zierobjekten, die dies aufgreifen. Gesammelt werden aber auch ikonisch gewordene modische Alltagskleidungsstücke und Arbeits- und Sportbekleidung, wie sie die gesellschaftliche Wirklichkeit bestimmen. Dabei werden nicht nur die Objekte an sich gesammelt, sondern auch ihre Verwendungsgeschichte und die mit ihnen verbundenen Erzählungen.


SAMMLUNGSAUFARBEITUNG: DIE GENESE DER TEXTILSAMMLUNG
 
Das Projekt zur Genese der Textil- und Bekleidungssammlung von der Museumsgründung 1894 bis heute lief im Rahmen des Zwischenjahrs 2020 an und wird weiter fortgeführt. Fokus liegt auf Entstehung und Entwicklung der Sammlung: Was wurde wann gesammelt? Was nicht? Welche Begründung wurde für das Sammeln genannt? Wer entschied, was in die Sammlung aufgenommen wurde? Wer war wann für die Textilsammlung zuständig? Welche privaten Sammler und Sammlerinnen haben (teils) für das Museum gesammelt? In welcher Verbindung standen sie zum Museum? Von wem bzw. wo wurden die Objekte angekauft (Provenienz)?
 
Es geht darum, thematische, örtliche und zeitliche Schwerpunkte zu erkennen und diese in die Entwicklung eines Sammlungskonzepts für die Gegenwart und nahe Zukunft einzubeziehen. Um einen Überblick über die Entstehung der Textil- und Bekleidungssammlung des Museums zu erhalten, werden alle verfügbaren Quellen (Inventarbuch, Herkunftsakten und weiteres Archivmaterial, ÖZV, Zeitungsberichte etc.) genützt und Lücken klar als solche ausgewiesen. Es werden dabei auch die anderen Sammlungsbereiche des Museums miteinbezogen, um die Ergebnisse in der Geschichte des ganzen Hauses zu verorten.
 
Projektteam: Kathrin Pallestrang, Maria Raid
Phase 1: 1894-1918, Inventarnummern 1 bis 37.038 (davon sind rund 8.700 Objekte aus der Textil- und Bekleidungssammlung)
Phase 2: 1918-1938, Inventarnummern 37.039 bis 43.571
Phase 3: 1938-1945, Inventarnummern 43.572 bis 46.309
Phase 4: 1945-1977, Inventarnummern 46.310 bis 66.997
Phase 5: 1978-heute, ab Inventarnummer 66.998


DIE TEXTILSAMMLUNG AUF SOCIAL MEDIA

Jede Woche präsentieren wir ein Objekt aus der Sammlung, kombiniert mit weiterführenden Informationen. Jeder Post erzählt eine kleine Geschichte und gibt Einblicke in die Vielfalt der Textil- und Bekleidungssammlung des Museums.
@volkskundemuseumwien

Official English-language Profile of the Textile & Clothing Collection Volkskundemuseum Wien
@textileclothingcoll.vkmvienna

Ein kurzer filmischer Einblick auf youtube

BERICHTE UND GESCHICHTEN AUS DER TEXTILSAMMLUNG

Das Zwischenjahr in der Textilsammlung. Von Kathrin Pallestrang (Nachrichten. Volkskundemuseum Wien 3/2020, in den Online Publikationen lesen)

Die Bregenzerwälder Frauentracht. Lieblingsobjekt. Von Kathrin Pallestrang (Nachrichten. Volkskundemuseum Wien 3/2019, in den Online Publikationen lesen)

Objekt Nummer 1 - eine Gürteltasche. Lieblingsobjekt. Von Kathrin Pallestrang (Nachrichten. Volkskundemuseum Wien 1/2017, in den Online Publikationen lesen)

Ein Paar Lederschuhe aus Bosnien. Lieblingsobjekt. Von Kathrin Pallestrang (Nachrichten. Volkskunde in Österreich 3+4/2015, in den Online Publikationen lesen)


SAMMLUNGSBEREICHE IM FOKUS

Einblicke in die Sammlung. Natalie Bruck-Auffenberg (2018)

"Matthias" tanzt. Salzburger Tresterer on stage. Kunst und Wissenschaft im Dialog (2016)

Startfeld Bethlehem. Die barocke Jaufenthaler Krippe aus Tirol (2015)


Arbeiten ruthenischer Flüchtlinge im Ersten Weltkrieg. Stick- und Knüpfmusterstücke (2014)

Die Textilmustersammlung Emilie Flöge (2012)

Reproduktionsanfragen

Elisabeth Egger
elisabeth.egger@volkskundemuseum.at
Wegen der anstehenden Sanierung des Museums können nur mehr Anfragen nach bereits bestehenden Digitalisaten bedient werden.