Ausstellungseröffnung „Bitter Oranges. Migrantische Erntehelfer in Süditalien""

Am Langen Tag der Flucht 2015 des UNHCR

Fr, 25.09.2015, 09:00 – 19:00
Die Sonderausstellung „Bitter Oranges. Migrantische Erntehelfer in Süditalien“, die das Volkskundemuseum Wien am Langen Tag der Flucht 2015 eröffnet, ist das Ergebnis eines dreijährigen fotografischen und ethnografischen Forschungsprojekts und dokumentiert analytisch die Arbeits- und Lebensbedingungen der migrantischen Erntehelfer auf den Zitrusplantagen in Süditalien.
Ziel der Ausstellung ist es, das Gesicht der Sklaverei in Europa, Migrationspolitik und Preisdruck in der Lebensmittelproduktion zu thematisieren. Zugleich sensibilisiert sie für faire Handelsbedingungen und einen bewussten Konsum von Nahrungsmitteln.

Pressegespräch:
Fr, 27. September 2015, 11 Uhr

Es sprechen der Ausstellungskurator Gilles Reckinger und Experten von Global 2000.

Programm:
9.00 – 11.00 Uhr
Jugendworkshop Gilles Reckinger/ Diana Reiners

Mittels der Ausstellung „Bitter Oranges. African Migrant Workers in Calabria“ erfahren die Schüler und Schülerinnen mehr über die Erntearbeiten der afrikanischen Flüchtlinge in Süditalien. Bei der Be- und Hinterfragung der Bilder schlüpfen wir in verschiedene Rollen und diskutieren anschließend gemeinsam im Rahmen einer inszenierten Podiumsdiskussion.
Viele der afrikanischen Migranten und Migrantinnen, die über Lampedusa nach Europa kommen, arbeiten auf den Orangen- und Mandarinenplantagen in Süditalien. Jedes Jahr in der Weihnachtszeit pflücken sie zu Tausenden in Rosarno (Kalabrien) billige Orangen für den europäischen Markt. Gezahlt wird schlecht und legale Arbeitsverträge gibt es kaum.

15.00 Uhr
Blick auf die Südhalbkugel
Dialog hinsichtlich Flucht, Migration, Verantwortung der KonsumentInnen, Preisdruck durch Konzerne und Nachhaltigkeit


Europas Orangenkonsum zwingt Landarbeiter weltweit in die Knie. Allen voran sind es MigrantInnen und Flüchtlinge, die auf Plantagen dieser Welt unter sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten. Diskutiert werden Ursachen, Zustände und Perspektiven.

Podiumsgäste:
Gilles Reckinger (Universität Innsbruck, Kurator der Ausstellung Bitter Oranges)

Alcimir Carmo (Feraesp, Gewerkschafter für Landarbeiter in Brasiliens Orangenplantagen)

Martin Wildenberg (Nachhaltigkeitsexperte GLOBAL 2000)

Elfriede Schachner (Geschäftsführerin Südwind)


17.00 Uhr
Filmausschnitte und Gespräch mit dem Filmemacher Jakob Brossmann und Gilles Reckinger

Lampedusa im Winter
A/I/CH 2015 – 93 Min. – Italienisch / Arabisch / Tigrinia / Englisch mit Untertiteln
Weltpremiere: 68. Internationales Filmfestival von Locarno
Kino Start Österreich im Jänner 2016

Über 4 Jahre arbeitete der Regisseur Jakob Brossmann an seinem Dokumentarfilm über die „Flüchtlingsinsel“ Lampedusa. Die winzige Gemeinschaft am Rande Europas ringt verzweifelt um ihre Würde - und um Solidarität mit den afrikanischen Bootsflüchtlingen, die viele für den Grund der andauernden Krise halten.
Jakob Brossmann begleitete die BewohnerInnen der Insel durch die schwierige Winterzeit und beobachtete die Begegnungen mit den Bootsflüchtlingen. Der Film erzählt unter anderem von den Problemen der Fischer und den Einsätzen der Küstenwache an der Außengrenze Europas.

Im Gespräch und anhand von Filmausschnitten berichtet Jakob Brossmann über die Dreharbeiten und die Einsichten, die er aus den Begegnungen auf Lampedusa mitgebracht hat.


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