Mikrofotografisches Bibelstechen

Eine Ausstellung als Einblick und Kommentar

Die Praxis des Bibelstechens ist eine Exegese- und Weissagungstechnik, bei der die Bibel an einer zufällig gewählten Stelle aufgeschlagen wird; so wählt man blind eine Textstelle und legt diese einer Fragestellung entsprechend aus. Dieses Prinzip einer zufälligen Auswahl und anschließenden Interpretation des Ergebnisses wurde auf die Inventarbücher des Museums umgelegt.
Die Praxis des Bibelstechens ist eine Exegese- und Weissagungstechnik, bei der die Bibel an einer zufällig gewählten Stelle aufgeschlagen wird; so wählt man blind eine Textstelle und legt diese einer Fragestellung entsprechend aus. Dieses Prinzip einer zufälligen Auswahl und anschließenden Interpretation des Ergebnisses wurde auf die Inventarbücher des Museums umgelegt. Es diente dazu, vierzehn Objekte aus der Schausammlung und vierzehn Fotografien aus der Fotosammlung des Österreichischen Museums für Volkskunde auszuwählen. Wiederum nach dem Zufallsprinzip wurden diese Fotografien und Objekte zusammengeführt. Zu den dadurch entstandenen Foto-Objekt-Kombinationen haben Autor_innen assoziative Geschichten geschrieben.

Für die Ausstellung haben die Objekte die Schausammlung verlassen, wurden dort durch temporäre Stellvertreter ersetzt und werden in einem Sonderausstellungsraum in Kombination mit den Fotografien und den über Kopfhörer abhörbaren Geschichten präsentiert.

Dieses experimentelle Ausstellungsformat holt historische Objekte in die Gegenwart und bietet Möglichkeiten der Deutung musealer Exponate neben der wissenschaftlichen Einordnung an. Es fordert mit seinem freien assoziativen Spiel dazu heraus, an diesen Kombinationen die Geschichten, die jede_r von uns immer mit sich herumträgt, zu entzünden. So soll es zu einer Verlebendigung von Geschichte aus unserer Gegenwart heraus und in sie hinein kommen.

Autor_innen:

Ann Cotten (Schriftstellerin)
Paul Divjak (Polyartist)
Tina Glaser (Autorin)
Gregor Guth (Schriftsteller)
Mathias Illigen (Autor)
Mara Mattuschka (Künstlerin)
Hanno Millesi (Schriftsteller)
Helmut Neundlinger (Autor)
Martin Prinz (Schriftsteller)
Kathrin Röggla (Schriftstellerin)
Nina Schedlmayer (Journalistin)
Claudia Slanar (Kritikerin)
Andrea van der Straeten (Künstlerin)
Monika Wulz (Philosophin)

BEGLEITPROGRAMM

05.12.2012, 19:00 Uhr

Bibelstechen – live!
Eine Improvisation
Clemens Leuschner, Mitglied der Künstlergruppe Mahony
(Bitte um Voranmeldung unter office@volkskundemuseum.at oder 01 406 89 05/15 bzw. 22)

11.12.2012, 19:00 Uhr

Präsentation der Begleitpublikation zur Ausstellung zusammen mit dem hochroth Verlag
Wie kommen die Dinge in den Text?
Ein Gespräch
Helmut Neundlinger, Autor und Journalist

23.01.2013, 19:00 Uhr

Über die Widerspenstigkeit von Objekten – und wie man die Dinge zähmen kann.
Ein Gespräch
Karin Haas, Projektmanagement, Ausstellungsproduktion und -technik
(Bitte um Voranmeldung unter unter office@volkskundemuseum.at oder 01 406 89 05/15 bzw. 22)

30.01.2013, 19:00 Uhr

Was tun Objekte mit uns? – Fragen zu Übertragung/Gegenübertragung und Eigensinn der Objekte
Ein Gespräch
N.N.
(Bitte um Voranmeldung unter unter office@volkskundemuseum.at oder 01 406 89 05/15 bzw. 22)

05.02.2013, 19:00 Uhr

Lücken im Korpus – Geister in der Schausammlung
Ein Gespräch
Sandra Noeth, Kulturwissenschaftlerin und Performance Theoretikerin, Leitung Dramaturgie Tanzquartier Wien
(Bitte um Voranmeldung unter unter office@volkskundemuseum.at oder 01 406 89 05/15 bzw. 22)
Volkskundemuseum Wien
Laudongasse 15–19, 1080 Wien
T: +43 1 406 89 05
F: +43 1 406 89 05.88
E: office@volkskundemuseum.at

Hildebrandt Café
T: +43 1 406 89 05.10
E: hi@hildebrandt.cafe
Online Tischreservierung

Öffnungszeiten
Museum:
Di bis So, 10.00 bis 17.00 Uhr
Führungen und Programm: Termine
Bibliothek:
Besuch nach Voranmeldung
SchönDing Shop | Café:
Di bis So, 10.00 bis 17.00 Uhr

Hildebrandt Café:
Di bis So, 10.00 bis 18.00 Uhr
Mostothek:
Di, ab 17.00 Uhr


Eintritt
frei im ganzen Museum