Volkskundemuseum Wien
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Hinter dieser Idee steht die Grazer Graphikerin und Designerin Ulla Klopf, die im Jahr 2008 den Quirl als Beispielprodukt ihres Projektes RE.TRA.DE (Recycling. Tradition. Design, www.re-tra-de.at) beim Wettbewerb creative: graz award 2008 eingereicht und damit in der Kategorie Strategie gewonnen hat. Nomen est omen, fand sie für den Quirl in der Firma Kwirl eine Vertriebspartnerin.
Ein Quirl oder Sprudler, wie dieses Küchengerät in Österreich auch genannt wird, fehlte früher in keinem Haushalt. Zumindest bis zur Einleitung von Strom und der damit möglich gewordenen Verwendung von elektrischen Küchenmaschinen. Es gab sie ganz aus Holz oder aus Holz mit Drahtspiralen. Feine Stücke hatten einen Porzellankopf. Man verwendete sie zum Bearbeiten von Flüssigkeiten, insbesondere von Milch und gebundenen Suppen, wovon auch die Bezeichnung Suppensprudler kommt. Da für Geschirrspüler nicht tauglich, wurden sie bald durch Kunststoffprodukte ersetzt.
Die Sprudler aus den Astkränzen oder -quirlen der Tannen- und Fichtenbäume sind dabei eine weitere Besonderheit. Die natürlich gewachsenen Astkränze bieten sich für die Verwendung an, da die in gleicher Höhe am Stamm gebildeten Äste im Querschnitt sternförmig erscheinen.
Wer sich heute noch daran erinnert, verbindet sofort den Christbaum damit. Die Sprudler wurden zwar nicht ausschließlich aus Christbäumen hergestellt, aber diese waren zur winterlichen Verarbeitungszeit gerade vorhanden, das Holz richtig trocken und die Stämme von der Größe her bestens geeignet.
Über einen bereits 2004 dem Museum geschenkten Quirl berichtet die Wiener Vorbesitzerin, dass sie den sechsstrahligen Quirl in Handarbeit aus der Spitze einer Christbaumtanne hergestellt hat. Sie hat die Idee und Technik bereits von ihrer Mutter übernommen und preist die Vorzüge dieser Art von Quirl: Funktioniert besser als jedes Industrieprodukt. Wenn er kaputt ist, mach´ ich mir nach Weihnachten einen neuen."
Die Verwendung von Geräten aus nachwachsenden Rohstoffen war in früheren Zeiten nicht unbedingt eine bewusst schonende Nutzung der Ressourcen, sondern vielmehr Sparsamkeit und Notwendigkeit, weil keine anderen Materialien vorhanden waren.
Außer den erwähnten Kochlöffeln und Sprudlern wurden auch Reisigbesen, einfaches Werkzeug und Gerätestiele selbst oder in der Nachbarschaft hergestellt. Der Rest wurde von Wanderhändlern oder auf Märkten erstanden.
Der Sprudler aus dem Holz eines Christbaums war demnach ein echtes Recyclingprodukt traditioneller Machart, eigentlich ein recyceltes Naturprodukt. Ging er kaputt, kam er ins Feuer und wärmte die nächste gequirlte Suppe. Und da die Astquirle nie ganz in Vergessenheit geraten sind, erleben sie nun, passend zur derzeitigen Klimadiskussion, eine kleine Renaissance.
Ein Quirl oder Sprudler, wie dieses Küchengerät in Österreich auch genannt wird, fehlte früher in keinem Haushalt. Zumindest bis zur Einleitung von Strom und der damit möglich gewordenen Verwendung von elektrischen Küchenmaschinen. Es gab sie ganz aus Holz oder aus Holz mit Drahtspiralen. Feine Stücke hatten einen Porzellankopf. Man verwendete sie zum Bearbeiten von Flüssigkeiten, insbesondere von Milch und gebundenen Suppen, wovon auch die Bezeichnung Suppensprudler kommt. Da für Geschirrspüler nicht tauglich, wurden sie bald durch Kunststoffprodukte ersetzt.
Die Sprudler aus den Astkränzen oder -quirlen der Tannen- und Fichtenbäume sind dabei eine weitere Besonderheit. Die natürlich gewachsenen Astkränze bieten sich für die Verwendung an, da die in gleicher Höhe am Stamm gebildeten Äste im Querschnitt sternförmig erscheinen.
Wer sich heute noch daran erinnert, verbindet sofort den Christbaum damit. Die Sprudler wurden zwar nicht ausschließlich aus Christbäumen hergestellt, aber diese waren zur winterlichen Verarbeitungszeit gerade vorhanden, das Holz richtig trocken und die Stämme von der Größe her bestens geeignet.
Über einen bereits 2004 dem Museum geschenkten Quirl berichtet die Wiener Vorbesitzerin, dass sie den sechsstrahligen Quirl in Handarbeit aus der Spitze einer Christbaumtanne hergestellt hat. Sie hat die Idee und Technik bereits von ihrer Mutter übernommen und preist die Vorzüge dieser Art von Quirl: Funktioniert besser als jedes Industrieprodukt. Wenn er kaputt ist, mach´ ich mir nach Weihnachten einen neuen."
Die Verwendung von Geräten aus nachwachsenden Rohstoffen war in früheren Zeiten nicht unbedingt eine bewusst schonende Nutzung der Ressourcen, sondern vielmehr Sparsamkeit und Notwendigkeit, weil keine anderen Materialien vorhanden waren.
Außer den erwähnten Kochlöffeln und Sprudlern wurden auch Reisigbesen, einfaches Werkzeug und Gerätestiele selbst oder in der Nachbarschaft hergestellt. Der Rest wurde von Wanderhändlern oder auf Märkten erstanden.
Der Sprudler aus dem Holz eines Christbaums war demnach ein echtes Recyclingprodukt traditioneller Machart, eigentlich ein recyceltes Naturprodukt. Ging er kaputt, kam er ins Feuer und wärmte die nächste gequirlte Suppe. Und da die Astquirle nie ganz in Vergessenheit geraten sind, erleben sie nun, passend zur derzeitigen Klimadiskussion, eine kleine Renaissance.
Als der Quirl noch ein Christbaum war (PDF, 0.06 MB)